Letzten Monat war ein Autor das Thema, jetzt folgt folglich wieder eine Autorin, die ich gar mal kurz kennenlernen durfte. Ich rezitiere aus Leonie Ossowskis 1999 erschienenen Roman „Das Dienerzimmer“.
Warschau - ein Jahr vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges: Halima und Teresa sind Schwestern, grundverschieden und dennoch unzertrennlich.
Als Halima heiratet, überstürzen sich die Ereignisse. Zwischen Teresa und Hadek, Halinas Mann, beginnt eine heftige Leidenschaft, die im verborgenen bleibt. Als der Krieg ausbricht, werden die Schwestern von der Waffen-SS auf der Strasse verhaftet und als Zwangsarbeiterinnen auf das Gut in Rohrdorf gebracht, das den Lesern aus Leonie Ossowskis Schlesien-Triologie bekannt ist.
Dank der Hilfe des polnischen Traktorfahrers und Anna, der Tochter des Gutsbesitzers, entgehen die Schwestern einer Deportation. Sie leben im Dienerzimmer des Schlosses, einer ebenerdigen Kammer, von der Umwelt und den Deutschen isoliert, körperlich unversehrt, aber psychisch am Rande ihrer Kräfte.
Ihr Verhältnis gerät aus den Fugen, als Halima von der Affäre zwischen Radek und Teresa erfährt...
Die Berliner Morgenpost schreibt dazu:
Leonie Ossowski legt einen Zeitroman von beeindruckender Intensität vor, ein psychologisches Bravourstück, das alle erzählerischen Qualitäten zeigt: "Schwierige Wahrheiten anschaulich zu machen, ohne sie zu vereinfachen, komplizierte psychologische Vorgänge und soziale Konflikte zu schildern, ohne sie zu verfälschen, das ist die grosse Kunst von Leonie Ossowski."
In der Sendung gibt es noch ein paar Infos über ihr Leben und natürlich wie immer Musik.