Beiträge von Lotar

Tierheim Waldenburg


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    «Tod am Rennsteig - Auge um Auge»


    Am Donnerstag startet im Ersten eine neue Krimi-Reihe aus Thüringen. Lohnt sich das Einschalten?


    Ein ungleiches Ermittlerteam – das kann für eine Fernsehreihe Fluch oder Segen bedeuten. Im neuen Format «Tod am Rennsteig» trifft Annett Schuster (Kristin Suckow), eine Kriminalpsychologin mit rasanten Karriereambitionen, die die letzten Jahre an einer renommierten Akademie in den USA verbracht hat, nachdem ihr Thüringen zu piefig geworden war, auf den Ur-Thüringer Fallanalytiker Jan Kawig (Bernhard Conrad), der sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen kann, dass das Leben auch außerhalb Mitteldeutschlands weitergeht. Die beiden kennen sich bereits – so viel steht nach der spannungsgeladenen Begegnung am Tatort schon fest – und hätten einander wohl nicht unbedingt als Kollegen ausgesucht. Doch gemeinsam müssen sie nun einen Serienmörder jagen, nachdem mitten im Wald ein toter Richter in einem Kühlschrank gefunden wurde, der in der ganzen Region für seine harten Urteile bekannt war.


    Während Annett Schuster nun akribisch Beweise sammelt und Hypothesen auswertet, um sich Stück für Stück ein stimmiges Gesamtbild über den möglichen Täter und seine psychischen Probleme zu erarbeiten, kann Fallanalytiker Kawig mit dieser streng methodischen Herangehensweise wenig anfangen. Sein Ansatz: freies Assoziieren, ungezwungenes Daherreden und In-Sich-Gehen. Die Lösung kommt dann schon von allein. „Sie werfen einfach Puzzleteile in die Luft und hoffen, dass daraus am Boden durch Zufall das richtige Bild entsteht“, schüttelt Schuster darüber den Kopf. Aber Kawig ist von seiner „Methode“ vollkommen überzeugt.


    Nun ist die Welt weder schwarz noch weiß, und kaum eine Profilerin wird in der Realität so nüchtern, akribisch, wertfrei und gleichzeitig besessen arbeiten wie Annett Schuster, während es ebenso kaum einen Fallanalytiker wie Jan Kawig geben dürfte, der mit einer derart zielfreien Herangehensweise auch nur in die Nähe des Ziels kommt. «Tod am Rennsteig» macht es sich mit der Gegenüberstellung dieser zwei Extreme also ziemlich einfach, wodurch dieses Format von Anfang an ein massives Glaubwürdigkeitsproblem entwickelt, das es nie zufriedenstellend überwinden kann. Genauso einfach fällt dann auch die Lösung dieses Gegensatzes auf: Die Wahrheit – und die effektivste Methode bei der Tätersuche – liegt wie so oft in der Mitte, und nur gemeinsam kommen Bauchmensch Kawig und Kopfmensch Schuster ans Ziel und fassen den Mörder. Das ungleiche Ermittlerteam – ein Segen also?


    Nein, ein Fluch – weil alles von Anfang an völlig offensichtlich ist. Zwar nicht, was der Täter mit seinen religiösen Ritualmorden und den überdimensionierten Kühlschränken bezwecken will, in denen er die Leichen seiner Opfer drapiert, aber das ist auch gar nicht so wichtig. Vielmehr fliegt der Schmu, mit dem diese Reihe ihre Zuschauer anziehen will, ziemlich schnell auf. Die Dynamik zwischen den beiden Ermittlern, um die sich hier alles dreht, ist von Anfang an durchschaubar und vorhersehbar, es gibt keine Überraschungen, Wendungen oder spannende, unerwartete Facetten. Kopfmensch gegen Bauchmensch, und schon ist die ganze Geschichte erzählt. Für die nächste Folge sollte sich «Tod am Rennsteig» also dringend ein paar neue Kniffe bei seinen Hauptfiguren einfallen lassen.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…am-rennsteig-auge-um-auge

    «Todesfalle Nordsee»: Keine Neuerfindung des Genres


    Dank seiner Ölquellen ist Norwegen ein reiches Land geworden. Die Ölplattformen sind die Schlösser der Gegenwart. Eines Tages jedoch geschieht ein Unglück, das diesen gesamten Reichtum in Frage stellt.


    Sofia ist Ingenieurin. Ihr Schwerpunkt ist die Robotik. Derzeit arbeitet sie für ein Unternehmen, das Roboter für schwierige Unterwassererkundungen entwickelt. Die Generalprobe für ihren Roboter wartet an dem Tag auf sie und ihren Kollegen Arthur, als ein Hubschrauber des Öl-Multis SAGA auf ihrem Firmengelände landet. Eine Ölplattform ist durch eine Explosion stark beschädigt worden. Möglicherweise gibt es unter der Wasseroberfläche in Luftblasen noch Überlebende. Sofias Roboter besteht die Generalprobe mit Bravour. Der Roboter entdeckt tatsächlich einen Überlebenden unter der Oberfläche. Ein Arbeiter hockt auf einer Treppe, 70 Meter unter der Meeresoberfläche. Er wirkt erschöpft, aber tatsächlich, er hat überlebt. Bevor jedoch eine Rettung angestoßen werden kann, nimmt Sofias Roboter eine seltsame Veränderung unter Wasser wahr. Unmengen an Gas fluten die Station. Bevor der Mann gerettet werden kann, kommt es zu einer gigantischen Explosion. Bald schon steht fest: Dies war keine „gewöhnliche“ Tragödie. Irgendetwas schwelt unter dem Meeresboden rund 220 Kilometer von der norwegischen Küste entfernt in der sogenannten Borrega-Senkung, einem Ort, an dem vor 800 Jahren schon einmal eine tektonische Verschiebung stattgefunden hat. Möglicherweise war das Unglück auf der Plattform nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird, denn: Rund um die Senkung stehen die meisten der norwegischen Ölplattformen. Auf einer von ihnen arbeitet Sofias Lebensgefährte Stian, der just in ein Gerüstbein weit unter die Meeresoberfläche fährt, als ein Ruckeln seine Plattform erfasst.


    Skandinavische Lust am Desaster


    Norwegen scheint eine seltsame Faszination für Katastrophenfilme entwickelt zu haben. 2015 überraschte die kleine, aber inzwischen emsige Filmnation die Freunde krachender DVD-Unterhaltung mit dem Thriller «The Wave – Die Todeswelle». Hier ist es die kleine Ortschaft Geiranger, die in einem Fjörd liegt, deren Felswände plötzlich unschöne Aktivitäten entwickelt. Der Titel spoilert, welcher Art das Unglück ist, das sich schließlich über Geiranger ergießt. Der Film ist nicht perfekt, er braucht etwas Zeit, um in die Gänge zu kommen. Wenn dann aber das Unglück über den Ort einbricht, ist Staunen angesagt. Die Effekte sind grandios, die Stimmung erdrückend. Roar Uthaug, der bereits mit den Slashern «Cold Prey 1 &2» aufhorchen ließ, hat den Film inszeniert und direkt im Anschluss eine Einladung nach Hollywood erhalten, wo er dann das «Tomb Raider»-Reboot inszenierte, um danach, durchaus etwas frustriert, in seine Heimat zurückzukehren, wo der dann mit «Troll» den bislang erfolgreichsten, nicht-amerikanischen Netflix-Spielfilm inszenieren durfte: Einen Film, der trotz seiner Zugehörigkeit zum Fantastik-Genre mit Elementen des Katastrophenfilms spielt.


    Die Fortsetzung von «The Wave», «The Quake – Das große Beben», hat dann, wie es sich für eine Fortsetzung gehört, noch einmal eine Schippe auf das Spektakel draufgesetzt. In «The Quake» ist es nicht mehr nur eine Welle, die sich über ein Tal ergießt: In Oslo mehren sich vielmehr die Anzeichen auf ein bevorstehendes Beben und natürlich will dies niemand wahrhaben. «The Quake» stolpert dramaturgisch ein wenig, es fehlt ihm die erdrückende Stimmung seines Vorgängers, jenes Gefühl der Verzweiflung, wenn die Katastrophe wirklich eintritt. Allerdings gibt es diesem Film einen bemerkenswerten Moment, der vermutlich selbst Hollywood-Effektexperten ein anerkennendes Nicken abverlangt haben dürfte: Es ist ein Moment, in dem ein Hochhaus umknickt. Es stürzt nicht ein, es neigt sich einfach nur um 20, 25 Grad. Und dann sind da die Menschen auf einer oberen Etage, die gegen die Schwerkraft ankämpfen, um nicht aus der zerstörten Fensterfront hinaus in die Tiefe zu stürzen. Dieser Szene ist wahrhaft grandios von Regisseur John Andreas Andersen inszeniert, eben jenem künstlerischen Leiter, der auch auf dem Regiestuhl von «Todesfalle Nordsee» gesessen hat. Womit auch schon sämtliche Probleme und Stärken des ZDF-Montagsthrillers benannt wären. Das Problem: Die Rahmenhandlung ist praktikabel. Die Ingenieurin, deren Freund auf einer Bohrinsel arbeitet und die zufälligen Fähigkeiten mitbringt, mit denen sie ihnen zu Hilfe kommen kann, mit solch einer Hauptfigur kann man nichts falsch machen. Es überrascht nicht, dass ihr kein Roter Hilfsteppich ausgelegt wird und sie einiges an Überzeugungsarbeit leisten muss, um ihm zu Hilfe kommen zu können. Es gibt die Entscheidungsträger, es gibt eine Heldin wider Willen. So funktionieren Katastrophenfilme und brav hakt Regisseur John Andreas Andersen diese Punkte ab, ohne dem Genre jedoch wirklich etwas Neues hinzufügen zu können. «Todesfalle Nordsee» findet in den Szenen, die nicht auf dem Meer spielen, keinen Ansatzpunkt, um mehr als das Erwartbare zu liefern. Es gibt nichts, was man nicht schon in X Vorgängerfilmen gesehen hätte.


    Ganz anders sieht dies aus, wenn es dann kracht und knirscht. Was Regisseur Andersen in diesen Szenen aus dem Budget herausholt, lässt nicht selten staunen. Dies ist schließlich kein Hollywood-Dwight-Johnson-Star-Vehikel vom Schlage «San Andreas». Dennoch erschafft Andersen Bilder, die weit über den Film hinaus Nachhall erzeugen.


    Fazit: «Todesfalle Nordsee» erfindet das Genre nicht neu und wer auf der Suche nach einem innovativen, ungewöhnlichen Genrebeitrag ist, ist bei diesem Film falsch. Wem es jedoch vornehmlich um schlichte Unterhaltung mit Schauwerten geht, um einen Tag entspannt ausklingen zu lassen, ist hier genau richtig.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…e-neuerfindung-des-genres

    Ansässig in Boston, formierten sich die Bandmitglieder als Absolventen des Berklee College of Music zur 5-köpfigen Band Ripe. 2013 erschienen erste Stücke, danach folgten EPs, Singles und ein Album. Nun steht mit "Bright Blues" Album Nummer 2 in den Startlöchern. Vom frischen Sound der Band zeugt die heute erschienene Single "Queen of the City". Mit klug zu einem schlüssigen und frisch-munteren Soundkleid kombinierten Elementen aus Alternative, Indie und sogar einem bisschen Pop, vereint das Quintett Qualitäten, die sie zu einem spannenden neuen Player in der Welt des Alternative und Indie machen.


    Schon vor der Pandemie stand Ripe an der Schwelle zu etwas Neuem. Mit ihrem tanzbaren Funk-Sound erntete die Band bereits viel Lob von der US-Presse wie dem Boston Globe, der Huffington Post und WXPN. Ripe baute auf diesem Sound auf und fügte auf ihrem ersten Album einen Hauch R&B hinzu. Ihre Streams auf Spotify überstiegen die 65-Millionen-Marke, sie eroberten die Bühnen von Festivals wie Bonnaroo, Firefly, SweetWater und Bottlerock und verkauften Tausende von Eintrittskarten an kultigen Veranstaltungsorten in den USA.



    Menschen, die Spaß an der Musik haben, hört man immer gern zu. Wenn das Ganze dann noch Hand und Fuß hat, mit guten Musikern und spannenden musikalischen Ideen, braucht man sich überhaupt nicht mehr zu beschweren. Whitehall ist eine junge Band aus Charleston, South Carolina. Die Jungs sind zu fünft unterwegs, ein erstes Album mit dem Titel Ocean Fiction gibt es schon und getourt wird ebenfalls – momentan allerdings nur zu Hause in den Staaten.

    Der Sound von Whitehall ist durch viele Faktoren einigermaßen unverwechselbar. So setzt die Band zusätzlich zu der tyischen Rockband-Besetzung aus zwei Gitarren, Bass, Drums und Gesang noch ein Saxophon ein. Dadurch entstehen unter anderem ausgesprochen eindrückliche Solopassagen und starke Wechsel zwischen Sax und Leadgitarre. Charakteristisch sind außerdem besonders die Kopfstimme des Sängers und die starke Rhythmik in den Songs. Zuweilen geht die Musik dann schon eher in die funkige Richtung.


    Fazit: Es gibt Dinge, von denen weiß man erst, dass sie einem gefehlt haben, wenn man sie dann hört. Ein Saxophonist in einer festen Indie-Rock-Besetzung gehört sicherlich dazu. Whitehall sind mit diesem besonderen Stil eine Band, in der sicher noch einiges an Potential steckt.

    «Shahada»


    Das Kleine Fernsehspiel feiert seinen 60. Geburtstag. Zum Jubiläum zeigt das ZDF einen besonders gelungenen Film aus dem Jahr 2010.


