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„Alle in einem Boot“

Schlagermove 2024: Der Rollstuhl-Truck ist wieder am Start!


Schirmherr: Albert Darboven


Beim Schlagermove auf einem Truck mit dabei zu sein, ist seit 2019 auch für Rollstuhlfahrer möglich.


Dank der Initiative von Schlagersänger Peter Sebastian, Vorsitzender des Förderkreises zugunsten

unfallgeschädigter Kinder e.V., ging 2019 der erste Rollstuhl-Truck in Hamburg an den Start.

Als Partner für dieses Projekt holte sich der Schlagersänger die Deutsche Muskelschwund-Hilfe e.V.

mit an Bord und gemeinsam sorgten die beiden Vereine für ein gelungenes Beispiel gelebter

Inklusion.

„Über Inklusion wird zwar viel geredet, aber viel zu wenig getan. Es braucht immer diese eine Person,

die das Thema auch anpackt und so den Stein, oder in diesem Fall den Truck, ins Rollen bringt.“, so

Dirk Rosenkranz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Muskelschwund-Hilfe. „Wir haben uns trotz

diverser Hindernisse nicht von unserem Ziel abbringen lassen. Wir haben bewiesen, dass Inklusion

auch auf einer Veranstaltung wie dem Schlagermove möglich ist. Darum hoffen wir, dass dieses

Projekt viele Nachahmer findet“, ergänzt Peter Sebastian.

Am 25. Mai 2024 ist es wieder so weit: Der Rollstuhl-Truck geht zum vierten Mal unter der

Schirmherrschaft von Albert Darboven mit dem Motto „ALLE IN EINEM BOOT – AUS FREUDE AM

LEBEN“ an den Start.


Dieses Vorzeigeprojekt wird vom Förderkreis zugunsten unfallgeschädigter Kinder und der

Deutschen Muskelschwund-Hilfe e.V. sowie diverser Sponsoren wie REWE, J.J. Darboven GmbH &

Co. KG, die Sparda Bank, die Maack Consulting GmbH & Maack Feuerschutz GmbH & Co. KG, den

Handelshof Hamburg-Harburg, Marktkauf und Edeka Center Harburg, Salo & Partner, Rolf Zuckowski, Gunda Tiede, Rainer Abicht Elbreederei finanziert.

Das Unternehmen Pfaff

Spezialtransporte stellt den Truck mit Hebebühne zur Verfügung und Wagenmeister Uwe Borutta

kümmerte um die notwendigen Umbauten, die natürlich vom TÜV freigegeben sind. Die Becker

Security Group sorgt am Veranstaltungstag für die Sicherheit der Feiernden.

Wer seine Solidarität mit dem Rollstuhl-Truck zeigen und das Projekt finanziell unterstützen möchte,

kann verschiedenfarbige Silikonarmbänder mit der Tiefenprägung „Aus Freude am Leben“ zu je 2,00

Euro unter info(at)achteaufmich.de erwerben.

Gerne stehen Ihnen die Initiatoren des Rollstuhl-Trucks für Pressegespräche zur Verfügung.

Förderkreis zugunsten unfallgeschädigter Kinder e.V. Deutsche Muskelschwund-Hilfe e.V.

Peter Sebastian (Vorstand) Dirk Rosenkranz (Vorstand)

info(at)petersebastian.de 040/7632146 info(at)muskelschwund.de 040/3232310

    «Polizeiruf 110 - Paranoia»


    Geht etwas Faules vor in Münchener Krankenhäusern - oder haben wir es "nur" mit der Paranoia einer jungen Frau zu tun? Am Ende bleiben einige Fragen offen...


    Verschwörungstheorien haben bekanntermaßen spätestens seit der Corona-Krise Hochkonjunktur. Aber was, wenn doch etwas dran ist? Wenn geheime Mächte das Gesundheitswesen steuern, Notarzteinsätze aus den Datenbanken verschwinden lassen, weil irgendjemand etwas zu vertuschen hat. Genau das passiert in der neuen Folge des «Polizeiruf 110» aus München, wenn auch nicht aus Verschwörungsgründen, die mit der Pandemie zu tun haben, sondern aus höchst eigenwilligen Ursprüngen motiviert sind.


    «Polizeiruf 110 – Paranoia» erzählt dabei zunächst die Geschichte der Rettungssanitäterin Sarah Kant (Marta Kizyma), die gemeinsam mit ihrem Kollegen Carlo Melchior (Timocin Ziegler) zu einem Einsatz gerufen wird. Sie bringen eine schwer verletzte Frau ins Krankenhaus, die gerade eben von einem Mann niedergestochen worden ist, doch am nächsten Tag stellt sich heraus, dass diese Frau niemals offiziell als Patientin eingewiesen wurde. Von ihr fehlt jede Spur.


    Sarah gerät zunehmend in eine Spirale aus Verwirrung und Ungewissheit, während sie diesem seltsamen Vorfall weiter nachgeht, der immer bedrohlichere Kreise zieht. Als sie wenig später Carlo erreichen will, zu dem sie schon lange eine schwierige Paarbeziehung hatte, die jungst rüde geendet ist, liegt er bald tot in seiner Wohnung. Was geht hier vor – oder haben wir es am Ende doch nur mit den Wahnvorstellungen einer jungen Frau zu tun, die finstere Zusammenhänge sieht, wo keine sind, und doch für alles eine plausible Erklärung existiert?


    Die Kommissarin Elisabeth Eyckhoff, ein weiteres Mal brillant dargestellt von Verena Altenberger, und ihr Kollege Dennis Eden (ebenso gut besetzt: Stephan Zinner) nehmen die Ermittlungen auf, um die Geschehnisse der Nacht zu rekonstruieren. Was folgt, ist ein packendes Katz-und-Maus-Spiel um Wahrheit und Täuschung, durch die die beiden Hauptdarsteller stets authentisch und emotional gesetzt führen.


    Regisseur Tobias Ineichen zeichnet den Film dabei in einer beeindruckenden visuellen Ästhetik, die die raffinierte, aber unprätentiöse Erzählstruktur gekonnt komplementiert. Durch geschickte Schnitttechniken und eine eindringlich atmosphärische Kameraarbeit entsteht eine beklemmende Stimmung, die den Zuschauer von Anfang bis Ende fesselt. Ineichen versteht es, die Spannung konstant aufrechtzuerhalten und den Zuschauer mit klugen Wendungen zu überraschen.


