Kinonews vom 22.01.2021

Maifeiertag
  • Teil 1 «I am Greta» - Einfach mal die Welt retten?


    Filmemacher Nathan Grossmann begleitete die schwedische „Friday for Future“-Anführerin Greta Thunberg.


    Greta Thunberg hat es nie darauf angelegt, weltberühmt zu werden. Im Gegenteil, die 17-jährige Schwedin ist eher ein introvertiertes Mädchen, das schon im zarten Alter von acht Jahren mit den scheinbar unüberwindbaren Themen der großen Welt beschäftigte. Je mehr sie über das Klima und kommende Katastrophen ließ, desto ängstlicher wurde sie. Die Folge: Sie verfiel in immer tieferen Depressionen, verweigerte die Nahrungsaufnahme, und dann wurde bei ihr auch noch das Asperger-Syndrom diagnostiziert. Mit 12 sah sie nur noch einen Ausweg: Sie musste sich wehren, indem sie die Dinge für sich selbst in die Hand nehmen würde anstatt sich weiterhin dem Gefühl des Ausgeliefertseins hinzugeben. Zuerst indem sie selbst begann, Zuhause Strom zu sparen, kein Fleisch mehr zu essen und nicht mehr in ein Flugzeug zu steigen. Eine viel größeren Überwindung war es für Greta aber sicherlich, auf die Straße zu gehen, um vor dem schwedischen Parlament in den Schulstreik zu treten


    Alles beginnt mit einem Pappschild


    Es ist der 20. August 2018. Die Sommerferien sind in Schweden vorbei. Doch anstatt wieder in die Schule zu gehen, sitzt Greta Thunberg mit einem selbstgebastelten Pappschild mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet" (Schulstreik für das Klima). Die 15-Jährige will die Politiker bewegen, endlich etwas zu tun. Das verschafft ihr Aufmerksamkeit. Manche Leute beschimpfen sie, was ihr einfiele, die Schule zu Schwänzen, andere sympathisieren mit ihr.


    In dieser Situation geht auch der Filmemacher Nathan Grossmann auf sie zu, fragt sie, ob er sie in den nächsten Tagen mit der Kamera begleiten dürfte. Bereits nach einer Woche ist die Zahl der Streikenden auf 35 angewachsen. Der Beginn der weltweiten Protestaktion „Friday For Future“. Immer mehr Kids fehlen Freitag in der Schule, und nun kann keiner mehr die Augen davor schließen, dass es die jungen Menschen tatsächlich ernst mit ihrem Appell meinen. Sie wollen auch morgen noch auf einen lebenswerten Planeten existieren, und die kleine Greta Thunberg wird zum Aushängeschild ihres Boykotts.


    Greta zeigt ihr wahres Gesicht


    Auch Regisseur Nathan Grossmann konnte wohl kaum ahnen, welche Größe das Projekt annehmen würde als er Greta Thunberg anbot, ihre Aktionen filmisch zu dokumentieren. Nach zwei Jahren kam dabei so viel Material zusammen, dass es für einen abendfüllenden Film reichen würde. Natürlich ist es interessant, noch einmal die Stationen der medienwirksamen Auftritte von Greta Thunberg mitzuerleben. Demonstrationen, ihre Begegnungen mit großen Politikern wie Emmanuel Macron, Ex-US-Präsident Barack Obama oder Filmstar und Ex-Kalifornien-Gouverneur Arnold Schwarzenegger, aber auch ihre Brandrede auf dem UN-Klimagipfel 2019 in New York, zudem sie zuvor mit einer Segelyacht den Ozean überquert hatte. Auch hier ist die Kamera dabei und es entstehen sehr private Aufnahmen.


    Ein ganz normales Mädchen


    Immer wieder entstehen Momente, in den wir Greta ganz nah kommen. Das Mädchen, das in der Öffentlichkeit so viel Wissen und Klarheit über das Klima kommuniziert, dabei stets konzentriert und absolut ernsthaft wirkt, ist in Wirklichkeit wohl doch nur ein ganz normales Mädchen und keine Superheldin. Gott sei Dank, möchte man meinen. Denn die Greta, die einem bisher nicht zuletzt wegen ihrer autistischen Art immer so unnahbar erschien, entpuppt sich als sehr sensibel und erklärt ihre Sehnsucht nach einem ganz normalen Teenagerleben anstatt sich für den Klimaschutz stark machen zu machen. Eine Überforderung, die vor allem auf der Überfahrt nach Amerika bei ihr bis zur körperlichen Erschöpfung sichtbar wird. Sicherlich einer der Gründe, warum sie - aggressiv aufgeladen - die Verantwortlichen auf dem UN-Klimagipfel 2019 mit Recht dermaßen frontal mit Worten wie ‚Wie könnt‘ ihr es wagen‘ angreifen konnte. Man könnte «I Am Greta» gewiss vorwerfen, dass man sich nicht kritisch genug mit der Galionsfigur Greta Thunberg auseinandersetzt, weil sie doch auch polarisiert. Aber es ist nun mal einiger das Porträt einer Umweltaktivistin als das einer jungen Frau auf der Suche nach sich selbst, was bestimmt jeder Teenager nachvollziehen kann.