    In seinem preisgekrönten Film erzählt Regisseur Burhan Qurbani die Schicksale von Maryam (Maryam Zaree), Ismail (Carlo Ljubek) und Samir (Jeremias Acheampong), drei jungen Musliminnen und Muslimen aus Berlin mit jeweils völlig unterschiedlichen Einstellungen zu ihrer Religion. Im Fastenmonat Ramadan kreuzen sich nun unverhofft ihre Wege. Dabei geraten auch ihre persönlichen, religiösen und individuellen Werte sowie die Bedeutung des Glaubens in ihrem Leben gehörig ins Wanken.


    Denn die drei Hauptfiguren des Films stehen vor schwierigen Entscheidungen und müssen sich dabei mit ihrem eigenen Platz in der Welt auseinandersetzen: Dies betrifft sowohl ihre Verwurzelung in der muslimisch-migrantischen Community als auch ihre ureigene psychologische Dimension. Maryam, eine lebenslustige, westlich orientierte 19-jährige junge Frau wird ungewollt schwanger und entscheidet sich für eine Abtreibungspille, die sie kurz vor einem Berliner Club-Abend schluckt. Der damit einhergehende Schmerz und die tagelang nicht zu stoppende Blutung lassen sie jedoch bald glauben, Gott wolle sie für ihre Sünde bestrafen. Nach einigen von Schmerz und Trauer gezeichneten Tagen verändert sie sich radikal und wendet sich stärker ihrem Glauben zu als je zuvor.


    Währenddessen ringt der gläubige Muslim Samir mit seiner Homosexualität, die im völligen Gegensatz zu den Glaubensgrundsätzen des Korans steht. Weil er diesen Zwist nicht mehr aushält, schlagen seine zärtlichen Gefühle zu Daniel (Sergej Moya), mit dem er zusammen in einer Markthalle arbeitet, in unbändige Abneigung um, mit der er seinen zerfressenden Selbsthass kaschieren will. Ismail, seines Zeichens Polizist und Familienvater, muss sich derweil mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, als er bei einer Razzia auf die Bosnierin Leyla (Marija Škaričić) trifft, die er vor drei Jahren im Dienst angeschossen hat.


    Die Geschichten der drei Protagonisten werden dabei von Burhan Qurbani stets eindringlich und sensibel erzählt. Der Film zeigt auf beeindruckende Weise die unterschiedlichen Lebenswelten und Denkweisen von Muslimen in Deutschland auf, was ihm insbesondere durch die Thematisierung vermeintlicher Tabus wie Abtreibung, Homosexualität und Polizeigewalt gelingt, die er offen, feinfühlig und mit großer Hingabe zu seinen Figuren in das Handlungsgerüst einflechtet.


    Besonders beeindruckend sind dabei nicht zuletzt die schauspielerischen Leistungen der Darstellerinnen und Darsteller, die die Charaktere glaubhaft und authentisch verkörpern. Kaum verwunderlich, dass Hauptdarstellerin Maryam Zaree für ihre Rolle in diesem Film mehrfach ausgezeichnet wurde. Doch auch Carlo Ljubek als Ismail, Jeremias Acheampong als Samir und Marija Škaričić als Leyla bereichern diesen Film um wertvolle Facetten, ohne deren Beiträge er vermutlich keinen derart langen Nachhall gefunden hätte.


    Denn für die im deutschen Fernsehen weiterhin beliebte Reihe „Das kleine Fernsehspiel“ ist «Shahada» einer der größeren Meilensteine, weshalb er auch Einzug in die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Jubiläum dieser Institution der ZDF-Filmsparte halten durfte. Einziger Kritikpunkt: Dieses kleine Juwel der jüngeren deutschen Fernsehfilmgeschichte läuft in guter alter Kleines-Fernsehspiel-Tradition wieder einmal spät nachts – dabei hätte es ein deutlich größeres Publikum verdient, als bei dieser Sendezeit zu erwarten ist.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/140659/die-kritiker-shahada

    «Der Kroatien-Krimi: Der Todesritt»


    Die Beerdigung ihres Vaters führt die Tierärztin Ana zurück in ihre kroatische Heimat. Kaum ist sie daheim, bekommt sie von ihrer Mutter Vorhaltungen gemacht, weil sie das Land verlassen hat. Und dann versucht ihr Ex-Mann auch noch ihren gemeinsamen Sohn zu entführen, um noch in derselben Nacht mit einer Kugel im Kopf sein Leben auszuhauchen.


    «Der Kroatien-Krimi» hat sich im Rahmen der Donnerstags-Mordsserien des Ersten zum Geheimtipp entwickelt. 2016 eher mäßig mit etwas über 4 Mio Zuschauern gestartet, konnte der letzte Spielfilm, «Tod im roten Kleid», über 6 Mio Zuschauer erreichen und damit über 20 Prozent Marktanteil. Der eher unaufgeregte Inszenierungsstil von Regisseur Michael Kreindl, der alle Filme der Reihe bislang inszeniert hat, mag dazu beitragen. Kreindl setzt stets auf klare, schnörkellose Bilder und lässt seine Darstellerinnen und Darsteller an der langen Leine agieren. Die Story von «Der Todesritt» entstammt nun der Feder von Ulf Tschauder und nicht von Serienerfinder Christoph Darnstädt, der bis zum neunten Film einschließlich alle Drehbücher verfasst hat, bevor eben Ulf Tschauder erstmals zum Zuge kam. Tschauder und Darnstädt aber verfolgen weitestgehend die gleiche Linie: Die Geschichte darf nicht zu kompliziert sein, sondern – wie die Bilder – schnörkellos. Im Fall von «Der Todesritt» mag man bemängeln, dass es der Story an einer gewissen Komplexität fehlt, dafür aber tragen die Figuren die Story sicher, die, wie bereits erwähnt, damit beginnt, dass sich Ana mit ihrem Bruder, ihrem Ex-Mann und ihrer Mutter streitet. Ana ist vor Jahren mit ihrem Sohn nach England ausgewandert. Inzwischen ist ihr Vater gestorben und zur Beerdigung ist sie nach Hause gekommen. Kaum daheim, steht sie auch schon im Kreuzfeuer. Seit sie das Land verlassen hat, hat sie kein Wort mit ihrem Vater gewechselt. Der sah in ihr nur die Tochter. Nach dem Tod ihres älteren Bruders, der eigentlich den heimischen Pferdehof nach dem Ableben des Vaters hätte erben sollen, wurde ihr Bruder Nikisa als Erbe im Testament eingesetzt.


    Ana war und ist eben eine Frau. Und überhaupt: Dass diese Ana ihren Mann Vinko verlassen hat, nur weil der ihr während ihrer Ehe hin und wieder mal eine Ohrfeige verpasst hat... Oh ja, es gibt Gründe, warum Ana nicht nur den heimischen Hof, sondern gleich das Land verließ. Der Streit eskaliert, denn ihre Mutter steht aufseiten ihres Ex-Mannes, der das Sorgerecht für ihren Sohn beantragen will, während ihr Bruder Nikisa zwischen den Fronten zu verharren scheint. Als Vinko das Haus seiner Ex-Schwiegereltern wutentbrannt verlässt, steht draußen sein Sohn Denis, den er – zu einem Ritt einlädt. Hinaus in die Wildnis, sagt er, um einmal den Himmel zu sehen, wie Denis ihn in der Stadt noch nie zu sehen bekommen hat. Als Ana gewahr wird, dass ihr Mann mit ihrem Sohn weg ist, steht für sie fest, dass der ihn entführt hat. Am anderen Morgen ist Vinko tot. Sein Sohn sagt aus, Vinko sei offenbar von jemanden bedroht worden. Darauf zog er eine Waffe und feuerte, während Denis davonrannte.


    Bei der Untersuchung des Tatorts werden allerdings nur Patronenhülsen von Vinko gefunden, was für ein Feuergefecht eher ungewöhnlich ist. Denis steht derweil derart unter Schock, dass er als Zeuge nur schwerlich zur Klärung des Falles beitragen kann.


    Bei ihren Ermittlungen stoßen Kommissarin Stascha Novak und ihr Kollege Emil Perica aus einem Zwist zwischen den Familien von Ana und Vinko. Beide Familien sind Besitzer von Pferdehöfen (im Film tatsächlich Ranch genannt). Während der Hof von Anas Familie seine besten Zeiten offenbar hinter sich hat, steht der Nachbarshof äußerst gut da. Er ist professionell geführt, er beherbergt regelmäßig gut zahlende Gäste aus dem Ausland. Und was immer Venko während seiner Ehe getan haben mag, er passt nicht ins Bild des beleidigten Ex-Ehemannes, der seinen Sohn entführt. Tatsächlich erzählt Denis, dass er mit seinem Vater vor dessen Tod genau das gemacht hat, was der ihm versprochen hat: Er hat sich mit seinem Sohn die Sterne am klaren Himmel angeschaut …


    «Der Todesritt» ist sicher nicht die Neuerfindung des televisonären Kriminalspiels, spätestens zu Beginn des letzten Drittels ahnt man ziemlich genau, worauf die Geschichte hinauslaufen wird. Indem die Inszenierung ihre Figuren aber ernst nimmt, sie sich entfalten lässt und keine Wendung der Wendung wegen geschehen lässt, wirkt die Geschichte schlicht wie aus einem Guss geformt. Eine besondere Rolle wird in diesem Film Lenn Kudrjawizki, dem Darsteller von Emil Perica, zuteil. Es sind die Momente, in denen Perica den Jungen befragt und eine große Empathie für das Kind entwickelt. Perica spürt, dass Druck die Erinnerungen des Jungen kaum offenlegen werden. Diese Szenen sind berührend und die Inszenierung hätte gerne etwas mehr davon bringen dürfen.


    Fazit: Trotz des vorhersehbaren Endes trägt eine souveräne Inszenierung die klar strukturierte, wohldurchdachte Story; die durch die Bank souveränen Darstellerinnen und Darsteller bringen diesen dreizehnten «Kroatien-Krimi» sicher über die Ziellinie.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…atien-krimi-der-todesritt

    Willson Music veröffentlicht die neue LP von Denef, dem Musik Projekt von Matthieu Vincenz aus Paris. Das Album steht ab dem 09.02.2023 auf allen gängigen Plattformen, wie Spotify, Apple Music, YouTube, Beatport etc, zum Streamen oder zum Erwerb bereit. Denef ist ein Musikprojekt aus Paris, das tief in der elektronischen Musik verwurzelt ist und versucht, verschiedene Stile und Genres ohne vorgefasste Meinungen zu kombinieren. Melancholie und Sehnsucht sind oft der Einstieg in die Musik, in diesem Fall hat Denef Freude und Frieden durch die Musik erreicht. Diese erste LP von Denef, Sunflower, ist während der Suche nach dem Gleichgewicht entstanden. Das Gleichgewicht zwischen akustischen und elektronischen Klängen, Minimal und Ambient, das Gleichgewicht zwischen unbeständigen, sich entwickelnden Klangfarben und gleichmäßigen, drückenden Beats oder schwingenden akustischen Trommeln.


    Mit treibenden Flächen, die in sich zusammenfallen und die Tracks in buntes Konfetti verwandeln, wenn minimales Klavier mit dröhnendem Synthesizer dialogisiert. Einige Tracks wurden als filmische Antwort auf eine imaginäre emotionale Situation oder eine Landschaft produziert. Wie William Blake in dem gleichnamigen Gedicht, das den Eröffnungstrack inspirierte, sagte, sind wir schließlich alle: "Auf der Suche nach dem süßen goldenen Land. Wo die Reise des Reisenden zu Ende ist."



    Silent Attic glaubt man auf den ersten Blick erst mal mehreres nicht. Zum Beispiel, dass sie nicht etwa eine britische Band, sondern Nordlichter aus Flensburg sind. Oder dass die vier gerade mal seit 2018 zusammen Musik machen. Als eingespieltes Team kommt von der Band nämlich Indie-Rock, der sich gewaschen hat. Die klassische Rock-Besetzung darf bei Silent Attic demnach nicht fehlen. Da wären also Sänger und Gitarrist Eros Atomus Isler, Gitarrist Leon Paul Paulsen, Bassist Benjamin Bajramovic und Drummer Maik Klink. Ihr erstes Album haben sie selbst produziert, Anfang Oktober 2020 folgt mit Escape eine EP.


    Die Songs von Silent Attic sind geprägt von kräftigen Sounds. Sänger Eros weiß seine rauchige Stimme effektvoll einzusetzen. Gitarrenlastig wie es sich gehört gliedert sich der Stil der Band auch mutig in die Reihe mit den großen Vorbildern wie den Arctic Monkeys, The Smiths oder Catfish And The Bottlemen ein. Auch mit der neuen EP halten die Jungs, was sie versprechen: authentischer Indie mit Drive und Rhythmus. Fazit: Die vier von Silent Attic machen Indie-Rock wie er sein sollte – mit Spirit, sattem Sound und Biss.

    Verzweifeltes Handeln und Hoffen


    Eine Rezension von Monika Wenger


    Antoine ist gerade sechs Jahre alt, als ihn seine Mutter verlässt und nicht wiederkehrt. Charlotte, eine Nachbarin, nimmt sich des kleinen Jungen an und kümmert sich um ihn. Jahre später stellt der verzweifelte Richter Jules Charlotte vor die Entscheidung, zwei Neugeborene zu vertauschen oder Antoine zu verlieren …


    Die Tragödie


    Jules ist verzweifelt: Seine Frau Louise ist nach etlichen Fehlgeburten moralisch angeschlagen, und nun scheint auch dieses Baby krank und schwach zu sein. Einen weiteren Verlust würde Louise nicht verkraften, und so entschließt sich Jules, Schicksal zu spielen und ein gesundes Baby gegen sein krankes Kind einzutauschen. Er zwingt die Krankenschwester Charlotte, ihm bei diesem Tausch behilflich zu sein. Sollte sie nicht kooperieren, würde er ihr das Pflegekind Antoine, welches sie ohne amtliche Bewilligung zu sich genommen hat, wegnehmen.