    Die Thematik des Films ist dabei so aktuell wie zeitlos, während «Polizeiruf 110 – Paranoia» gleichzeitig eine gelungene Balance zwischen Action, Drama und Thriller-Elementen findet. Die actiongeladeneren Szenen sind dabei stets packend inszeniert und sorgen für eine rasante Spannung, während die emotionalen Momente die Charaktere greifbar machen und den Zuschauer mitfühlen lassen. Der Spannungsbogen bleibt konstant straff gespannt, und auch der Soundtrack trägt dazu bei, die Atmosphäre des Films um zahlreiche stimmige Elemente zu bereichern. Ein gleichzeitig befriedigendes und doch intelligent ambivalentes Ende rundet diesen Film gekonnt ab, ohne auf alle Fragen eine endgültige Antwort zu geben oder eine Perspektive unmittelbar als die universelle Wahrheit darzustellen.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…r-polizeiruf-110-paranoia

    «Working»: Obamas nutzlose Netflix-Show


    Vier Folgen der Reportage-Reihe sind seit Mitte Mai beim Streamingdienst Netflix abrufbar.


    Barack Obama galt als Hoffnungsträger der modernen Politik nach der Ära Bush, doch seine Vorschusslorbeeren konnte er nicht vollends einlösen. Der Jurist erhielt bereits ein Jahr nach seiner Amtseinführung den Friedensnobelpreis, obwohl er bei vielen Konflikten nur als Beobachter auftrat. Er senkte die Arbeitslosenquote des Landes durch eine enorme Staatsverschuldung, die mehrfach zur Anhebung der Schuldenobergrenze führte. Obama-Care wurde mittelmäßig eingeführt, sodass das Programm seine Wirkung kaum entfalten konnte. Sechs Jahre nach dessen Amtszeit wirkt das Land gespaltener denn je, soziale Gerechtigkeit scheint in weiter Ferne gerückt. Nach seiner Präsidentschaft schloss er mit seiner Produktionsfirma Higher Ground einen Vertrag mit Netflix, seine Frau und er erhielten Millionen von einem Verlag und Spotify nahm das amerikanische Paar unter Vertrag. Innerhalb weniger Jahre soll er mit diesen drei Deals mehr als 300 Millionen Dollar verdient haben.


    In «Working», das in Deutschland den Titel «Arbeit: Was wir den ganzen Tag machen» trägt, läuft der Emmy- und Grammy-Preisträger durch sein riesiges Büro, bevor er sich in seinen Stuhl fallen lässt und erzählt, dass er im College das Buch „Working: People Talk About What They Do All Day and How They Feel About What They Do“ von Studs Terkel gelesen hat. Der Autor veröffentlichte 1974 ein Buch, in dem er ganz normale Leute fragte, was sie beruflich machen, was sie damit verdienen und ob sie damit zufrieden sind. Nun versucht Obama dasselbe für den kalifornischen Streamingdienst ins Jahr 2023 zu verfrachten.


    Die Serie beginnt mit Elba, einer Reinigungskraft im New Yorker Hotel „The Pierre“. Eine Hochzeitsgesellschaft kehrt ein, ein anderer Gast wünscht eine andere Matratze. Die vielen Angestellten verdienen nicht viel, aber sie müssen den Übernachtungsgästen jeden Wunsch von den Lippen ablesen und so schnell wie möglich erfüllen. Elba zum Beispiel ist eine interessante Persönlichkeit, denn sie kam vor über 22 Jahren nach Amerika und konnte anfangs kein Wort Englisch. Dass die Vereinigten Staaten von Amerika seit Jahrzehnten illegale Einwanderung ermöglichen, aber keine kostenlosen Sprachkurse anbieten, bleibt natürlich unerwähnt. Vielleicht hat das auch wieder mit dem Riesenproblem der Verantwortlichen hinter der Kamera zu tun. Die Produktionsfirma Higher Ground gehört dem ehemaligen US-Präsidenten, der diese Probleme in seinen acht Amtsjahren natürlich auch nicht in den Griff bekommen hat. Stattdessen werden überflüssige Details in den Vordergrund gestellt: Gäste, denen sie auf dem Flur begegnet und die sie begrüßt, antworten oft nicht. Elba weist darauf hin, dass diese Leute zwar reicher und besser gekleidet seien, aber keine besseren Menschen. Man merkt, woher der Wind in diesem Dokumentarfilm weht.


    Randi arbeitet in der häuslichen Pflege „At Home Care“, wo sie sich um alte Menschen mit Behinderung kümmern muss. „Man sollte die Arbeit so machen, wie man selbst einmal gepflegt werden möchte“, sagt die junge Frau, die für neun Dollar die Stunde nicht nur putzen und pflegen, sondern auch kochen muss. Vor Ort ist eine Kollegin, die bei Fehlern kurz aushilft. Auch das Gespräch mit der Pflegerin kommt nicht in Gang, vermutlich weil an diesem Tag die Produktionsfirma Higher Ground zu Besuch ist. Das Leben der 74-jährigen zu pflegenden Person ist traurig: Sie sieht den ganzen Tag fern, trinkt Bier und raucht ein paar Zigaretten.


    Schnitt – und schon sieht man Randi vor ihrem Auto. Dort gibt sie ihrer Tochter gerade das Fläschchen. Ein Kindergartenplatz in den Vereinigten Staaten von Amerika? Gibt es so etwas nicht? Wo war die Tochter während der ihre Mutter die Rentnerin betreut hat? Allein im Auto? Fragen, die der Dokumentarfilm nicht beantwortet. Schließlich stehen die vorwiegend People of Color in schlecht bezahlten Jobs im Vordergrund, an dieser Gesellschaftsschicht soll schließlich keine Kritik geübt werden. Aber das ist kein Bild, das man als seriöse Dokumentation vermitteln kann. Die Dokumentation lässt entscheidende Fragen weg und dehnt uninteressantes Material.


    Und wo bleibt eigentlich Barack Obama? Der ehemalige US-Präsident kommentiert zwar die produzierten Fernsehbilder, aber warum er nie persönlich über die Schulter schaut und sich für ein Gespräch interessiert, ist etwas merkwürdig. Obama beginnt die Serie mit den Worten, man wolle Menschen dokumentieren, die man sonst nicht kennen würde. Auch das amerikanische Fernsehen ist voll von Reality-Shows, selbst in den Staaten werden Formate produziert, die die Armut dokumentieren. Vielleicht liegt es daran, dass Obama einfach kein Interesse daran hat, das Leben der Arbeiterklasse kennen zu lernen.