    Fazit: Aufschlussreiche und bewegende Doku, die uns die private Greta Thunberg näherbringt und Sympathien für sie wachsen lässt.


    Quelle: http://www.quotenmeter.de/n/12…nfach-mal-die-welt-retten


    Teil 2 «Charité - Staffel 3»: «In aller Freundschaft» an der Berliner Mauer?


    Große Gefühle waren der historischen Krankenhausserie in der ARD nie fremd. Doch die neue Staffel mit Nina Kunzendorf, Nina Gummich und Uwe Ochsenknecht verliert den Blick fürs Wesentliche.


    Nach Anfängen im Dreikaiserjahr und einer zweiten Staffel unterm Hakenkreuz hat sich die Berliner «Charité» in ihrer als eine Art Denkmal gedachten Erzählung der ARD in die Tage vor und nach dem Mauerbau 1961 vorgearbeitet. Weil sie von der erdrückenden Mangelwirtschaft die Nase voll haben, hauen fast täglich Oberärzte in den Westen ab, wo man die Chirurgen nicht mit Röntgenfilmen bestechen muss, damit sie einer jungen Magenkrebspatientin bitte doch den Tumor rausoperieren. Da können die schlaksigen Parteibonzen noch so kümmernd über die Gänge huschen: Dass der Sozialismus gerade die Talente aus dem Land treibt, halten weder Ochs noch Esel auf – höchstens eine Mauer. Aber niemand hat ja die Absicht, eine solche zu bauen. Die junge Ärztin Dr. Ella Wendt (Nina Gummich) findet trotzdem alles dufte in der berühmten Ost-Klinik und stolziert in den ersten Szenen freudestrahlend mit zwei dicken Koffern bepackt durch das ganze Areal. Hier will sie endlich mit ihren Forschungen zur Krebsfrüherkennung richtig durchstarten – und hofft dabei auf die Unterstützung durch den berühmten Pathologen Professor Prokop (Philipp Hochmair).


    Auf dessen Tisch landet in so gut wie jeder Folge eine neue Leiche, wodurch «Charité» nun offenbar auch noch ein wenig Krimi-Feeling bekommen soll. Unterdessen beißt sich die erfahrene – und in der Nazizeit durch die halbe Welt geflohene – Kinderärztin Dr. Rapaport (Nina Kunzendorf) regelmäßig am noch erfahreneren – und damals mit den Nazis kooperiert habenden – Dr. Kraatz (Uwe Ochsenknecht) die Zähne aus. Der will nämlich von einer engeren Verzahnung von Kleinkindmedizin und Geburtshilfe nicht viel wissen und verteidigt eisern sein Territorium. Der unterschwellige Konflikt zwischen dem alten, konservativen Mann und einer engagierten Frau, die beharrlich auf die Durchsetzung des Notwendigen setzt, ist damit schnell etabliert. Doch während diese Serie in ihren vergangenen beiden Inkarnationen sehr bemüht war, ein Dokument der jeweils portraitierten Zeit zu entwerfen, ist davon in der dritten Staffel nicht mehr sonderlich viel zu sehen: Ja, die Figuren hadern – jede natürlich aus ihrer Warte – mit der Errichtung des „antifaschistischen Schutzwalls“, mit dem die DDR endgültig ihr wahres Gesicht zeigt und alle Freiheitshoffnungen enttäuscht. Doch dieser politische Hintergrund ist eher ein mühseliger Anker, um dieser Krankenhausserie etwas Besonderes zu verleihen.


    Denn weil der klare Fokus auf möglichst spektakuläre medizinische Fälle und die Anbandelungen des Klinikpersonals untereinander gelegt wird, fühlt man sich bisweilen wie beim Trivialfernsehen von «In aller Freundschaft», wo jeder hoffnungsvolle Patient durch den gütigen Blick des Halbgotts in Weiß von jeder noch so scheußlichen Krankheit geheilt wird und das Pflegepersonal nicht im Akkord die Inkontinenzhilfen austauscht, sondern immer Zeit für einen Plausch mit den armen Kranken hat. Hier in der «Charité» sind die bombastischen Krankheitsbilder dagegen historische Schaubilder: Kinder mit Polio, Babys mit Hepatitis, Arbeiter mit zerschundenen Atemwegen. Spätestens wenn der kleine Junge nach langem Leiden aus der eisernen Lunge geholt wird und wieder die ersten zaghaften Schritte über den Klinikboden macht, sind die Parallelen zum liebevollen Blick von Dr. Heilmann aus der Sachsenklinik kaum zu übersehen. Dabei hätte dieses Format gerade mit Darstellern wie Nina Kunzendorf und Nina Gummich in tragenden Rollen so viel mehr gekonnt.


    Quelle: http://www.quotenmeter.de/n/12…aft-an-der-berliner-mauer

    ~~ So wie oben, so auch unten ~~

  • Lotar

    Hat den Titel des Themas von „Kinonews vom 22. Januar 2021“ zu „Kinonews vom 22.01.2021“ geändert.



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