    Nach dem schicksalhaften Vorfall im Krankenhaus ist Charlotte mit Antoine weggezogen. Sie hat ein komplett anderes Leben begonnen und ihr Augenmerk auf ihr Pflegekind gerichtet. Sie denkt öfters über die verhängnisvolle Nacht nach, verdrängt aber mehr oder weniger erfolgreich die wiederkehrenden Zweifel.


    Die Jahre verstreichen und für Jules wird es schwieriger, die Belastung aus der Vergangenheit zu ertragen. Die Gewissensbisse plagen ihn und er steht immer wieder kurz davor, seine Frau in das Geheimnis des Babytausches einzuweihen.


    «Die Zeit heilt nicht alle Wunden. Sie trocknet sie nur aus.»


    Nachdem Jules seine Schuldgefühle nicht mehr länger aushalten kann, weiht er endlich seine Frau ein. Dieses Eingeständnis offenbart gleichzeitig mit aller Deutlichkeit, dass sie als Eheleute gescheitert sind - vielleicht schon vor langer Zeit. Auf eine gewisse Weise ist Jules erleichtert, muss aber einsehen, dass er weiter mit Schuldgefühlen kämpft. So wächst in ihm die Überzeugung, dass er wiedergutmachen muss, was er an Schaden angerichtet hat. Er begibt sich auf die Suche - nicht nur nach Charlotte und Antoine.


    «Beginnen muss man bei sich selbst. Herausfinden, wer man ist und was man sein möchte. Denn erst wenn wir das wissen, sind die vielen Möglichkeiten von Nutzen.»


    In ihrem Roman Die Farbe von Glück stellt Clara Maria Bagus die Frage, wie man mit großen Schuldgefühlen leben kann. Wie geht der Mensch mit dem Wissen um, unmoralisch und anmaßend gehandelt und in den Lebenslauf von etlichen Unschuldigen eingegriffen zu haben? Gleichzeitig zeigt sie mit dieser Geschichte auf, dass mit Liebe, Wohlwollen, Verständnis und einer positiven Lebenseinstellung so manche Hürde überwunden werden kann. Allein der Glaube an einen Lebensplan, an Schicksal, lässt die Menschen vieles ertragen und erdulden. Das wirkt in dieser Geschichte manchmal etwas weit hergeholt und stellt stellenweise den Verstand auf eine harte Probe.


    Wissen und Gewissen


    Es ist eine leise und feine Geschichte, welche beim Lesen immer wieder positive Gefühle auslöst, obwohl so manches verstandesmäßig nicht zu fassen ist. In der zweiten Hälfte der Geschichte verliert der Plot ein wenig an Schwung und wegen der vielen philosophischen Einschübe ist er etwas überladen. Trotzdem ist es eine angenehme Lektüre mit überraschendem Ausgang.


    Fazit


    Die Geschichte von Antoine, Charlotte und Jules geht zu Herzen, obwohl sie konstruiert wirkt. Die vielen philosophischen Weisheiten mildern die Tragik der Handlung und zeigen den Spagat zwischen Gefühl und Verstand. Die Grundstimmung des Romans ist leicht, fein und mit viel positiver Energie gehalten, sodass beim Lesen trotz der Tragik und der tiefgründigen Lebensthemen ein angenehmes Gefühl aufkommt.


    Quelle: https://www.belletristik-couch…038-die-farbe-von-glueck/

    10. Tonina Saputo spricht mehrere Sprachen – sowohl musikalisch als auch sonst. Sie ist noch nicht weit vom Beginn ihrer Karriere entfernt, aber die Vielfalt ihrer musikalischen Interessen ist bereits in Projekten zu hören, die von Alternative R&B bis Latin Jazz reichen. Die in St. Louis lebende Sängerin, Songwriterin und Bassistin, die unter ihrem Vornamen auftritt, hat eine globale Vision. „Ich möchte wirklich die Kluft zwischen amerikanischer Musik überbrücken – ich habe das in Anführungszeichen gesetzt, denn was ist amerikanische Musik? – und Weltmusik. Und was ist Weltmusik?“ Sie sagte. Ihre Vision spiegelt sich auf ihrem neuen Album „Black Angel“ wider, das Lieder enthält, die auf Spanisch, Sizilianisch und Englisch gesungen werden.


    11. Heidi Lewandowski, auch bekannt als Kaleema, ist eine Frau von Welt, geboren und aufgewachsen in Argentinien in einer Familie mit unterschiedlichen europäischen Vorfahren, ausgebildet in New York, lebte einige Jahre in Bogota, bevor sie schließlich nach Buenos Aires zurückkehrte. Ihre musikalische Reise ist nicht weniger nomadisch, mit einem Hintergrund in der Violine, der Erforschung von Hip-Hop, Jazz & R&B während ihres Studiums der elektronischen Musikproduktion an der SAE, New York, bis hin zur Zusammenarbeit mit dem deutschen Produzenten und Kompakt-Label-Star Gregor Schwellenbach im Jahr 2014 und jetzt , studierte Klavier und Komposition, während sie an ihrer Debüt-LP als Kaleema arbeitete. Es ist ein Lebenslauf, der die vielseitige Natur ihrer Arbeit und die intensive Leidenschaft Heidis für Musik und Kultur widerspiegelt.


    12. Olena Podluzhnaya, mit dem Künstlernamen UUTAi, ist eine Sängerin und Khomus-Spielerin aus Jakutien, Russland. Frau Podluzhnaya sagt: „Meine Heimatrepublik ist die Welt des endlosen Schnees und der schamanischen Magie. Ich spiele seit meinem 7. Lebensjahr Maultrommel und kann mir mein Leben ohne dieses uralte Musikinstrument nicht mehr vorstellen. Es hat mein Leben verändert, eine ganz neue Welt geheimen Wissens und Energie eröffnet.“ Die jakutische Künstlerin konzentriert ihre musikalischen Bemühungen auf meditatives Heilen und praktiziert Neo-Schamane. Neben der meditativen Musik fügt sie ihr Khomus-Spiel auch elektronischer Clubmusik, Trance, Techno und Ambient-Musik hinzu. Frau Podluzhnaya hat einen YouTube-Kanal erstellt, trat im Mariinsky-Theater, am Tschaikowsky-Konservatorium, bei Italy's Got Talent, Britain's Got Talent und Das SuperTalent auf. Außerdem trat sie beim Ancient Trance Festival in Taucha auf.


    13. Mythemia ist eine deutsche Folk-Band der Mittelalterszene aus Bielefeld. Sie selbst beschreiben ihre Musik als „Mythical Medieval Folk“ oder auch „Fantasy-Folk“. Mythemia wurde Ende 2012 gegründet. Ihre ersten Konzerte spielten sie etwa ein Jahr später im Oktober 2013. Seither ist die Band auf diversen Mittelalterveranstaltungen, Stadtfesten, kleineren Festivals oder auch Clubgigs anzutreffen. So spielten sie unter anderem auf der Role Play Convention und der Elf Fantasy Fair in Arcen. Mit ihrem Album Weltenwanderer, welches sie am 20. Dezember 2014 auf den Markt brachten, machten sie in der Mittelalterszene auf sich aufmerksam. Für ihr erstes Album ernteten sie mehrere positive CD-Rezensionen in Print- und Online-Medien. Von der Musik her wird die Band des Öfteren mit Faun oder Omnia verglichen, da auch diese Bands ein Didgeridoo für ihre Musik verwenden. Bei Mythemia findet es durchgehenden Einsatz und spielt auf der Position des Bassisten. Dabei komplettieren teilweise zwei/mehrstimmige Gesänge, geprägt durch Sängerin Shilan Anderson, Geigen- und Gitarrenklänge, Schlagzeug und Didgeridoo. Insgesamt kombiniert die Band eingängige Melodien zusammen mit treibenden Rhythmen von Trommeln und Didgeridoo.


    14. Radaid ist eine Musikgruppe aus Guadalajara, Mexiko, die vorspanische Klänge, Weltmusik, Indie und zeitgenössische elektronische Elemente zusammenbringt. Die Gruppe, von Emmanuel Macías und Saúl Ledesma, wurde 1998 gegründet. Ihr Hauptmerkmal ist die Mischung von Musik aus aller Welt mit zeitgenössischen Klängen, wobei sowohl moderne als auch traditionelle Instrumente verwendet werden. In der arabisch - ägyptischen Sprache bedeutet „radaid“ „Sohn oder Schützling der Sonne“. Nach dem Experimentieren mit einer keltischen Tonleiter, der Grundlage, um Klänge verschiedener Kulturen zu vereinen, entwickelte das Projekt bald seine eigene Form und seinen eigenen Stil, die stärkere Einflüsse und Kompositionen erforderten. Die Band begann mit einer akustischen Gitarre, einer Violine und einer Sektion vielseitiger Percussion, wurde aber zu einem Oktett, das musikalische Texturen mit Neigung zu ritueller Spiritualität mit zeitgenössischer Musik mischte. Radaid wurde weitgehend von kulturellen Institutionen in Guadalajara und Mexiko unterstützt und war die erste Gruppe nichtklassischer Musik, die im Degollado-Theater in Guadalajara spielte. Die Tourneen zur Promotion ihrer ersten beiden Alben Radaid und Luz escondida führten sie durch ganz Mexiko und die ganze Welt.


    15. In einem Teil der Welt, in dem eine Musikszene beginnt, sich Gehör zu verschaffen, wirft Guiss Guiss Bou Bess aus dem Senegal ein Angebot in den Mix, das eher experimentell ist, aber dennoch jede Menge Spaß beim Tanzen macht. Set Sela ist ihr Debütalbum und es ist ein innovatives, wildes und lebendiges Set, eine Mischung aus westafrikanischen Arrangements mit einem starken elektronischen Unterton. Ihre Live-Shows wurden nach ihren Auftritten auf der WOMEX und der Atlantic Music Expo in den letzten Jahren mit Beifall aufgenommen. Und es lässt sich auch auf Platte gut übersetzen, was man selten findet. Der Eröffnungstrack „Sunu Gal“ gibt den Ton für das Album an und vermischt flinke Electro-Beats mit traditioneller westafrikanischer Musik. Außerdem brüllt Bandmitglied Mara Seck innerhalb der ersten fünf Sekunden „as-salamu alaikum“ („Friede sei mit dir“). Es gibt zu viele Highlights, um sie in einem kurzen Rückblick aufzulisten; Das Album ist ein absolutes Muss. „Waxtane“ ist eine Tanznummer, der man nicht widerstehen kann, und „Jëm Ça Kanam“ ist ein Call-and-Response für alle afrikanischen Nationen, sich selbst zu repräsentieren. Eine brillante Platte von einem brillanten Ensemble.


    16. Jacaranda ist ein 1997 gegründetes Instrumentalensemble, das sich aus fünf Musikern und Solisten der Brandenburger Symphoniker zusammensetzt. Das Ensemble möchte mit seiner Musik eine Brücke zwischen den Kulturen der Welt bauen. Jacaranda spielen auf Alphörnern, Didgeridoos, Saxophonen, Marimba, Congas und anderen Percussion-Instrumenten eine Mischung von komponierter und improvisierter Musik, in dem Elemente aus Klassik, Blues, Folk und Jazz miteinander verbunden werden. Konzertreisen führten das Jacaranda Ensemble durch Deutschland, die USA, Österreich, Estland, Großbritannien, Liechtenstein, Ägypten, Libanon sowie mehrfach nach China, Oman, Spanien und Luxemburg. Im Jahr 2006 gewann das Ensemble beim deutschen Weltmusikwettbewerb Creole in Berlin. In Anerkennung der bisher geleisteten künstlerischen Arbeit wurde dem Jacaranda Ensemble im Januar 2013 der erste Kunstförderpreis des Landes Brandenburg verliehen.


    17. Kobo Town ist eine mit Juno ausgezeichnete kanadische karibische Musikgruppe, die von dem kanadischen Sänger und Songwriter Drew Gonsalves aus Trinidad geleitet wird. Die in Toronto, Ontario, ansässige Band mischt Calypso-Musik mit einer vielfältigen Mischung aus karibischen und anderen musikalischen Einflüssen, darunter Ska, Reggae, Dub, Rapso, Zouk und Hip-Hop. Seit ihrer Gründung tourte die Gruppe ausgiebig durch Europa und Nordamerika und trat auf Festivals in der Karibik, Asien und Lateinamerika auf. Nach der Veröffentlichung von „Jumbie in the Jukebox“ arbeitete Gonsalves am Schreiben und der Produktion von Calypso Roses mit Platin ausgezeichnetem Album „Far From Home“ mit. Das Album, das mehrere Songs aus der Feder von Gonsalves sowie Auftritte anderer Mitglieder von Kobo Town enthält, gewann im Februar 2017 in Frankreich einen Victoire de la Musique-Preis.