    In den späteren Episoden trifft Obama zum Beispiel die Vorgesetzten der dieser Geringverdiener-Jobs. Er unterhält sich mit dem Besitzer des La-Pierre-Hotels Natarajan Chandrasekaran, der Gründerin von „At Home Car“ Jeanette und dem Entwickler des selbstfahrenden Autos Aurora. Man könnte meinen, «Working» sei am Reißbrett geplant worden: Weil Obama die Gründer treffen wollte, schaute man sich die Ebenen unterhalb der Chefetage an.


    «Arbeit: Was wir den ganzen Tag machen» ist eine enttäuschende Produktion aus dem Hause Higher Ground und zeigt einmal mehr, dass große Namen nicht für gute Sendungen stehen müssen. Netflix hat scheinbar erst einen Vertrag mit Obama abgeschlossen, bevor man seine Projekte plante. «Working» ist ein undifferenzierter Blick auf das Leben der arbeitenden Amerikaner, der viel politisches Versagen ausspart. Man stelle sich einmal vor, Angela Merkel oder Gerhardt Schröder produzieren für RTL eine solche Doku-Reihe. Aberwitzig!


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…mas-nutzlose-netflix-show

    «Poker Face»: Starkes Roadmovie mit kniffligen Rätseln


    Sky hatte in den vergangenen Wochen wohl die stärkste Serie des Jahres im Programm. Natasha Lyonne war die perfekte Antiheldin.


    Rian Johnson hatte erst spät seinen Durchbruch. Der Autor, Regisseur und Produzent schrieb vor fast 20 Jahren den Spielfilm «Brick», ehe fünf Jahre später «Brothers Bloom» folgte. Seinen ersten Erfolg verbuchte er mit dem Streifen «Looper», dessen Kinoeinspielergebnisse allerdings durch die Decke gingen. Dennoch dauerte es mehrere Jahre bis er «Star Wars: The Last Jedi» umsetzen konnte. Die Spielfilme «Knives Out» und «Glass Onion: A Knives Out Mystery» führten letztlich zu Johnsons Durchbruch.


    Mit der überschaubar großen Produktionsfirma MRC Television schloss er einen Deal über eine zehnteilige Serie ab. Der Plot ist denkbar einfach: Eine Frau, die Lügen entlarven kann, reist durch die Vereinigten Staaten von Amerika und macht immer wieder an Stationen Halt, um sich ein paar Mäuse dazuzuverdienen. Aber: Bitte nur Cash auf die Hand, da sie von einer mächtigen Organisation aus Atlantic City gesucht wird.


    Diese Art von Fernseh-Krimis macht viel Spaß, weil die Hauptfigur Charlie Cale (Natasha Lyonne) damit der alten Befragungstaktik von den früheren Fernsehkrimis ähnelt. Es sind also durchaus knifflige Geschichten zum Mitraten mit überschaubaren Mitteln. Hier kommt keine fünfköpfige «CSI»-Truppe, nimmt Abdrücke und jagt alles durch die superschnellen Computer, ehe herausgefunden ist, dass das Opfer Schlafmittel im Blut hatte. Die junge Serie «Poker Face», die Peacock in den Staaten einkaufte und Sky in Deutschland zeigt, verlässt sich auf Nachdenken und Charlies Gabe: Das Erkennen von Lügen.


    Charlie ist eigentlich Cocktail-Dame in einem Casino in Atlantic City, durch einen Vorfall befindet sie sich auf der Flucht. Cliff Le Grand (Benjamin Bratt, «Star») jagt Charlie durch die Staaten. Dort trifft sie beispielsweise in New Mexico auf einen Subway-Mitarbeiter, der eines Abends in den Tod stürzt. Seltsamerweise hat ein anderer Gewerbehof-Mitarbeiter just in diesem Moment ein Los gekauft, das sich der Subway-Damian sonst immer am Ende der Schicht holt. Es folgten zahlreiche weitere Stationen wie Texas, ein Altersheim in einer Kleinstadt, ein Rennen in Tennessee oder eine verzwickte Theateraufführung zweier Altstars. Schließlich gibt es die Geschichte „Escape from Shit Mountain“ zu sehen, in der die Berge von Colorado auch noch einen optischen Unterschied zur meist trockenen Landschaft in und um Texas darstellen.


    Charlie wird von Natasha Lyonne dargestellt, die man aus «Orange is the New Black» und «Russian Doll» kennt. Ihre Rolle ist als klare Antiheldin angelegt, sie raucht die widerlichsten Zigarillos, hat ein loses Mundwerk und kippt sich schonmal morgens eine Dose Bier rein. Gerade in der glatt gebügelten Film- und Serienwelt sind solche Charaktere von extremer Bedeutung und sorgen für richtig Spaß. Darüber hinaus ist der Cast unter anderem mit Adrien Brody und Benjamin Bratt extrem gut aufgestellt. Die zahlreichen Gastdarsteller, unter anderem der «The Big Bang Theory»-Star Simon Helberg, werten die Serie auf.


    Im Grunde sind die meisten Episoden von «Poker Face» gleich aufgebaut: Es wird eine Geschichte erzählt, in der sich ein Mord oder ein Unfall ereignet. Erst nachdem der Zuschauer diese Story mitbekommen hat, beginnt die eigentliche Handlung von Charlie, die schon während des Unfalls immer dabei war und nun ihre Untersuchungen macht. Das funktioniert mal besser, mal schlechter. Vor allem sind die große Bandbreite der Geschichten ein Segen für die Serie. Nick Nolte darf beispielsweise als Visual-Effects-Spezialist abliefern.


    Sofern man sich mit Charlie anfreunden kann, genießt man zehn kleine Filme, die allesamt eine gute Story erzählen. Look und Feel sind durchaus mit der Arbeit von Quentin Tarantino zu vergleichen und werden ebenfalls ruhig und ohne Hast rübergebracht. Die vielen Details machen besonders viel Spaß und Fans von Krimiserien können sich endlich über spannende Rätsel freuen. Hier spielt nämlich Charlies privater Kram eine untergeordnete Rolle. Man kann schlicht sagen, dass «Poker Face» großes Kino im kleinen Zuhause ist!


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…e-mit-kniffligen-raetseln

    ESANCY ist ein neues Musikprojekt aus Luxemburg, das die musikalischen Talente von Cynthia Knoch und Sacha Heck vereint. Die beiden kennen sich seit mehr als zwei Jahrzehnten und ihre Leidenschaft für die Musik kommt nun endlich in ihrer ersten Single „MOVE“ zum Ausdruck. Die Single wurde in Zusammenarbeit mit Tom Gatti in den Unison Studios produziert und wird am 5. Mai 2023 zusammen mit einem Video veröffentlicht. Cynthia Knoch ist eine engagierte Sängerin und Komponistin mit einem Master in Musik. Mit ihrer vielseitigen Stimme fühlt sie sich in unzähligen Stilrichtungen zu Hause, sei es Musical, Klassik, Pop, Chanson, zeitgenössische Musik oder sogar Metal. Cynthia bereiste die Welt mit André Rieu und seinem Johann Strauss Orchester und spielte zahlreiche Rollen in Opern-, Musical- und Theaterproduktionen. Derzeit widmet sie sich ihrem eigenen Ensemble „Lola Marie & Les Chats Noirs“, einem internationalen Salonorchester, und „Les Galants“, einem zeitgenössischen Duo mit dem Bajanisten Foppe Jacobi.


    Sacha Heck begann 1986 als Rock-Pop-Keyboarder, wechselte dann zum Klavier und schließlich zum Jazz, was ihm eine neue kreative Dimension eröffnete. In den 90er Jahren sammelte er erste Band-Erfahrungen mit den Bands „Azreal“ und „First-H“ sowie mit der Hip-Hop-Band „The Gentles“. Um 2008 spielte Sacha in der Rockband „Madcrow“ und in seinem Funk-Nu-Jazz-Projekt „Quintasy“, bevor er zum E-Bass wechselte. Seither sieht und hört man ihn als Bassist in Bands wie „Strysles“ (bis 2019), seiner Rockband „Go By Brooks“ oder neuerdings wieder am Klavier mit dem Sänger, Komponisten und Pianisten Marc Welter. Der Name ESANCY ist ein Wortspiel aus den Initialen von Sacha und Cynthia (S an(d) C). Musik ist ein wichtiger Teil ihres Lebens und ihre Debütsingle „MOVE“ ist da keine Ausnahme. Der eingängige Popsong soll die Stimmung heben und allen, die ihn hören, Freude bereiten.



    Kein Hardrock zwar, aber doch alles andere als „Softie-Pop“. The Big Moon, das ist ein preisgekröntes britisches Indie-Quartett, das schon mit Ezra Furmann und The Vaccines auf der Bühne stand und bei der BBC zu sehen war. Sängerin Jules Jackson schreibt schon seit Ewigkeiten Songs. Seit sie in Soph Nathan (Gitarre), Celia Archer (Bass) und Fern Ford (Schlagzeug) die passenden Unterstützerinnen gefunden hat, sind daraus die EP The Road und im vergangenen Jahr schließlich das Debut Love In The 4th Dimension entstanden. In einem Interview mit dem britischen Musikmagazin DIY erzählt Frontwoman Jackson von der Single „Formidable“, einem Song über die Wichtigkeit, einem vom Schicksal getroffenen Menschen beizustehen. Und wie stellt sie sich die vierte Dimension nun vor? „It’s about 3 miles above the surface of the earth (…) Everything up there is kind of square, and half plasticine, half CGI graphics. It looks weird. If you make a paper aeroplane, and throw it, it goes backwards instead of forward. It’s that kind of place.“1 Aha. Jetzt wissen wir Bescheid.


    Fazit: The Big Moon komponieren auf eine frisch unkonventionelle Art und heben sich dadurch von den typischen Poprock-Bands ab. Außerdem haben sie mit Jules Jackson eine Sängerin mit cooler Austrahlung und einer Stimme, die ausdrucksstark und selbstbewusst in angenehm mittlerer Lage zuhause ist.

    Irgendwann sollte mal Schluß sein

    Das Faß läuft schon ewig lang über, eine dramatische Meldung folgt der nächsten, längst neigen wir dazu, den Faden zu verlieren, den Anschluß, wann endlich mal die Stimme erhoben werden sollte, wobei es mit Sicherheit niemals zu spät sein dürfte angesichts der heftigen Vorkommnisse, die alles andere als ruhigen Schlaf verheißen. Ganz im Gegenteil, es brennt an allen Ecken und Enden. Übertriebene Bemerkung? Mitnichten.


    Weiterlesen unter:

    https://quergedachtesblog.word…n-zeiten-entgegensteuern/

    «Platonic»: So will man nicht enden


    In der neuen Serie von AppleTV+ mit Seth Rogen in der Hauptrolle geht es um zwei erwachsene Freunde, die sich nach vielen Jahren wiedertreffen. Bleibt auch alles platonisch?


    Wenn man sich der Midlife-Crisis nähert, spielen Freundschaften oftmals keine große Rolle mehr im Leben und man ist oft voll und ganz auf den Partner und die Kinder fokussiert – ganz anders als in jungen Jahren, wo Freundschaften das Epizentrum der eigenen Existenz sind, der Partner einer von vielen und Kinder noch weit weg. Diese traurige Realität versucht die AppleTV-Plus-Serie «Platonic» mit Seth Rogen und Rosa Byrne in den Hauptrollen einzufangen. Leider verfehlt die Serie jedoch das Ziel, die Komplexität der Freundschaften im Erwachsenenalter authentisch darzustellen und versinkt stattdessen in einem Meer von Klischees und vorhersehbaren Handlungssträngen.


    «Platonic» versucht dabei, die Zuschauer in die Welt von zwei (ehemals) besten Freunden einzuführen, die sich in ihren Vierzigern befinden und mit den Herausforderungen des Erwachsenseins konfrontiert sind. Eigentlich hatten sie sich viele Jahre nicht gesehen, weil sie mit seiner Ehefrau nichts anfangen konnte. Die ist jedoch inzwischen von dannen gezogen. Ein guter Grund, um sich wieder näher zu kommen?