    18. Speed Caravan ist ein Weltmusik-Quartett aus Frankreich und Algerien, mit einer Mischung aus Arabisch-andalusischer Musik, Folktronica und Rock. Die Band wurde 2005 von dem algerischstämmigen Oud-Spieler Mehdi Haddab und dem Bassisten Pascal « Pasco » Teillet gegründet. Später wurden sie von Hermione Frank – welche bereits vorher mit Mehdi Haddab in der Band Ekova spielte – am Synthesizer verstärkt. Ihr Debütalbum Kalashnik Love erschien 2008 in Zusammenarbeit mit zahlreichen Künstlern wie MC Spex von Asian Dub Foundation, Rachid Taha und Rodolphe Burger.Es enthält zwei Coverversionen, und zwar Galvanize von den Chemical Brothers und Killing an Arab von The Cure, mit dem die Handlung des Romans Der Fremde von Albert Camus verarbeitet wurde. Im gleichen Jahr trat die Band auf dem Festival Fnac Indétendances im Paris-Plages als Vorband von Keziah Jones auf. Ihr zweites Album Big Blue Desert aus dem Jahre 2016 stellt eine Hommage auf Jeff Beck und Jimmy Page dar, die in der Mehdi Haddab in dessen Kindheit inspiriert haben. Die anschließenden Touren führten die Band 2017 bis zum Festival The Spirit of Tengri nach Almaty in Kasachstan. Ihr drittes Studioalbum Nuba Nova nahm die Band 2020 unter Mitwirkung von Hamdi Benani auf, der den Gesang übernahm. Wie der Name des Albums vermuten lässt, ist es eine Folktronica-Interpretation der arabisch-andalusischen Nubamusik. Veröffentlicht wurde das Album nach dem Tod von Hamdi Benani im Juni 2021, womit das Album ein Stück weit zu einem Nachruf auf den jahrzehntelang im algerischen Musikgeschäft tätigen weißen Engel wurde.


    19. Die Mekaal Hasan Band ist eine internationale Sufi-Rockband, die im Jahr 2000 von dem Komponisten, Singer-Songwriter und Gitarristen Meekal Hasan in Lahore, Pakistan, gegründet wurde. Die Band nahm an der ersten Staffel der Musikfernsehserie Pepsi Battle of the Bands teil, um den Wettbewerb zu gewinnen und einen lukrativen Album-Deal von Pepsi zu erhalten. Das neueste Album der Mekaal Hasan Band mit der komplett neuen Besetzung wurde im September 2014 in Pakistan und Indien über iTunes, Taazi, Amazon Music und andere Plattformen veröffentlicht. Die Mekaal Hasan Band veröffentlichte nur ein Video von einer Live-Performance des Tracks „Ghunghat“. Obwohl es sich um eine Live-Aufführung handelte, gewann es den Song des Jahres in der Kritikerwahl von The Express Tribune und in den Leserumfragen und wurde auch von Dawn zum Song des Jahres 2014 erklärt. Das Album wurde von den GIMA Awards wegen "ausländischer Wurzeln" entfernt, obwohl das Album die indische Sängerin Sharmistha Chatterjee in allen Songs enthielt.


    20. Nachdem Alex Wiska ab 2005 aufgrund einer Krankheit seinen schier unermüdlichen Drang, live auf der Bühne sein Können zu präsentieren, für die nächsten drei Jahre aussetzen mußte, trat er wieder ab 2009 auf mit seiner bekannten Band Alex Oriental Experience, und zwar mit Ufo Walter, eigentlich Uwe Friedrich Otto Walter, am Baß und Manni von Bohr am Schlagzeug. Aber schon zwei Jahre später verstarb dieser große Ausnahmemusiker am 03. März 2011 an den Folgen einer Krebserkrankung im Alter von 60 Jahren. Was zeichnete diesen einzigartigen Musiker aus? Kein anderer verstand es, die türkisch-orientalischen Klänge so hervorragend auf die Bühne zu zaubern wie Alex Wiska. Der auch „Türk Rock Alex“ benannte Musiker schaffte es stets, sein Publikum vortrefflich zu berühren, in den Bann zu ziehen. Viel Blues, manch Boogie- aber auch Funk-Klänge sowie Meditatives brachten die entscheidende Würze im Klangbild von Alex Wiska.

    1. Alexia Chellun: Trust. No plans for the future. Go with the flow. Dies ist die Lebenseinstellung von Singer-Songwriterin Alexia Chellun. Alexia wurde in London in eine Familie hineingeboren, voll von musikalischen Einflüssen und kulturellen Traditionen, die ihre Musik seit ihrer Kindheit begleiten und bereichern. Ihre Mutter (griechisch-zypriotisch) und ihr Vater (indisch/mauretanisch) sorgten für einen gefühlvollen Eintopf aus kreolischer Volksmusik und verschiedenen Klängen aus Zypern, Frankreich, Spanien und Afrika. Vierzehn Alben und drei Singles in 16 Jahren. Alexia ist mit Vertrauen die Lebenswelle geritten und übt sich das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Loslassen von Zwängen, neue Erfahrungen ohne Erwartungen willkommen heissen, Selbsterfahrung und volles Vertrauen in den kreativen Prozess sind die Eckpfeiler von Alexias musikalischer Philosophie und ihrem Leben. Ihre Songs leben von Ihrer tiefen und gefühlvollen Stimme, den klaren Arrangements und einer natürlichen Dynamik. In ihrem Songwriting zeigt Alexia eine einzigartige melodische Pop-Sensibilität kombiniert mit lyrischen Themen, die das menschliche Wesen erforscht, das Bewusstsein und die Achtsamkeit. Sie trifft einen unbestreitbaren Punkt, wenn sie sagt: “Oneness has no Genre.” Chellun ist vor allem mit ihrem Song The Power Is Here Now weltweit bekannt geworden, der bereits über 10 Millionen Spotify-Hörer hat. Chelluns Spotify-Streams belaufen sich auf über 30 Millionen und ihre über 20.000 YouTube-Abonnenten haben ihre Videos über 2,5 Millionen Mal angesehen, darunter fast 900.000 Aufrufe für The Power Is Here Now.


    2. Herencia de Timbiquí ist eine Gruppe von 11 kolumbianischen Musikern, 5 davon aus der Region Timbiquí, Cauca, Kolumbien, die den Klang der Chonta- Marimba, der Cununos und der folkloristischen Basstrommel zusammen mit dem Rest eines Orchesters und Sängern verschmelzen. Herencia de Timbiqui wurde im Jahr 2000 gegründet und besteht aus afro-stämmigen Musikern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das empirische Musikwissen des kolumbianischen Pazifiks aufzugreifen und mit Elementen zeitgenössischer urbaner Musik zu verschmelzen, um einen Sound zu erzeugen zentriert auf der schwarzen Wurzel von der kolumbianischen Pazifikküste.In ihren Anfängen interpretierte die Gruppe die Musik des Pazifiks auf autochthone Weise mit Instrumenten wie der Marimba, Bombo Golpeador, Bombo Arullador, Cununo Macho, Cununo Hembra, Tres Voces und der Guasa zur Interpretation traditioneller kolumbianischer Genres (Currulao, Bunde, Juga, Wiegenlieder, Abozaos, Bereju, Bambazu und Porro). Dann entschieden sich die Mitglieder, die auf originellere Weise klingen wollten, für die Orchestrierung des typischen Grundensembles und fügten konventionelle Musikinstrumente aus Orchestern wie Bass, Keyboards, Trompete, Saxophon, E-Gitarre und Schlagzeug hinzu.


    3. Danit (die Schweizer Ausnahmekünstlerin) berührt mit ihrem Album ‚Aliento‘ Herzen & Seelen auf der ganzen Welt. Mit grösstenteils eigenen Kompositionen, die Oden an das Leben, an Mutter Erde und all Ihre Geschenke ist, verzaubert sie mit ihrer sanften, unverwechselbaren und klaren Stimme. Danit hat vor 10 Jahren die Schweiz verlassen um die Welt zu erkunden und deren indigenen Kulturen und Menschen kennenzulernen. Die indigenen Traditionen mit denen sie verbunden ist, haben ihre Musik richtungsweisend inspiriert um einzigartige, rohen und heilenden Klangvibrationen zu erschaffen. Ihr demütiges, schönes Wesen verzaubert. Ihre Stimme berührt augenblicklich und Ihre Lieder drücken eine tiefe Dankbarkeit und grossen Respekt für das Leben, Mutter Natur, alle Wesen und alle Elemente aus.


    4. El Shaka, José Sergio Vega Cuamea war ein mexikanischer Narcocorrido-Sänger. Vega war das achte von insgesamt dreizehn Kindern. Er wuchs in einer Musikerfamilie auf, die ihn früh der mexikanischen Volksmusik näherbrachte. Schon im frühesten Kindesalter lernte er Gitarre und sang mit seiner Familie. 1988 emigrierte er nach Phoenix, Arizona in die USA. Dort gründete er mit seinen Brüdern Ramon und Jesus die Band Los Hermanos Vega. Beliebter als bei den spanisch sprechenden Einwanderern in den USA war die Band in ihrer mexikanischen Heimat. 1994 beschlossen die Brüder, nach Mexiko zurückzukehren und sich in die Los Reyos del Norte umzubenennen. Mit dem Bandnamen wechselten sie auch das Label und unterzeichneten bei Digital Universal. Zu dieser Zeit begann Vega, exzentrische Verhaltensweisen an den Tag zu legen. So war er privat auch außerhalb seines Hauses fast nur im Schlafanzug anzutreffen und erledigte so auch Einkäufe und Autofahrten. Vega begann seinen Stil zu ändern und statt Liebesliedern vermehrt Narcocorridos zu schreiben. Der Name des Genres ist zusammengesetzt aus „Corrido“, den volkstümlichen Heldenliedern über die mexikanische Revolution und „Narco“, dem spanischen Wort für Drogen. Die Interpreten dieser Loblieder auf die Drogenkartelle stehen meist im Dienste der Clanchefs und werden direkt von ihnen finanziert. Auch Vega stand im Verdacht, gute Kontakte zum Boss eines Drogenkartells in Sonora unterhalten zu haben. 1997 benannte er seine Gruppe in Sergio Vega y Sus Shakas Del Norte um. Er selbst nannte sich nur noch El Shaka, eine Anspielung auf den Mut und die Heldenhaftigkeit des Zulu-Königs Shaka, die Vega ebenso vertreten würde. Sergio Vegas Drogen- und Alkoholprobleme nahmen überhand, bis er sich im Jahr 2001 ganz von der Musik zurückzog. Im Juni 2010 kursierte das Gerücht, dass Vega ermordet worden sei. Er dementierte dieses Gerücht in einer Radiosendung. Nach der Sendung wurde er auf dem Weg vom Sender zu einem Auftritt bei einem Drive-by-Shooting erschossen.


    5. Seyi Shay ist in Tottenham, London, England, als Sohn nigerianischer Eltern geboren und aufgewachsen. Sie trat für den London Community Gospel Choir während seiner Welttournee auf, die 13 Städte in Japan umfasste. In einem Interview mit Lanre Odukoya von Thisday sagte Shay, dass ihre Mutter keine überzeugte Unterstützerin ihrer musikalischen Ambitionen sei. Außerdem wollte ihre Mutter, dass sie Ärztin oder Anwältin wird. Shay veröffentlichte ihr erstes Studioalbum Seyi or Shay im November 2015. Obwohl ihr Musikstil in erster Linie eine Kombination aus Afropop und R&B ist, legt sich Shay nicht auf ein bestimmtes Musikgenre. Sie glaubt, dass ihre musikalischen Fähigkeiten verschiedene Genres abdecken, und hat erklärt, dass ihre Musik aus Dingen schöpft, die sie inspirieren.


    6. Sunny Jain (* 1975 in Rochester/New York) ist ein US-amerikanischer Dholspieler, Schlagzeuger und Komponist. Jain hatte als Kind Schlagzeugunterricht und lernte im Alter von zwölf Jahren die Jazzmusik kennen; besonderes Interesse hatte er an den Schlagzeugern Max Roach, Philly Joe Jones und Elvin Jones. Nach der Highschool studierte er Jazzperformance an der Rutgers University und Musikbusiness an der New York University. Während der Zeit an der New York University beschäftigte er sich intensiv mit der indischen Musik und erlernte das Dholspiel. In den Folgejahren trat er mit Musikern wie Marc Cary, Kenny Wollesen, Kyle Eastwood. Himanshu Suri, Karsh Kale, Vijay Iyer, Andres Levin, Dewey Redman, Kenny Barron, Seamus Blake, David Byrne, Cucu Diamantes, Peter Gabriel, Norah Jones, Rudresh Mahanthappa und Donny McCaslin auf. Zweimal wurde er mit dem Arts International Award ausgezeichnet. 2002 wurde Jain zum Jazzbotschafter der U.S. State Department und des Kennedy Center ernannt. Im gleichen Jahr veröffentlichte er sein Debütalbum As Is mit dem Gitarristen Rez Abbasi, dem Tenorsaxophonisten Steve Welsh und dem Bassisten Gary Wang. 2008 gründete er die Gruppe Red Baraat, eine neunköpfige Band von Bläsern und Perkussionisten, die in ihrer Musik klassische Bhangra­rhythmen mit Hip-Hop, Jazz, Funk und Rock verbindet. Mit der Band nahm er u. a. die Alben Chaal Baby (2009), Shruggy Ji (2013) und Bhangri Pirates (2017) auf. Daneben nahm er auch an Tourneen und Aufnahmen von Salman Ahmads Sufi-Rockband Junoon teil. Jain gibt an Hochschulen und Universitäten Workshops und Meisterklassen in den Fächern Perkussion, indische Rhythmuskonzepte und Musikbusiness. Er ist Autor von zwei Lehrbüchern für Schlagzeuger.


    7. 3 Mustaphas 3 ist eine britische Weltmusik-Gruppe, die im Jahr 1982 gegründet wurde. Laut den Linernotes ihrer Alben wurde die Band angeblich in der Stadt Szegerely gegründet, wo sie im Crazy Loquat Club spielten, bevor die Mitglieder in Kühlschränken nach England transportiert wurden. Gründungsmitglieder der Band waren Lu Edmonds (alias Uncle Patrel Mustapha bin Mustapha), Ben Mandelson (alias Hijaz Mustapha), Nigel Watson (alias Houzam Mustapha), Salah Dawson Miller (alias Isfa'ani Mustapha), Ray „Chopper“ Cooper (alias Oussack Mustapha) und Tim Fienburgh (alias Niaveti III). Die Stammbesetzung besteht aus Ben Mandelson (alias Hijaz Mustapha), Tim Fienburgh (alias Niaveti III), Colin Bass (alias Sabah Habas Mustapha) und Nigel Watson (alias Houzam Mustapha). Daneben musizieren viele andere Mustaphas – alle vermeintlichen Neffen von Onkel Patrel Mustapha. Die Band behauptet, vom Balkan zu stammen, spielt jedoch Musik aus allen Kontinenten, über alle Genres hinweg. Mit die ersten Aufnahmen der Band entstanden im Rahmen der John Peel-Sessions 1985; diese Aufnahmen wurden dann in der BRD als Album ("From The Balkans To Your Heart / The Radio Years") veröffentlicht. In den Jahren bis 1991 folgten weitere Alben. Die Liveauftritte der Band machten sie in den USA, in vielen Ländern West- und Osteuropas und auch in Japan zu einer Kultband der Weltmusik. Das 1990 erschienene Album "Soup Of The Century" wurde von der US-Organisation NAIRD (National Association of Independent Record Distributors) als Best World Music/International Album ausgezeichnet. Die Band, die einmal als "Balkan-Version der Pogues lange vor dem Balkan-Hype"beschrieben wurde, tritt nicht mehr gemeinsam auf und nimmt auch keine Alben mehr auf, hat sich aber offiziell nicht aufgelöst.


    8. Saul „Un Jaguar“ Alarcón gehört zu den bekannteren Künstlern der regionalen mexikanischen Musik, ein anerkannter Star, der einfach schon ein geübter Veteran war, als er im Alter von 20 Jahren zum Star aufstieg. Alarcón erreichte seinen großen Durchbruch, als ihm ein Archivdeal mit General Music Mexico zugestimmt wurde. Ursprünglich brachte ihn das Label mit der weiblichen Sängerin Yamily innerhalb eines Duos namens Yamily con Saul zusammen, in der Vorstellung, dass Alarcóns frische visuelle Erscheinung ihn zu einer sicheren Wette für romantische Materialien machen würde. Die Yamily y Saul-Platte kam jedoch nicht auf den Markt, und Alarcóns Design verlagerte sich von Duranguense- und Norteño-Geräuschen zu Banda Sinaloense-Beträgen. Alarcón erhielt den Spitznamen „Un Jaguar“ und enthüllte sein neues Audio und Design auf seiner ersten Soloaufnahme.


    9. Geoffrey Gurrumul Yunupingu (* 22. Januar 1971 auf Elcho Island, Northern Territory; † 25. Juli 2017 in Darwin) war ein australischer Musiker und Songwriter indigener Abstammung. Nach der Tradition der Yolngu wird sein Vorname seit seinem Tod nicht mehr genannt. Yunupingu wurde 1971 auf Elcho Island vor der Küste von Arnhemland im Norden Australiens geboren. Er entstammte dem Gumatj-Klan der Yolngu. Gurrumul war sein traditioneller Name, unter dem er auch als Musiker in Erscheinung trat. Yunupingu war von Geburt an blind. Er besuchte keine Schule und sprach nur wenige Worte Englisch, gab auch so gut wie nie Interviews. Das Spiel von Didgeridoo, Keyboard, Schlagzeug und Gitarre brachte er sich selbst bei. Vor seiner Solo-Karriere war er ab 1992 Schlagzeuger der Aborigines-Band Yothu Yindi, die sein Onkel Dr. M. Yunupingu 1986 gegründet hatte. Später wurde er Mitglied der Saltwater Band. 2012 erhielt er die Ehrendoktorwürde (Honorary Doctorate of Music) der University of Sydney. Er verstarb im Alter von 46 Jahren während einer Behandlung einer langwierigen Leber- und Nierenerkrankung in einem Krankenhaus an einem Herzinfarkt.

    «Helen Dorn – Das Recht zu schweigen»


    Der Tod eines Militärtechnikentwicklers gibt Helen Dorn Rätsel auf. Der Mann wurde während der Jagd erschossen. Der Schütze mag untergetaucht sein, es gibt jedoch keinen Hinweis auf eine absichtliche Tat. Zumindest Helens Vorgesetzte haben kein Interesse daran, dem Fall allzu viel Aufmerksamkeit zu widmen.


    Da sitzt Rolf Kanther, Chef einer mittelständigen, auf Militärtechnik spezialisierten Firma, mit seiner Tochter auf einem Hochsitz. Vater und Tochter haben sich lange nicht gesehen. Es sind einige Dinge in der Vergangenheit vorgefallen, die zu einer Entfremdung der beiden geführt haben. Rolf wirkt sehr um seine Tochter bemüht. Er macht ihr keine Vorhaltungen wegen der Vergangenheit, er gibt sich vielmehr selbstkritisch und, wenn auch auf eine etwas unbeholfene Art, liebevoll. Zu dieser etwas unbeholfenen Art gehört, dass er ihr seine Uhr schenkt. Einfach so, als ein Zeichen, dass sie doch miteinander verbunden sind. Sein Bemühen wirkt echt – und wird doch jäh in dem Moment beendet, in dem ihn eine Kugel im in den Kopf trifft, die sein Leben beendet.


    Aufgrund seiner Tätigkeit als Militärtechniker wird LKA-Kommissarin Helen Dorn mit der Untersuchung des Geschehens beauftragt. Da Sonja unter Schock steht und sich an Einzelheiten kaum erinnern kann, ist die Kriminaltechnik mehr denn je gefragt. Die jedoch findet Antworten, die sich in zwei Richtungen interpretieren lassen. Rolf Kanther wurde von einer Kugel getroffen, wie sie Scharfschützen verwenden. Demnach ist auch das Gewehr, von dem er getroffen wurde, eines, das auch Scharfschützen nutzen. Also ist doch alles klar, oder nicht? Mitnichten. Tatsächlich gibt es auch Jäger, die diese Munition und Waffen einsetzen, etwa dann, wenn sie aus großen Entfernungen heraus agieren. Es ist also möglich, dass ein Jäger versehentlich Rolf Kanther erschossen hat und dann geflohen ist. Helen Dorn empfindet diesen Gedanken als absurd. Ein Militärtechniker, der an Technologien arbeitet, die der Geheimhaltung unterliegen, wird zufällig Opfer eines Jagdunfalls, bei dem der Schütze ebenso zufällig ein Scharfschützenpräzisionsgewehr benutzt hat?


    Allerdings gibt es keine Hinweise auf eine Gefährdungslage, mit der der Militärtechniker konfrontiert worden wäre. Zumindest keine akute. Nach der Tat gibt es auch niemanden, der sich zu eben dieser Tat bekennen würde. Abgesehen davon ist Kanthers Unternehmen kein großer Player auf dem Markt. Es ist eher ein spezialisierter Konfektionsbetrieb. Die von Helen kritisch beäugte Unfalltheorie erhält nach dem Selbstmord eines Vertrauten von Kanther schließlich Auftrieb. Alle Indizien inklusive eines Abschiedsbriefes deuten darauf hin, dass dieser Vertraute offenbar versehentlich seinen Chef erschossen hat. Da zu diesem Zeitpunkt der Handlung jedoch nicht einmal die Hälfte der Spielzeit vorüber ist, will sich Helen mit dieser Erklärung nicht zufriedengeben.


    Schlaraffenland?


    Regisseur Friedemann Fromm beweist einmal mehr, dass er zu den Guten in den teutonischen Kriminalfilmgefilden gehört. Der Stuttgarter, der in diesem Jahr 60 Jahre alt wird, hat ein halbes Dutzend «Tatort»e inszeniert, war an «Weissensee» als Autor und Inszenator beteiligt, die Serie «Tod von Freunden» entstammt seiner Feder. Vergessen ist heute sein Ausflug ins Actiongenre 1999 mit dem Thriller «Schlaraffenland». «Schlaraffenland» erzählt die Geschichte von einer Gruppe Jugendlicher, die nachts in ein Einkaufszentrum einbrechen, um dort etwas Spaß zu haben. Dumm für sie, dass ein Wachmann durch ihren Einbruch eine Chance sieht, den Tresor auszuräumen – und ihnen den Diebstahl anzuhängen, was im Verlauf der Handlung eine tödliche Eskalationsspirale in Gang setzt. Leider ist der Film seinerzeit in den Kinos eher mittelprächtig gelaufen, sodass Fromm die große Kinokarriere verwehrt geblieben ist und stattdessen das Fernsehen seine Rechnungen bezahlt. Gut fürs Fernsehen, denn Fromm weiß, wie man Wendungen inszeniert, Spannung aufbaut, aber auch Unwahrscheinlichkeiten durchaus charmant verpackt.


    Diese Unwahrscheinlichkeit findet sich Fromms aktuellen Film in der Figur des Richard Dorn wieder. Richard, der Vater von Helen, war selbst Polizist. In den ersten Spielfilmen wurde das Verhältnis der beiden als distanziert dargestellt. Richard, früh Witwer geworden, musste Helen alleine großziehen und überzeugte nicht gerade als Vater des Jahres. Im Verlauf der Zeit aber kommen sich Vater und Tochter in der Serie nicht nur näher, Richard folgt seiner Tochter nach deren Umzug von Düsseldorf nach Hamburg sogar an die Alster, um ihr nahe sein zu können. Genau dieser Vater stolpert nun in die Ermittlungen seiner Tochter und verpasst denen eine Wendung, die tatsächlich, nun ja, etwas sehr zufällig erscheint. Fromm ist als Inszenator jedoch schlau genug, diese Zufälligkeit nicht einfach passieren zu lassen, sondern den Faktor Zufall zu thematisieren. So integriert er ihn in die Handlung und verhindert das eines Gefühls, als würde hier nur ein Drehbuchloch gefüllt. So entwickelt sich eine an Wendungen reiche Geschichte, in der Zufälle durchaus eine Rolle spielen, um eben diese Wendungen zu erzeugen: überstrapaziert wird das Prinzip Zufall jedoch nicht. Vielmehr folgt die Geschichte dem Motto, dass ein Plan noch so gut sein kann, es aber dennoch nicht möglich ist, alle Unwägbarkeiten zu bedenken: Wie das Auftauchen eines pensionierten Polizisten, der etwas erkennt, was niemand anderem als ihm jemals aufgefallen wäre. Oder dass die Ermittlungen ausgerechnet von einer Empathie geforderten Kommissarin mit Gehorsamsdefizit geleitet werden, die auch dann weiter ermittelt, wenn ihre Vorgesetzten den Fall zu den Akten legen wollen. So nimmt die Story bald eine Richtung auf, die wirklich so niemand vorhersehen vermag. Vielleicht ahnt man sehr rasch, wer von den handelnden Figuren Dreck am Stecken kleben hat und welche nicht. Das aber mindert die Spannung nicht, wenn es um die Frage des Warums geht!


    Das alles ist recht temporeich inszeniert, ohne auf große Action zu setzen. Das Tempo entsteht durch die Montage, durch Szenenwechsel und durch die besagten Wendungen. Ganz nebenbei überrascht die Handlung mit einigen humorvollen Momenten, die aus der Interaktion der Protagonisten der Serie, Helen Dorn, ihrem Kriminaltechniker Weyer und der Gerichtsmedizinerin Isabella Alighieri heraus entstehen. Das überrascht, schließlich gehört «Helen Dorn» für gewöhnlich nicht zu den Serien, für die es eine Extra-Humorsteuer zu entrichten gäbe. Da es jedoch bei kurzen Momenten bleibt, die schlicht den Figuren etwas mehr Menschlichkeit verleihen, wirkt der Humor nie wie ein Fremdkörper, der der Serie aufgedrückt worden wäre, um ihr etwas von ihrer oft innewohnenden Grimmigkeit zu nehmen.


    Fazit: Unterm Strich überzeugt der neueste Fall dank seiner überraschenden Geschichten, seinem Tempo und seinem gut aufgelegten Darstellerensemble.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…rn-das-recht-zu-schweigen

    «Todesfalle Nordsee»: Keine Neuerfindung des Genres


    Dank seiner Ölquellen ist Norwegen ein reiches Land geworden. Die Ölplattformen sind die Schlösser der Gegenwart. Eines Tages jedoch geschieht ein Unglück, das diesen gesamten Reichtum in Frage stellt.


    Sofia ist Ingenieurin. Ihr Schwerpunkt ist die Robotik. Derzeit arbeitet sie für ein Unternehmen, das Roboter für schwierige Unterwassererkundungen entwickelt. Die Generalprobe für ihren Roboter wartet an dem Tag auf sie und ihren Kollegen Arthur, als ein Hubschrauber des Öl-Multis SAGA auf ihrem Firmengelände landet. Eine Ölplattform ist durch eine Explosion stark beschädigt worden. Möglicherweise gibt es unter der Wasseroberfläche in Luftblasen noch Überlebende. Sofias Roboter besteht die Generalprobe mit Bravour. Der Roboter entdeckt tatsächlich einen Überlebenden unter der Oberfläche. Ein Arbeiter hockt auf einer Treppe, 70 Meter unter der Meeresoberfläche. Er wirkt erschöpft, aber tatsächlich, er hat überlebt. Bevor jedoch eine Rettung angestoßen werden kann, nimmt Sofias Roboter eine seltsame Veränderung unter Wasser wahr. Unmengen an Gas fluten die Station. Bevor der Mann gerettet werden kann, kommt es zu einer gigantischen Explosion. Bald schon steht fest: Dies war keine „gewöhnliche“ Tragödie. Irgendetwas schwelt unter dem Meeresboden rund 220 Kilometer von der norwegischen Küste entfernt in der sogenannten Borrega-Senkung, einem Ort, an dem vor 800 Jahren schon einmal eine tektonische Verschiebung stattgefunden hat. Möglicherweise war das Unglück auf der Plattform nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird, denn: Rund um die Senkung stehen die meisten der norwegischen Ölplattformen. Auf einer von ihnen arbeitet Sofias Lebensgefährte Stian, der just in ein Gerüstbein weit unter die Meeresoberfläche fährt, als ein Ruckeln seine Plattform erfasst.