    Leider bleiben die Charaktere durchwegs flach und stereotyp und Seth Rogen spielt einmal mehr die typische Rolle des schusseligen, kindischen Mannes, der sich nicht wirklich weiterentwickelt hat, einfach eine weitere Variation seiner früheren Rollen, ohne jeglichen neuen Ansatz. Rosa Byrne bleibt an seiner Seite derweil seltsam farblos und unmotiviert, was es schwer macht, eine emotionale Verbindung zu ihrer Figur aufzubauen. Noch dazu erzählt die Serie den Alltag und die Beziehungsprobleme der Protagonisten ohne tiefgründige oder interessante Geschichten, sondern bleibt immer wieder bei der Beschreibung des ach so schweren Lebens im mittleren Alter stecken. So werden die Zuschauer permanent mit oberflächlichen Konflikten konfrontiert, die so schon in unzähligen anderen Serien zu sehen gewesen sind, von Eheproblemen über schwierige Kinder bis hin zu einem komplizierten Berufsleben, das sich ganz anders entwickelt hat, als man es sich erträumte – doch nichts davon wird auf eine neue oder interessante Weise präsentiert.


    Dabei geraten die Dialoge in «Platonic» ebenso enttäuschend: Statt cleverer, witziger und tiefgründiger Gespräche zwischen den Charakteren werden wir einmal mehr mit flachen Witzen und banalen Unterhaltungen bombardiert. Auch hier scheinen die Autoren versucht zu haben, den bekannten humoristischen Stil von Seth Rogen einzufangen, ohne ihn konsequent weiterzuentwickeln oder an den eigentlichen Rahmen dieses Serienkonzepts anzupassen. Die Witze wirken erzwungen und stumpf, und die Versuche, ernste Themen anzusprechen, bleiben oberflächlich und uninspiriert. So steht am Ende eine enttäuschende Serie, die nicht annähernd das Potenzial ausschöpft, das in der Thematik der Freundschaften im Erwachsenenalter steckt, und Seth Rogen liefert eine weitere stereotype Performance ab, ohne dass sich diese Serie von anderen Standardkomödien abheben könnte. Immerhin eines ist ihr gelungen: ein abschreckendes Beispiel für jüngere Zuschauer, wie man jenseits der 40 keinesfalls enden möchte.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…c-so-will-man-nicht-enden

    «Blood & Gold»: lautes, fetziges, dreckiges Kino


    Erst hängen sie Heinrich an einem Baum auf. Als Warnung an andere fahnenflüchtige Soldaten. Dann wollen sie die Frau vergewaltigen, die ihm das Leben gerettet hat. Keine Frage, es ist an der Zeit, in ein paar Ärsche zu treten!


    Eine tiefe Verbeugung vor Peter Thorwarth. 1999 hat er dem Ruhrgebiet mit «Bang Boom Bang» einen ewigen Klassiker geschenkt. Dann hat er vor zwei Jahren mit dem «Stirb langsam»-im-Flugzeug-Vampirslasher «Blood Red Sky» bewiesen, dass Deutschland krachendes Action-Kino beherrscht. Und nun lässt er mit «Blood & Gold» nicht mehr und nicht weniger als einen dreckigen, räudigen B-Kracher aufs Publikum los, der sich einen feuchten Kehricht um historische Genauigkeit scherrt und sich daran delektiert, miese SS-Schergen auf allen möglichen Wegen ins Jenseits zu befördern. «Blood & Gold» ist so etwas wie der hinterfotzige, kleine Bruder von Quentin Tarantinos «Inglorious Basterds». Wo Tarantino Pulp behauptet, sich dann aber doch als intellektuelles Kopfwerk selbstverliebt feiert, gibt es von Thorwarth visuell einfach ordentlich was auf die Fresse.


    Der Krieg liegt in seinen letzten Zügen. Heinrich ist auf der Flucht. Der Soldat ist desertiert. Irgendwo im Osten. Seine Frau und sein Sohn sind in Hagen bei einem alliierten Bombenangriff ums Leben gekommen. Wie durch ein Wunder hat seine kleine Tochter diesen Angriff jedoch überlebt. Heinrich, ein gebrochener Mann, will nach Hause. Als ihn die Schergen des SS-Obersturmbandführers von Starnfeld stellen, ergibt er sich dem Schicksal. Wir sind die Verbrecher, schleudert er ihnen entgegen. Dieser Mann ist am Ende und als sie ihn aufhängen, ist das halt sein Schicksal.


    Doch Heinrich hat Glück im Unglück. Da der SS-Mann Schreck Heinrich leiden sehen will, bringt der den Galgenstrick so an, dass Heinrich qualvoll ersticken und ihm die Gnade eines Genickbruchs verwehrt bleiben soll. So lassen sie ihn am Baum hängen und ziehen weiter – was die junge Bäuerin Elsa beobachtet, die Heinrich vom Strick abschneidet und ihm somit das Leben rettet. Auf ihrem kleinen, ärmlichen Hof lebt sie mit ihrem Bruder, der das Down Syndrom hat. Irgendwie hat sie ihn vor den Nazis und ihrem Traum der Säuberung bewahren können. Im Gegensatz zu ihrem Vater, der die Nazis verachtete – und den sie darum abgeholt und ermordet haben. Heinrich ist geschwächt. Elsa pflegt ihn. Beide gehen davon aus, dass die SS-Einheit, die Jagd auf Heinrich gemacht hat, weiterziehen wird. Die Amerikaner stehen quasi schon vor der Tür; wer kann, zieht sich zurück. Allerdings haben die beiden die Rechnung ohne die Gier gemacht. Diese Einheit nämlich hat gar kein Interesse daran, einfach weiterzuziehen, denn in Elsas Dorf lebte einst eine jüdische Familie. Die wurde in der Pogromnacht vertrieben. Doch nun geht das Gerücht um, der Vater habe versucht, seine Familie freizukaufen. Mit Gold. Und dieses Gold wollen sich die SS-Leute unter den Nagel reißen. Also quartieren sie sich im Dorf ein. Da es an Nahrung mangelt, werden einige von ihnen am folgenden Tag raus zu den Bauern geschickt. So klopfen SS-Männer auch an Elsas Tür. Und weil Elsa attraktiv ist, entschließen sie sich, die junge Frau zu vergewaltigen. Das kann Heinrich, der sich auf dem Dachboden versteckt, nicht zulassen. Er mag keine Waffe haben. Aber er hat eine Heugabel und er ist stinkwütend!