    Skandinavische Lust am Desaster


    Norwegen scheint eine seltsame Faszination für Katastrophenfilme entwickelt zu haben. 2015 überraschte die kleine, aber inzwischen emsige Filmnation die Freunde krachender DVD-Unterhaltung mit dem Thriller «The Wave – Die Todeswelle». Hier ist es die kleine Ortschaft Geiranger, die in einem Fjörd liegt, deren Felswände plötzlich unschöne Aktivitäten entwickelt. Der Titel spoilert, welcher Art das Unglück ist, das sich schließlich über Geiranger ergießt. Der Film ist nicht perfekt, er braucht etwas Zeit, um in die Gänge zu kommen. Wenn dann aber das Unglück über den Ort einbricht, ist Staunen angesagt. Die Effekte sind grandios, die Stimmung erdrückend. Roar Uthaug, der bereits mit den Slashern «Cold Prey 1 &2» aufhorchen ließ, hat den Film inszeniert und direkt im Anschluss eine Einladung nach Hollywood erhalten, wo er dann das «Tomb Raider»-Reboot inszenierte, um danach, durchaus etwas frustriert, in seine Heimat zurückzukehren, wo der dann mit «Troll» den bislang erfolgreichsten, nicht-amerikanischen Netflix-Spielfilm inszenieren durfte: Einen Film, der trotz seiner Zugehörigkeit zum Fantastik-Genre mit Elementen des Katastrophenfilms spielt.


    Die Fortsetzung von «The Wave», «The Quake – Das große Beben», hat dann, wie es sich für eine Fortsetzung gehört, noch einmal eine Schippe auf das Spektakel draufgesetzt. In «The Quake» ist es nicht mehr nur eine Welle, die sich über ein Tal ergießt: In Oslo mehren sich vielmehr die Anzeichen auf ein bevorstehendes Beben und natürlich will dies niemand wahrhaben. «The Quake» stolpert dramaturgisch ein wenig, es fehlt ihm die erdrückende Stimmung seines Vorgängers, jenes Gefühl der Verzweiflung, wenn die Katastrophe wirklich eintritt. Allerdings gibt es diesem Film einen bemerkenswerten Moment, der vermutlich selbst Hollywood-Effektexperten ein anerkennendes Nicken abverlangt haben dürfte: Es ist ein Moment, in dem ein Hochhaus umknickt. Es stürzt nicht ein, es neigt sich einfach nur um 20, 25 Grad. Und dann sind da die Menschen auf einer oberen Etage, die gegen die Schwerkraft ankämpfen, um nicht aus der zerstörten Fensterfront hinaus in die Tiefe zu stürzen. Dieser Szene ist wahrhaft grandios von Regisseur John Andreas Andersen inszeniert, eben jenem künstlerischen Leiter, der auch auf dem Regiestuhl von «Todesfalle Nordsee» gesessen hat. Womit auch schon sämtliche Probleme und Stärken des ZDF-Montagsthrillers benannt wären. Das Problem: Die Rahmenhandlung ist praktikabel. Die Ingenieurin, deren Freund auf einer Bohrinsel arbeitet und die zufällige Fähigkeiten mitbringt, mit denen sie ihnen zu Hilfe kommen kann, mit solch einer Hauptfigur kann man nichts falsch machen. Es überrascht nicht, dass ihr kein Roter Hilfsteppich ausgelegt wird und sie einiges an Überzeugungsarbeit leisten muss, um ihm zu Hilfe kommen zu können. Es gibt die Entscheidungsträger, es gibt eine Heldin wider Willen. So funktionieren Katastrophenfilme und brav hakt Regisseur John Andreas Andersen diese Punkte ab, ohne dem Genre jedoch wirklich etwas Neues hinzufügen zu können. «Todesfalle Nordsee» findet in den Szenen, die nicht auf dem Meer spielen, keinen Ansatzpunkt, um mehr als das Erwartbare zu liefern. Es gibt nichts, was man nicht schon in X Vorgängerfilmen gesehen hätte.


    Ganz anders sieht dies aus, wenn es dann kracht und knirscht. Was Regisseur Andersen in diesen Szenen aus dem Budget herausholt, lässt nicht selten staunen. Dies ist schließlich kein Hollywood-Dwight-Johnson-Star-Vehikel vom Schlage «San Andreas». Dennoch erschafft Andersen Bilder, die weit über den Film hinaus Nachhall erzeugen.


    Fazit: «Todesfalle Nordsee» erfindet das Genre nicht neu und wer auf der Suche nach einem innovativen, ungewöhnlichen Genrebeitrag ist, ist bei diesem Film falsch. Wem es jedoch vornehmlich um schlichte Unterhaltung mit Schauwerten geht, um einen Tag entspannt ausklingen zu lassen, ist hier genau richtig.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…e-neuerfindung-des-genres

    Geboren 1945 als William Levise, Jr. in Hamtramack/Mitchigan, aufgewachsen unter ärmlichen Bedingungen in Detroit, wo er mit 20 die Band Mitch Ryder and the Detroit Wheels gründete, hat er sehr jung, gefährlich schnell Karriere gemacht. Die Fans in Amerika wollen heute vor allem die Uralt- Hits aus den Sechzigern hören. „In Deutschland mache ich völlig andere Musik“, sagt Ryder. Seit 1994 arbeitet er bei seinen Konzerten im „alten Europa“ mit der Berliner Band „Engerling“ zusammen und zelebriert landauf, landab große Messen der Rockmusik.


    „A Dark Caucasian Blue“, sein erstes Studioalbum nach zehn Jahren, hatte nicht nur Fachkritiker ins Schwärmen gebracht. Seine Alben, noch mehr seine Musik sind von unglaublicher Intensität, weil sie von einer urbanen Kraft und der souveränen Handhabung musikalischer Mittel künden. Bei BuschFunk sind vier Studio- und drei Livealben seit 2002 erschienen.



    2013 lernten sich Johannes Gauch, Josh Heitzer und Luca Gilles durch ein Projekt des SWR kennen und gründeten die Band Indianageflüster. 2015 suchte die Gruppe einen Bassisten und einen neuen Gitarristen. Dabei stießen die drei auf zwei Mitglieder der aufgelösten Band von Joshua Heitzer und nahmen Maximilian Berres sowie Malte Pink in die Band auf. 2015 trat die Band erstmals beim Lott-Festival in der Nähe des kleinen Hunsrückortes Raversbeuren auf, das einige der Bandmitglieder schon als Kinder besucht hatten. Das erste Musikvideo erschien 2016 zu dem Song Lass sie in dem Glauben. 2017 folge die zweite EP Stille Post. Zudem wurde die Band 2017 in das Förderprogramm des PopCamps aufgenommen. Im Herbst 2019 wurden verschiedene Lieder für das erste Album mit dem Produzenten Beray Habip im Toolhouse Studio in Rotenburg an der Fulda und in der Tresorfabrik in Duisburg sowie im Proberaum der Band aufgenommen. Die Veröffentlichung verzögerte sich allerdings, da die Band wegen ihres Bandnamens kritisiert wurde. Die Band nahm dazu in einem Social-Media Beitrag Stellung und kündigte die Umbenennung an. Am 3. Mai 2020 wurde der neue Name Sperling bekannt.


    Anfang 2020 lernte die Band Mirko Gläser, den Gründer von Uncle M Music, kennen. Man vereinbarte eine Zusammenarbeit. Zeitgleich wurde der Band bewusst, dass die Vorbereitungen für das Veröffentlichen des Debütalbums bisher nicht zufriedenstellend verlaufen waren, was die Veröffentlichung weiter verzögerte. Die erste Single unter dem neuen Namen Sperling mit dem Titel Baumhaus wurde am 7. August 2020 veröffentlicht. Das Debütalbum von Sperling mit dem Namen Zweifel wurde von dem Musikverlag Kick The Flame verlegt und erschien am 22. Januar 2021 bei Uncle M Music. Am 6. August 2021 gab die Band über Social-Media bekannt, dass sich Maximilian Berres von der Band trennt. Die Trennung erfolgte auf freundschaftlicher Basis. Im Spätjahr 2021 wurde Sperling als eine von drei Bands für das unter anderem vom Land Rheinland-Pfalz unterstützte Förderprogramm pop rlp Masterclass, den Nachfolger von Rockbuster, aus verschiedenen Bewerbern ausgewählt.

    Ein Diktatfrieden kann niemals verhandelbar sein

    Wenn wir uns bevormunden lassen, fremdbestimmt Despoten sich Ländereien kriegerisch einverleiben, während ihnen Gefolgsleute zujubeln, Bittbriefe verfassen, genau dann überlassen wir ihnen das Feld, die Möglichkeit, ihren faschistoiden Kurs durchzusetzen, während die Zeit der Demokratien sich ihrem Ende neigt. Mensch, der dies zuläßt, vergeigt!


    Für einen gerechten Frieden betitelt die Politik-Professorin Ursula Schröder ihren Gastbeitrag bei ntv., kritisiert zu Recht das „Manifest für Frieden“, welches Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht jüngst ins Leben gerufen, inzwischen etliche unterzeichnet haben, u.a. die Theologin Margot Käßmann, der Sänger Reinhard Mey, der Satiriker Martin Sonneborn, Brigadegeneral a.D. Erich Vad, der Textilunternehmer Wolfgang Grupp und der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen. Welch frapante Botschaft, die an Naivität kaum zu überbieten ist.


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    https://quergedachtesblog.word…ieden-eine-einzige-farce/

    Der Legende nach beginnt die Geschichte von Wet Leg in einem Riesenrad. "Es war sehr mystisch", erinnert Hester Chambers. "Wir schauten in den Nachthimmel und es fühlte sich an, als wäre alles möglich." Dort, in der schwankenden Gondel, fassen sie und ihre Freundin Rhian Teasdale den Entschluss, eine Band zu gründen. Flüchtig kennengelernt hatten die beiden von der Isle Of Wight stammenden Musikerinnern sich bereits im College. Doch erst nachdem beide ihr Studium abgebrochen haben, kommen sie sich näher. Ab 2019 schreiben Chambers und Teasdale gemeinsam Songs, warten mit einer Veröffentlichung aber vorerst noch ab. Das renommierte Label Domino wird über ein Demotape auf Wet Leg aufmerksam und signt sie vom Fleck weg. Als im Sommer 2021 die erste Single "Chaise Longue" erscheint, geht alles plötzlich sehr schnell. In kürzester Zeit sammelt der Song Streams in Millionenhöhe, erobert mit seiner stoischen Bassline, trockenem Insider-Humor und einer unwiderstehlich simplen Hook erst die britische, dann die weltweite Indie-Radiolandschaft im Sturm. Im Herbst tauchen Chambers und Teasdale schon als Gäste im Programm der BBC auf.


    Das erste Album hatten Wet Leg zu diesem Zeitpunkt längst eingespielt. Schon vor dem Launch von "Chaise Longue" waren sie zusammen mit Produzent Dan Carey (Sophie Hunger, Fontaines D.C., Black Midi, Squid) in dessen Studio verschwunden, um ihr selbstbetiteltes Debüt aufzunehmen. Es erscheint im April 2022, kurz nach ihrer ersten US-Tour. Mit dem frischen Material gehts anschließend direkt auch durch größtenteils ausverkaufte Clubs in Europa. Und die Fahrt auf dem Riesenrad hat gerade erst begonnen ...



    Ende der 90er Jahre gegründet, haben Siena Root über all die Zeit unentwegt an etwas Neuem gearbeitet, an ihrem Ansatz gefeilt und vielerlei Experimente gewagt - nicht nur, um die Musik für ihre Fans frisch zu halten, sondern insbesondere für sich selbst, um sich immer wieder aufs Neue herauszufordern. Ein offenes Geheimnis, stellt es doch einen der Hauptgründe dafür dar, dass die Truppe heute relevant wie eh und je ist. Einerseits mit Größen wie Deep Purple und Acts wie Dewolff tourend, hat das Quartett um die beiden langjährigen (Gründungs-)Mitglieder Love Forsberg (Schlagzeuger) und Sam Riffer (Bass) sowie Gitarrist Johan Borgström und Multitalent Zubaida Solid (Gesang, Keyboard) andererseits auch seit jeher seine eigenen, energiegeladenen Headlineshows auf die Bühnen gebracht.


    Jetzt am 24. Februar 2023 wird das schwedische Rootrock-Quartett Siena Root endlich sein sehnlichst erwartetes achtes Studioalbum, »Revelation«, via Atomic Fire Records auf den Markt bringen, weshalb es heute noch einen letzten Appetithappen daraus präsentiert, ehe seine Fans die Platte in voller Länge genießen können werden. Jener Track hört auf den Namen 'Keeper Of The Flame'. Ein leidenschaftlicher Song, der die weitreichende musikalische Vielfältigkeit des Albums einmal mehr unterstreicht und zu dem parallel auch ein von Gabriel Management gestaltetes Lyricvideo auf YouTube veröffentlicht worden ist.

    «The Offer» Kritik – Eine Serie für alle Filmfans


    Ein Blick hinter die Kulissen Hollywoods der frühen 1970er Jahre und die Erschaffung einer der Meilensteine der Filmgeschichte, «Der Pate», gepaart mit einem hochkarätig besetzten Cast. Was kann hier noch schiefgehen?


    Wer sich die Castliste von «The Offer» anschaut, könnte meinen, jedem dieser Schauspieler wäre mit dem Skript der Serie ein Angebot gemacht worden, dass sie nicht ablehnen konnten. Die Hauptrolle des „Der Pate“ Produzenten Al Ruddy verkörpert Miles Teller, in weiteren tragenden Rolle geben sich unter anderem Colin Hanks, Giovanni Ribisi und Juno Temple die Klinke in die Hand. Von der schauspielerischen Seite aus, ist es daher wenig überraschend überaus unterhaltsam «The Offer» zu betrachten, denn hier wurde bis in kleine Nebenrollen hervorragend gecastet und jeder dieser Schauspieler scheint überaus motiviert, hier eine überzeugende sowie unterhaltsame Performance abzuliefern. Abseits der schauspielerischen Seite weist «The Offer» allerdings zwei Probleme auf, die durchaus problematisch erscheinen können.


    Zum einen macht die Synopsis der Serie den Eindruck, als würde sich hier alles um die Entstehungsgeschichte des „Paten“ drehen, stattdessen ist «The Offer» allerdings viel eher eine Geschichte über den Produzenten des Films, Al Ruddy, der hier eine äußerst dominante Hauptrolle einnimmt. Die Geschichte um die Entstehung des Paten geschieht stehts um die von Miles Teller verkörperte Figur herum, steht aber nie so im Mittelpunkt wie es der Zuschauer wahrscheinlich vermuten würde. Zum anderen muss die Lauflänge der Serie von zehn über einstündigen Episoden angesprochen werden. Die Serie mag es zwar schaffen aufgrund der hochkarätigen Schauspieler, des frühen 70er Jahre Flairs und der Mafiaverstrickungen stets ein gewisses Grundinteresse inklusive vorhandenem Spannungsbogen zu halten, kann aber über die massiven Längen dieser über zehnstündigen Lebensabschnittsgeschichte von Hollywoodproduzent Al Ruddy nie hinwegtäuschen.


    Trotz dessen ist es der Charme, gepaart mit dem leichten Anflug von Humor vieler Figuren, das Auftreten historischer Figuren wie Frank Sinatra, der etwa zusammen mit der Mafia die Produktion des Films verhindern will, was insgesamt für einen durchaus hohen Unterhaltungswert sorgt. Am besten funktioniert die Serie daher auf sich selbst gestellt, losgelöst von den Regeln eines Biopics, ohne zu hohe Erwartungen an eine bierernste Entstehungsgeschichte einer der größten Filme aller Zeiten zu setzen.


    «The Offer» kann daher zwar nicht in der Kategorie des seriösen Biopics überragen, vermag es aber einen durchweg interessanten, letztlich aber wichtiger, unterhaltenden Blick hinter die Kulissen einer großen Hollywoodproduktion in den frühen 1970er Jahren zu bieten, solange keine allzu großen Ansprüche an Authentizität gestellt werden.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…-serie-fuer-alle-filmfans

    «Barbarian»: Horror plus dunkelste Gesellschaftskritik


    Tess ist ziemlich fertig. Hinter ihr liegt eine stundenlange Autofahrt. Es regnet. Und zu allem Überfluss ist auch noch ein fremder Mann in dem kleinen Haus, das sie über eine App gemietet hat. Liegt ein Buchungsfehler vor? Auf jeden Fall bittet der Fremde Tess einzutreten.


    So sieht sie aus die Prämisse von «Barbarian». Doch so simpel, wie die Geschichte klingt, ist der Film aus dem Hause Disney beziehungsweise den 20th Century Studios wirklich nicht. Aber alles der Reihe nach.


    Tess (hervorragend: Georgina Campbell) hat eine ziemlich anstrengende Fahrt hinter sich. Sie ist auf der Flucht aus einer ziemlich miesen Beziehung, die hinter ihr liegt. In Detroit hat sie ein Vorstellungsgespräch bei einer Dokumentarfilmerin. Wenn das Gespräch erfolgreich verlaufen sollte, hat sich der Stress der langen Fahrt gelohnt. Tess hat über eine Buchungs-App ein kleines Häuchen für sich reserviert. Es ist später Abend als sie ankommt; es regnet, so sieht sie nicht, in was für einer heruntergekommenen Gegend sie gelandet ist. Doch das ist noch nicht alles. Beim Versuch, in das Haus zu gelangen, lässt sich die Tür nicht öffnen. Stattdessen steht da plötzlich Keith (Bill Skarsård) in der Tür. Der junge Mann hat bereits geschlafen, er wirkt verwirrt. Auch er hat das Haus gebucht. Allerdings über eine andere App. Wegen einer Messe sind quasi alle Hotels in der Stadt ausgelastet. Kurzerhand unterbreitet er Tess das Angebot, die Nacht im Haus mit ihm zu verbringen. Auf den ersten Blick wirkt Keith etwas seltsam, wortkarg. Auf der anderen Seite agiert er mit einer fast schon altmodischen Höflichkeit gegenüber Tess. Die ist alles andere als begeistert und annehmen will sie das Angebot eigentlich auch nicht. Andererseits wirkt Keith harmlos. Also nimmt sie das Angebot an


    In den USA hat der Film über 45 Mio Dollar eingespielt, bei Kosten von gerade einmal 4,5 Millionen Dollar. «Barbarian» gehört zu jener Art von Horrorfilmen, die im Kino eigentlich ganz anständig laufen und im Schatten der Blockbuster ebenso anständig über die Runden kommen. «Barbarian» sieht visuell einfach sehr gut aus; die Darsteller agieren auf einem überdurchschnittlichen Niveau und die Handlung ist weitaus komplexer als die kurze Inhaltsangabe erahnen lässt. Ganz nebenbei ist die Filmmusik von Anna Drubich exzellent und dürfte Freunde von John Carpenter entzücken. Weshalb Disney auf eine Auswertung des Filmes in Deutschland im Kino verzichtet hat, ist von Außen betrachtet nicht nachvollziehbar. Vor allem das Spiel mit den Konventionen macht den Film reizvoll, denn gerade in dem Moment, in dem man glaubt zu wissen, in welche Richtung sich der Film nun bewegt und in denen man so etwas wie einen Gewalt-Porno erwartet (solche Momente wurden früher gerne aus Filmen in diesem unserem Lande entfernt), bricht die Handlung den begonnen Handlungsstrang ab, wechselt die Szenerie und erzählt eine zweite Geschichte, die mit den Geschehnissen in Detroit auf den ersten Blick nichts zu tun hat. Was natürlich nicht stimmt. Aber wie diese Geschichten zusammengeführt werden, das ist verdammt clever gemacht. Tatsächlich besteht der Film aus insgesamt vier Kapiteln. Jedes dieser Kapitel hat seinen ganz eigenen Stil in der Ausleuchtung, der Farbdramaturgie, der Kameraführung - ja sogar die Bildformate variieren. Dennoch gelingt es Regisseur Zach Cregger (und seinem Schnittmann Joe Murphy), diese unterschiedlichen Kapitel nach und nach organisch zu montieren. Überhaupt sind Kamera und Schnitt überdurchschnittlich gut. Cregger bevorzugt lange Einstellungen. Er gibt den Figuren Raum, um sich zu entwickeln. Und so, wie sie sich entwickeln, entwickelt der Film nach und nach Atmosphäre. Dass Tess das Haus nie hätte betreten sollen, das ist natürlich keine Überraschung. Die Frage, die die Spannung erzeugt, lautet denn auch: Warum hätte sie es nicht betreten sollen? Entsprechend setzt Regisseur Cregger auf unterschwellige Spannung. Die regelrechten Spannungsexplosionen sind denn auch mit Bedacht eher spärlich gesetzt. Wenn die Spannung aber explodiert, dann richtig!


    Dass die Inszenierung im dritten Kapitel auch noch ganz nebenbei Platz für dunkelste Gesellschaftskritik findet, mag überraschen, es ist aber auch ein Beleg für die narrativen Qualitäten der Story. Einer Story, die nicht unbedingt neu ist. «Barbarian» begeistert vielmehr durch die Souveränität, mit der die Geschichte erzählt wird. Es ist die Ernsthaftigkeit, die die Geschichte den Figuren entgegenbringt. Es sind die wohlgesetzten Twists, die nie für sich stehen, sondern sich immer in die Handlung einfügen. Und es ist die Zeit, die sich die Story nimmt, um auch einmal über den Tellerrand seiner Grunderzählung (der Haunted House-Story) zu blicken. So ist der Spielort, die heruntergekommene Vorstadt von Detroit, nicht zurfällig ausgewählt worden, um etwas Sozialkritik zu behaupten. Nein, «Barbarian» findet tatsächlich einen Moment, in dem die Story den Niedergang der Stadt ganz in den Fokus rückt. Und dieser Moment, der viel mit dem Blick von Oben auf “die da unten” zu tun hat, der ist fast schon erschreckender als der Horror, den Tess im Haus erlebt.


    Mit «Smile» hat ein inszenatorisch ganz ähnlicher Horrorfilm 2022 in Deutschland 1,3 Mio Zuschauer in die Kinos locken können. Auch und gerade die Horrorfilme aus dem Hause Blumhouse beweisen immer wieder, dass das Kinopublikum auf diese Art von Horrorfilmen steht, die anspruchsvoll in Szene gesetzt sind, die ihre Hauptfiguren ernst nehmen und die weniger ein Blutfest zelebrieren als vielmehr den Fokus auf einzelne Momente richten, die dann aber um so nachhaltiger erschreckend ausfallen. Im Hause Disney hat man dies aber offenbar anders gesehen und den Film kurz nach Weihnachten recht geräuschlos im Stream hochgeladen.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…elste-gesellschaftskritik

    Zum Tod von John Le Carré


    Einer, der hinter die Dinge schaute


    Ein Nachruf von Claudia Voigt

    14.12.2020


    John Le Carré arbeitete einst als Agent des britischen Geheimdiensts, bevor er Spionageromane schrieb. Eine Sensation? Eher die perfekte Voraussetzung für großartige Thriller.


    So sieht eigentlich kein Held aus. Klein, dicklich und schwerfällig: der Spion George Smiley. Wie John Le Carré ihn beschrieb, »schien er eine Menge Geld für wirklich schlechte Kleidung auszugeben, die um seinen Körper hing wie die Haut einer geschrumpften Kröte«. Er war die Leitfigur in dem umfangreichen Werk des britischen Schriftstellers und trat zum ersten Mal 1961 in dem Roman »Schatten von gestern«. Weltberühmt wurde Le Carré zwei Jahre später mit seinem dritten Buch »Der Spion, der aus der Kälte kam«.


    Als Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes soll Smiley einen Beamten überprüfen, eigentlich nichts Besonderes, doch der Mann begeht Selbstmord. Gegen den Widerstand seiner Vorgesetzten beginnt der traurige Held mit eigenen Nachforschungen. Denn hinter dem Selbstmord, der sich bald als Mord entpuppt, verbirgt sich mehr: der Ost-West-Konflikt – und die Frage, ob Loyalität zum eigenen Geheimdienst und damit zum eigenen Land in Zeiten bröckelnder politischer Gewissheiten überhaupt noch möglich sind. Diese Frage durchzog alle großen Romane von John Le Carré.


    Smiley war das personifizierte Mittelmaß, eine ideale Tarnung, um unauffällig die Welt in den Blick zu nehmen. Denn was ist ein Spion anderes als ein Mensch, der hinter die Dinge schaut? Und genau das ist auch die Profession des Schriftstellers. Immer wieder wurde hervorgehoben, dass John Le Carré, der mit bürgerlichem Namen David Cornwell hieß, von 1958 bis 1964 selbst als Agent des britischen Inlands- und Auslandsgeheimdienstes gearbeitet hatte. Ein Schriftsteller, der ein echter Spion gewesen ist. Eine Sensation? Man könnte diesen Lebenslauf auch als perfekte Voraussetzung betrachten, um ein großes fiktives Werk zu schaffen. »Einmal ein Spion, immer ein Spion – ich glaube, das ist vollkommen richtig. Und ich weiß nicht, ob ich ein Schriftsteller bin, der Spion wurde, oder ein Spion, der schließlich Schriftsteller wurde«, sagte Le Carré dem SPIEGEL.


    Geprägt vom Gefühl der Desillusionierung


    Seine Romane waren von Anfang an von einem Gefühl der Desillusionierung geprägt. Es entstand aus der Beobachtung, dass nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa keine politischen Gewissheiten mehr existierten. Le Carré hat sich in Interviews dazu geäußert, wie sehr es ihm zu denken gab, dass dieselben britischen Soldaten, die Deutschland im Bombenkrieg zerstört hatten, später die Rosinenbomber flogen, die für die Berliner Bevölkerung überlebenswichtig waren und jubelnd empfangen wurden. Das Thema der moralischen Ambivalenz zieht sich durch sein Werk, weshalb die Bücher von John Le Carré nicht einfach Spionageromane sind, keine Schwarz-Weiß-Erzählungen, sondern die vielen komplizierten Schattierungen der Grautöne ausloten.


    Carré wurde 1931 in Dorset in England geboren, sein Vater war ein Betrüger, der die Nähe von Berühmtheiten und zwielichtigen Gestalten suchte; Le Carré beschrieb ihn als »manipulativ, machtvoll, charismatisch, clever und unzuverlässig«. Seine Mutter hatte die Familie verlassen, als er fünf Jahre alt war, mal hieß es, sie sei krank, dann wieder, sie sei gestorben – er sah sie erst wieder, als er schon 21 war. Es war eine instabile und lieblose Kindheit, als Le Carré acht Jahre alt war, begann zudem der Zweite Weltkrieg.