    «Blood & Gold» ist ein dreckiger Tripp, der keine Gefangenen macht. Die SS-Männer mögen ja Mörder und Vergewaltiger sein, die Menschen im Dorf aber haben auch ihre Leichen in ihren Kellern liegen. Man sollte nun meinen, dass die SS die besseren Karten um einen angeblichen Goldschatz besitzt. Doch wenn es um Gier geht, entwickeln auch normale Menschen Abgründe, die erschrecken. Und dann ist da Heinrich, der eine, den niemand auf der Rechnung hatte.


    «Blood & Gold» ist nicht nur ein dreckiger Trip. «Blood & Gold» ist auch ein Adrenalinzünder. Dies ist nicht nur einem Drehbuch zu verdanken, das keine Atempause kennt. Das Drehbuch ist schlau genug, den Darstellerinnen und Darstellern Momente zu bieten, die der Story jene Tiefe verleihen, die den Film davor bewahren, zu einem reinen Hack'n'Slash-Actioner abzurutschen.


    Eine besondere Erwähnung hat in diesem Zusammenhang vor allen anderen Alexander Scheer verdient. Scheer ist von Starnfeld, ein schwarzbemantelter SS-Mann mit der obligatorischen Gesichtsmaske, unter der er eine entstellte Fratze verbirgt, die sein dreckiges Inneres nach Außen trägt. Natürlich ist dieser von Starnfeld eine Comicfigur, der seine Vorbilder ganz klar im ersten «Indiana Jones» findet. Aber in Scheers Spiel findet sich nicht nur eine menschliche Dunkelheit wieder, die von einem veritablen Fanatismus begleitet wird. In Scheers Spiel leuchtet immer auch ein Hass durch, dessen Ursprünge definitiv aus einer emotionalen Verletzung herrühren. Die Pointe (verbunden mit einem sanften Spoiler): Das Drehbuch erklärt diesen Hass sogar, aber statt betreutes Zuschauen zu praktizieren und dies blumig zu erklären, setzt das Drehbuch auf die Intelligenz der Zuschauerschaft. Man muss schon genau hinhören, um es zu verstehen. Respekt dafür!


    Für Hauptdarsteller Robert Maaser könnte der Film zum großen Sprungbrett werden. Der Modellathlet (er war einmal Weltmeister in einer Rhönrad-Disziplin!) hat bereits einiges an bemerkenswerten Titeln in seiner Filmografie vorzuweisen. Man sah ihn in «Mission Impossible – Rogue Nation» oder als deutschen Piloten in «1917». Sogar für einen indischen Actionkracher, «Shivaay», stand er vor der Kamera. Diese Rollen dürfte er jedoch weniger seines schauspielerischen Talentes wegen erhalten haben, sondern vielmehr seines blendenden Aussehens und seiner erstaunlichen Physis wegen. Dass er allerdings ein guter Schauspieler ist, darf er nun in der Hauptrolle der Netflix-Produktion beweisen. Dieser Heinrich ist kaputt. Eigentlich ist es egal ob er lebt oder stirbt, denn irgendwie ist er längst ein wandelnder Leichnam. Maaser verkörpert Heinrich in der Tradition gebrochener Helden des klassischen Actionkinos. Er ist der Mann, der eigentlich nicht mehr kämpfen will, den jedoch äußere Umstände zwingen, noch einmal in den Kampf zu ziehen, was ihn sehr, sehr wütend macht.


    Aber auch die weiteren Darsteller haben ihre Momente. Stephan Grossmann etwa in der Rolle des Orts-Bürgermeister: Kriechend und unterwürfig stellt er einen Schleimer dar, der ja bekanntlich keine andere Wahl hatte als mitzumachen. Jochen Nickel ist als Dorfpfarrer ein kaputter Typ, der seinen Glauben verloren hat. Doch über allem steht Jördis Triebel in der Rolle der gierigen Sonja, eine Frau, die sich wie die SS-Männer von Gier treiben lässt. Allerdings ist sie schlauer und gerissener – und sie weiß unauffällig zu agieren: Es ist schließlich 1945, da vermutet niemand hinter der Fassade einer deutschen Hausfrau solche Abgründe, wie sie in Sonja schlummern.


    Das Drehbuch stammt von Stefan Barth, einem Autor, der vor über 20 Jahren schon einmal Action Made in Germany zu verantworten hatte: Als einer der Hauptautoren der Serie «Der Clown». Auch diverse «Alarm für Cobra 11»-Drehbücher stammen aus seiner Tastatur. Das Gros seiner Arbeit besteht jedoch aus Brot- und Butter-Werken à la «Die Heiland»; sogar eine Kerstin Gier-Verfilmung, «Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner», findet sich in seiner Filmografie. «Blood & Gold» basiert auf seinem eigenen Roman «Es war einmal in Deutschand». Das Problem: So etwas wie «Blood & Gold» gehört zu der Art von Filmen, die in Deutschland normalerweise nicht gedreht werden. In den USA wäre einer wie Barth wahrscheinlich ein guter Name für harte, knackige Geschichten ohne Blabla. Hierzulande jedoch musste der Autor erst auf Netflix warten, einen amerikanischen Streamingdienst, der die Spielregeln neu definiert und auf der Suche nach international verwertbaren Geschichten dann eben auch «Blood & Gold» ins Programm aufgenommen hat.


    Unterm Strich ist «Blood & Gold» natürlich nichts für Schöngeister oder Arthauskino-Fans. Wer aber lautes, fetziges, dreckiges Kino liebt, hat keine Entschuldigung dafür, sich «Blood & Gold» entgehen zu lassen.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…s-fetziges-dreckiges-kino

    Zum Tod von Tina Turner: Eine Jahrhundert-Ikone weiblicher Selbstermächtigung


    von Jenni Zylka 24.05.2023 erschienen im Rolling Stone


    Dass Tina Turner als Schwarze Frau, als Gewalt- und Missbrauchsopfer die systematische Unterdrückung nicht nur überlebte, sondern darüber triumphierte, und damit die gesamte gesellschaftliche Entwicklung vom Anfang der Popmusik bis heute abbildete, macht sie zu einer einzigartigen Künstlerin


    Zum Glück wird sie wiedergeboren: Tina Turner, die am Mittwoch im Alter von 83 Jahren starb, war praktizierende Buddhistin – und wie sie beim Chanten klang, ist gut vorstellbar. Denn diese Stimme trug alles, hielt allem stand, konnte alles ausdrücken.


    Geboren wurde Turner als Anna Mae Bullock im November 1939 in Nutbush, einem Kaff in Tennessee, von dem ohne den von ihr 1973 gesungenen Song „Nutbush City Limits“ wohl kaum jemand reden würde. Als sie den Nutbush-Text schrieb, lebte Tina Turner – noch – in einer toxischen Beziehung mit ihrem Komponisten und Ehemann Ike. Sechzehn Jahre zuvor, mit 17, hatte sie den hochbegabten, aber gewalttätigen Musiker kennengelernt. Und damit ein bekanntes Muster wiederholt: Tina Turners Mutter flüchtete vor ihrem eigenen gewalttätigen Ehemann und verließ die Familie, als Tina elf Jahre alt war.


    Zum ersten Mal auf Platte festgehalten wurde Tinas Stimme 1958 auf dem Ike Turner-Song „Boxtop“ – klar und deutlich setzt sich ihr junges, lebendiges Organ in dem 50er-Jahre-Boogiesound durch. Über ihren Gesang auf dem Song „A fool in love“ von 1959 sagte Turners Labelchef später: „Alle Bluessänger klangen dreckig. Aber Tina konnte dreckig schreien – das war funky.“


    Damals begann Tina, Perücken zu tragen – angeblich nach einem katastrophalen Blondierungsversuch beim Friseur. In den 60ern tourte Tina mit Ikes „Kings of Rhythm“ und der Backingband „The Ikettes“, an deren Namen man die Hybris ihres „Erschaffers“ gut ablesen kann. Die spektakulären, langen und schweißtreibenden Live-Shows galten als valide Konkurrenz zu den ebenfalls aufregenden Shows des „hardest working man in Show Business“, James Brown.


    1966 kulminierte die anstrengende Zusammenarbeit des seit 1962 verheirateten Paares in dem furiosen Phil-Spector-Song „River Deep – Mountain High“, für den Ike keinen Finger gerührt hatte (geschrieben wurde er von Spector gemeinsam mit Jeff Barry und Ellie Greenwich, die Gitarre stammte unter anderem vom großartigen Jazzgitarristen Barney Kessel), der aber der dennoch unter „Ike & Tina Turner“ fungierte. Mit Spector traf Tina Turner auf einen fast noch größeren Despoten: „Ich habe den Song ungefähr 500000-mal singen müssen, am Ende stand ich schweißgebadet im BH vor dem Mikro “, hatte sie 2003 dem ROLLING STONE erzählt, auf dessen Cover sie 1967 erschien – als erste Frau und als erste Schwarze Künstlerin. Ein Meilenstein in der rassistisch geprägten Rockmusikgeschichte der 60er-Jahre.


    Ike und Tina spielten 1969 als Vorband der Rolling Stones, „Proud Mary“, ein Cleerance Clearwater Revival-Cover, wurde 1971 ein Megahit und brachte ihnen einen Grammy ein. In den Shows aus den 70er-Jahren trägt die energetische Tina Turner opulente Perücken, kurze, schillernde Kleider, in denen sie gut tanzen kann, und reibt den Mikrofonständer so, dass Zuschauern schummrig wird – zu ihrem Image gehörte auch die (heteromännlich geprägte) Fantasie der Unersättlichkeit. Selbst, wenn ihr Privatleben mit dem drogensüchtigen, abusiven Ike längst die Hölle war.


    Aber dann, kurz nach „Nutbush“, hatte Tina genug Selbstbewusstsein und physische wie psychische Verletzungen angesammelt, um sich zu befreien: 1976 floh sie mit 36 Cents in der Tasche (Ike war der Turnersche Kassenwart) vor ihrem Mann, reichte die Scheidung ein und ging seit 1978 musikalisch und privat ihren eigenen Weg. Die beiden trafen sich nie wieder.


    1981 war sie wieder Vorband für die Rolling Stones – diesmal als Solokünstlerin, sie zwirbelte die Perücken noch höher, und hatte 1984 den größten Erfolg ihrer Karriere mit dem Studioalbum „Private Dancer“ – inklusive des Megahits „What’s love got to do with it“. „Tina – What’s love got to do with it“ hieß 1993 auch ein Biopic über sie, das auf ihrer Autobiografie basierte, in der sie die jahrelangen Gewalterfahrungen geschildert hatte. Später folgten Musicals und weitere Spiel- und Dokumentarfilme.


    Tina Turner war seit den 90ern ein Symbol für weibliche Selbstermächtigung – dass sie als Schwarze Frau, als Gewalt- und Missbrauchsopfer die systematische Unterdrückung nicht nur überlebte, sondern darüber triumphierte, und damit die gesamte gesellschaftliche Entwicklung vom Anfang der Popmusik bis heute abbildete, macht sie zu einer Jahrhundert-Ikone. Einer glücklichen: Sie war 1994 in die Schweiz gezogen, lebte zuletzt mit ihrem deutschen Ehemann in einer malerischen Riesenvilla mit eigenem See-Zugang. Dort ist sie nach langer Krankheit nun auch gestorben. Es stimmt, was Alicias Keys auf Instagram schrieb: „What a warrior!“


    Quelle: https://www.rollingstone.de/zu…bstermaechtigung-2590569/


    Aura Davis bezeichnet sich selbst als eine verirrte Seele aus der Geburtsstätte des Rock'n'Roll. Ihr melancholischer und dennoch wilder Stil spiegelt ihre tiefe Liebe zur Rockmusik und zum Geschichtenerzählen wider. Sie schreibt auf akustischer oder elektrischer Gitarre und beginnt normalerweise mit dem guten, altmodischen Stift und Papier, indem sie ihr Instrument auf dem Boden sitzend hält. Ihr Lebensweg war nicht einfach, mit vielen schweren Höhen und Tiefen. Der Auszug aus dem Elternhaus im Alter von 15 Jahren zwang sie dazu, früh erwachsen zu werden. Der Moment, als ihr klar wurde, dass sie ihre Stimme nutzen konnte, um ihre eigene Geschichte zu schreiben, veränderte alles. Sie ist unglaublich konzentriert, wenn sie einen messerscharfen Stift in der Hand hält.