    Mit sechzehn, im Jahr 1947, entfloh er dem demütigenden Leben an der Seite seines Vaters und verließ England und studierte in Bern Germanistik und Neue Sprachen, seinen Abschluss machte er schließlich am Lincoln College in Oxford. Bereits in Bern wurde er von einem dort ansässigen britischen Spion angeworben und arbeitete undercover für die Botschaft Großbritanniens. Er erhoffte sich Halt und Stabilität von der Organisation des britischen Geheimdienstes. Dass er gegenteilige Erfahrungen machte, ist in vielen seiner 27 Romane nachzulesen. Anfang der Sechzigerjahre übte er gleich drei herausfordernde Tätigkeiten nebeneinander aus: Er war Spion des Auslandsgeheimdienstes, Botschaftsmitarbeiter in Deutschland und begann damit, seine ersten Romane zu schreiben. Der grüblerische Held Smiley ist auch als Alter Ego seines Autors zu verstehen, obwohl Le Carré Zeit seines Lebens deutlich besser gekleidet war als dieser.


    Als Schriftsteller fand Le Carré mit Anfang dreißig die Rolle seines Lebens. Die erfahrungssatten ersten drei Lebensjahrzehnte lieferten ihm das gedankliche Grundgerüst für seine Romane, von denen der letzte, »Federball«, noch im vergangenen Jahr erschien. Auch dieses Buch zeichnete sich noch durch Komplexität, Raffinesse und moralische Vielschichtigkeit aus. Le Carré starb am Sonntag im Alter von 89 Jahren in Cornwall.


    Quelle: https://www.spiegel.de/kultur/…62-42b6-967d-4ebda8b0cf21

    Was uns aufrecht erhält

    Die Welt offenbart immer mehr menschengemachte Probleme, die aus dem Ruder zu laufen scheinen. Ob Umweltverschmutzung, Klimawandel, Pandemien oder Kriegsszenarien, mittendrin der Mensch, der versucht, möglichst angenehm zu leben wider aller entsetzlichen Geschehnisse. Leichter gesagt, geschrieben als getan. Im sicheren Zuhause möglichst mitten in westlicher Welt mag dies ohne Weiteres fruchten.


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    https://quergedachtesblog.word…st-recht-viel-optimismus/

    Soul ist definitiv Vokalmusik. Und zwar "afro-amerikanische Unterhaltungsmusik", die in den 50ern aus dem Rhythm'n'Blues und Gospel (eine Prise Jazz und Blues ist auch dabei) entsteht. Der Einfluss des Soul auf die Entwicklung der westlichen Popmusik ist bis heute unüberhörbar. Generell zwar noch in den Kategorien R'n'B/Black Music und Pop gedacht, gibt es inzwischen genug Beispiele in denen die Grenzen bis ins Unkenntliche verschwimmen.


    Das größte Stilmerkmal des Soul ist bis heute der herzergreifende Gesang. Sich aus vollem Herzen und mit ganzer Seele der Musik, den Vibes, der Message hinzugeben, ist die Devise. Und da die Weißen nicht gerade als expressive Gefühlsschleudern gelten und Schwarze tendenziell über einen, traditionell begründet, einfacheren Zugang zu Spirituals und Gospels verfügen, sind Soulmusikerinnen und -musiker eben häufig schwarz.


    Ray Charles ist die Ikone. In seinem Windschatten folgen James Brown, Aretha Franklin und Wilson Pickett. Ihren Höhepunkt erlebt die Soulwelle während der 60er. Um 1966/1967 bestimmt die "schwarze Popmusik" vorübergehend den internationalen Musikmarkt. James Brown hat mehrere Hits und Aretha Franklin ist von 1967 bis 1970 die erfolgreichste schwarze Künstlerin ("I Never Loved A Man (The Way I Loved You)", "Respect", "Baby I Love You", usw.). 1969 trägt man dem großen Erfolg der schwarzen Popmusik Rechnung und benennt die Rhythm'n'Blues-Charts in Soulcharts um.


    Der Soul-Tsunami, der damals in den weißen Popcharts tobt, ebbt jedoch wieder ab. Die nächste Flut kommt während der 70er, als sich die Produzenten dem weißen Geschmack energischer anpassen. Unter dem Label Phillysound genießt der neue Stil in den 70ern erneut Hitparadenehren. 1982 wird die Chart-Bezeichnung von Soul in Black Music geändert. Zu diesem Zeitpunkt hat der Soul seinen Platz in der Musikgeschichte längst erobert.


    Erstmals taucht der Begriff Soul in den 30er Jahren im Zusammenhang mit Gospel-Gruppen auf. Die Soul Stirrers legen ein frühes Zeugnis ab. Erst in den 50er Jahren setzt sich der Begriff durch, wird aber zunächst häufig im Jazzkontext verwendet. Denn nach dem nervösen und komplizierten Bebop und dem unterkühlten Westcoast-Jazz, findet bei den jungen afroamerikanischen Jazzmusikern eine Rückbesinnung auf ihre musikalischen Wurzeln statt.


    Sie verwenden in ihren Stücken Gospel und Blues-Einflüsse. Pionier der als Soul-Jazz oder Hardbop bezeichneten Richtung ist Horace Silver, dessen frühes Stück "The Preacher" stilprägend ist. Gleichzeitig fangen Rhythm'n'Blues-Musiker an, Elemente des Gospels in ihre Musik zu integrieren. Vorreiter ist Clyde McPhatter. Für den Durchbruch sorgt jedoch Ray Charles. Seine Songs sind es, die ab Mitte der 50er die Hitparaden erobern. Seine Songs sind es, die Geschichte schreiben. Und seine Songs sind es, die die Zeit überdauern.


    Melodische Gospel-Motive gehören bei allen Liedern zu den Zutaten. Ray Charles' frühem Hit "I Got A Women" (1955) liegt beispielsweise der traditionelle Gospel "My Jesus Is All The World To Me " zugrunde. Lediglich der Austausch der religiösen Textinhalte durch weltliche (sprich: die Liebe zu Gott durch die Liebe zu einer Frau) unterscheidet Original und Soulversion. Erst als Ende der 50er die Loslösung von der direkten Übernahme eines Gospelsongs gelingt, schlägt die Geburtsstunde dessen, was unter Soul in die Musikgeschichte eingeht. Daran ist neben Ray Charles auch Sam Cooke und der Godfather wesentlich beteiligt.


    Auf politischer Ebene kristallisiert sich in den 60ern aus der Verschärfung der Rassenkonflikte ein neues Selbstbewusstsein und -verständnis der Schwarzen heraus. "Black Is Beautiful" ist eine Losung, die damals auf der Grundlage entsteht, den eigenen Minderwertigkeitsgefühlen den Kampf anzusagen. Die Integration in die Gesellschaft der Weißen und das Recht auf die eigene soziale und kulturelle Identität stehen auf der Liste der politischen Forderungen. Im Begriff Soul drückt sich seinerzeit neben der musikalischen Bedeutung auch die schwarze Kultur und Identität aus. 'Soul' ist politisch und gesellschaftlich mit vielen Bedeutungen aufgeladen und in diesem Sinn ein Code für ein schwarzes Selbstverständnis.


    In diesen Zeiten sprechen sich die Schwarzen untereinander als Soul-Brother und Soul-Sister an. Die Ladenbesitzer in den Ghettos hängen als Zeichen der Solidarität, und um sich vor Plünderungen zu schützen, Schilder mit der Aufschrift 'Soul-Brother' in die Schaufenster. Auf Soulkonzerten zelebriert man damals das stilprägende und aus der afroamerikanischen Kirche und dem Blues bekannte 'Call-and-Response'.


    Zwischen Band und Publikum, zwischen Bläsern und Background oder zwischen Protagonisten und Solist wird dem Ruf-Antwort-Prinzip gefolgt. In Kombination mit lautmalerischen Geräuschen wie Schreien und Stöhnen, und der Instrumentalbegleitung, die mit den eingängigen Akkordprogressionen des Gospels den Groove vorantreibt, entsteht während der Live-Shows der Eindruck einer ekstatischen Kirchengemeinde.


    Zu Beginn der 60er veröffentlichen auf Atlantic-Records neue Soul-Musiker wie Solomon Burke ("Cry To Me", 1962), Joe Tex, Wilson Pickett ("I Found A Love", "With The Falcons") und später Aretha Franklin eine große Anzahl von Stücken. Typisch für diese Zeit sind dramatische 6/8-Balladen mit seelenvoller Gesangsinterpretation.


    Die Veröffentlichungen des Stax Labels aus Memphis halten mit Otis Redding ("These Arms Of Mine", 1963), Rufus Thomas, Sam & Dave und Booker T. & The MG's dagegen. Was hier gespielt wird nennt sich Southern Soul, Memphis Sound oder Memphis Soul.


    Eine dritte und für die Entwicklung des Soul wichtige Strömung kommt aus Detroit. Hier veröffentlicht das Label Motown, dessen Firmenname später als eigener Stil in die Geschichte eingeht. Motown ist geprägt von einem pompösen, mit vielen, vor allem klassischen Instrumenten, angereicherten Sound, was sich im Laufe der Jahre immer weiter steigert. Böse Zungen sprechen von einem "gefälligen musikalischen Unterhaltungsprodukt". Die Temptations, The Supremes und später auch Smokey Robinson und die Jackson Five dienen als Motown-Aushängeschilder. Die Produktionen sind deutlich auf einen weißen Markt ausgerichtet und dort sehr erfolgreich.


    Von all dem unbehelligt macht James Brown sein eigenes Ding und auch Stevie Wonder lässt sich stilistisch nicht festnageln, auch wenn er aus der Motown-Schmiede stammt. Der Soul leistet in seinen verschiedenen Ausprägungen den Spagat, für den weißen Massenmarkt geglättet zu sein, gleichzeitig aber ein schwarzes Selbstbewusstsein repräsentieren zu wollen. Für Soziologen stellt sich die Frage, warum die Weißen diese Musik akzeptieren und ihr so zu großen Erfolg verhelfen.


    Neben den faszinierend transportierten Emotionen ist wohl ausschlaggebend, dass die politischen Forderungen der Soul-Brother und -Sister für liberale Weiße durchaus akzeptabel sind. Es geht nicht um eine grundlegende Veränderung der politischen und gesellschaftlichen Ordnung, sondern um verfassungsgemäß zugesicherte Rechte. Eine gute Basis, um sich gemeinsam zu Bürgerrechtsdemonstrationen oder zum Handclapping bei einem Soul-Gig zu treffen.


    "Mit der Ermordung Martin Luther Kings im April 1968 lässt die Soulbewegung als soziale, politische und musikalische Artikulation der Farbigen in den USA auffallend nach" (Wicke/Ziegenrücker, Handbuch der populären Musik, Schott, 1997).


    Unter dem Label Phillysound genießt Soul in den 70ern erneut Chartsehren. Mit überladener süßer Klangästhetik, liefert die wenig synkopierte Rhythmik einen wichtigen Beitrag zur Discoentwicklung. Wicke/Ziegenrücker sprechen im Zusammenhang mit Phillysound zwar von "nach dem Fließbandverfahren gefertigter kommerzieller Tanzmusik, die mit den Werten der afroamerikanischen Kultur nur noch sehr bedingt zu tun hatte". Disco und Funk (das zweite Kind des Soul) sind dennoch zwei der relevanten und musikhistorisch bedeutsamen Stile der 70er.


    Anfang der 80er steckt der Soul in einer Krise. Aber die Welt dreht sich nun mal weiter und neben Tina Turner, Prince und Michael Jackson, die die Nähe zum weißen Popmarkt suchen, ist vor allem der Hip-Hop die treibende Kraft für die Entwicklung schwarzer Musik.


    Im Lauf der 90er etablieren sich R'n'B, Nu Soul, Neo Soul, Urban Soul und Acoustic Soul in der musikalischen Landschaft. Die Bandbreite der Künstler und Künstlerinnen reicht von Erykah Badu, India Arie, Beyoncé, Anita Baker, Luther Vandross und Lauryn Hill bis hin zu Jill Scott, Alicia Keys, Joss Stone, Lisa Stansfield, Soul II Soul, Xavier Naidoo und Stefan Gwildis.


    Black Music ist also fast allüberall. Soul gilt heutzutage umgangssprachlich häufig als Synonym für schwarze Popmusik, die laut Wikipedia "irgendwie 'soulful', also gefühlsbetont, daherkommt". Die alten Original-Stücke leben in Samples weiter. Die Techno- und Housegemeinde ist dankbar für jeden groovenden Lick und leistet einen wichtigen Beitrag um die guten alten Songs in Erinnerung zu behalten. Und hin und wieder kommt sogar ein waschechtes Soulalbum auf den Markt.


    Quelle: https://www.laut.de/Genres/Soul-45

    Gute Frage Jack. Für mich das Wichtigste, mein eigenes zusammengestelltes Gymnastikprogramm. Dabei hat mich Doris beraten, die ja mal auf dem Weg zur Physiotherapeutin war, insofern hilfreich zu wissen, welche Übungen sinnvoll sind. Darüber hinaus bin ich demnächst (am 01. Februar) seit 33 Jahren Vegetarier. In letzter Zeit haben wir die Ananas als gute Bereicherung für uns entdeckt mit dem tollen Nebeneffekt, daß besonders nach der Weihnachts-Winter-Schlemmerzeit die angefutterten Pfunde wieder entfleuchen. ;)

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