    Ihre ersten Singles wurden bis heute über 250'000 Mal gestreamt. Sie erntete enormes Lob für ihre Fähigkeit, Themen mühelos zu diskutieren, über die andere vielleicht nicht sprechen würden, und ihre einzigartige, eindrucksvolle und manchmal raue, aber dennoch beruhigende Stimme wird oft mit Legenden wie Stevie Nicks oder Alanis Morrisette verglichen. Ihr mit Spannung erwartetes Debütalbum ist derzeit in Arbeit. Sie reist zwischen Zürich und London hin und her, um an ihrem ersten Gesamtwerk zu arbeiten. Als geborene Kämpferin, engagierte Musikerin und begeisterte Texterin ist Aura eine Kraft, mit der man rechnen muss, einfach weil sie ihr wahrstes Ich ist; dies ist der Nährboden, aus dem ihre Kunst entsteht.


    Hinter dem Namen I WANT POETRY verbergen sich Sängerin/Songwriterin Tine von Bergen und Pianist/Komponist Till Moritz Moll. Mit seinem bilderstarken Signature-Mix aus atmosphärischem Dream Pop, kopfkinohaften Soundscapes und ätherisch-schwebenden Vocals entwickelte sich das 2018 gegründete Duo in kürzester Zeit vom Geheimtipp zur festen Größe innerhalb der deutschen Indietronica-Szene. I WANT POETRY laden ihre Fans auf ihren Tracks ein zu stimmungsvollen Gedankentrips zwischen den Klangwelten. Im vergangenen Jahr haben sie mit ihrem Debütalbum "Human Touch" für Furore gesorgt. "... und über allem liegt die berauschende Trendferne eigenen Stils; eine feine Eleganz, die man von ganz großen Popkönnern wie Tears For Fears oder Woodkid kennt.", schreibt die Freie Presse.


    I WANT POETRY arbeiten zusammen mit international renommierten Acts und Produzenten wie Kieron Menzies (Lana del Rey), Roy Kerr aka MyRiot (London

    Grammar, Aurora), Rob Rox (Banks) oder Michael Vajna (Malky). Sie waren bereits in mehreren Europäischen Ländern auf Tournee und im vergangenen Jahr u.a. zu Gast bei internationalen Festivals wie dem Future Echoes in Norwegen und dem SPIKE Festival in Bulgarien.

    Paul Mark Scott (25. März 1920 – 1. März 1978) war ein englischer Schriftsteller, der vor allem für seine Tetralogie The Raj Quartet bekannt war. In seinen letzten Lebensjahren gewann sein Roman Staying On den Booker Prize (1977). Die Buchreihe wurde in den 1980er Jahren von Granada Television dramatisiert und brachte Scott die öffentliche und kritische Anerkennung ein, die er zu seinen Lebzeiten nicht erhalten hatte.


    Scott wurde in einem Vorort von London geboren und während des Zweiten Weltkriegs nach Indien, Burma und Malaya entsandt. Nach seiner Rückkehr nach London arbeitete er als angesehener Literaturagent, bevor er sich ab 1960 dazu entschloss, hauptberuflich zu schreiben. 1964 kehrte er für eine Forschungsreise nach Indien zurück, obwohl er mit Krankheit und Alkoholismus zu kämpfen hatte. Aus dem gesammelten Material schuf er die Romane, aus denen das Raj-Quartett werden sollte. In den letzten Jahren seines Lebens nahm er eine Gastprofessur an der University of Tulsa an, wo sich ein Großteil seines Privatarchivs befindet.


    Paul Scott wurde in 130 Fox Lane im Bezirk Palmers Green/Southgate im Norden Londons als jüngerer von zwei Söhnen geboren. Sein Vater Thomas (1870–1958) stammte aus Yorkshire und zog in den 1920er Jahren mit Familienmitgliedern aus Headingley nach London. Er war Werbegrafiker und spezialisierte sich auf das Zeichnen für Kalender und Karten. Scotts Mutter Frances, geborene Mark (1886–1969), war die Tochter eines Arbeiters aus Südlondon. Im späteren Leben bemerkte Scott die Spannung in sich selbst zwischen der Anziehungskraft des kreativen Ehrgeizes seiner Mutter und der realen, bodenständigen Lebenseinstellung seines Vaters.


    Scott wurde an der privaten Winchmore Hill Collegiate School unterrichtet, musste diese jedoch vorzeitig ohne Abschluss verlassen, da das Unternehmen seines Vaters in finanzielle Schwierigkeiten geriet. Diese Trennung von seinem Studium spiegelte sich im Rest seines Lebens wider – der Kampf zwischen den Anforderungen praktischer Bedürfnisse und dem Drang, etwas zu schaffen. Scott arbeitete als Buchhalter für CT Payne, nahm an Abendkursen in Buchhaltung teil und schrieb in seiner Freizeit Gedichte. Später bemerkte er, dass die starren sozialen Hierarchien und Codes seiner Vorstadtkindheit, die er in der britisch-indischen Gesellschaft vorfand, ein Echo fanden.


    Scott wurde Anfang 1940 als Privatsoldat beim britischen Geheimdienst in die britische Armee eingezogen. Er absolvierte eine Ausbildung als Privatmann in Torquay beim 8. Bataillon „The Buffs“. In dieser Zeit kamen zwei seiner Tanten bei einem Luftangriff ums Leben. m Jahr 1943, im Alter von 22 Jahren, wurde Scott als Unteroffizier nach Indien versetzt und segelte in diesem Jahr von Liverpool aus auf der Athlone Castle. Er erkrankte schnell an Amöbenruhr, die erst 1964 diagnostiziert wurde. Die Krankheit könnte Auswirkungen auf seinen Charakter und sein Schreiben gehabt haben. Er trat dem Indian Army Service Corps bei und lernte das Leben an Bergstationen wie Abbottabad und Murree kennen. Er schloss viele enge Freundschaften mit indischen Kameraden, und seitdem erscheinen in seinen Werken literarische Porträts seiner Freunde.


    Später half er bei der Organisation der logistischen Unterstützung für die Rückeroberung Burmas durch die 14. Armee. Nach dem Fall Ranguns im Jahr 1945 verbrachte er einige Zeit in Kalkutta und Kaschmir und wurde später nach Malaya entsandt, um die japanische Besatzung niederzuschlagen. Sie hatten sich jedoch bereits ergeben, als Scott eintraf. Während seiner Abwesenheit von Indien vermisste er das Land sehr und sehnte sich danach, zurückzukehren. Am Ende des Jahres trat er wieder seiner Kompanie in Bihar bei und segelte zurück nach England, nachdem er drei Jahre in Indien verbracht hatte; Zeiten großer Spannungen und Konflikte für das Land. Während seiner Dienstzeit schrieb er weiterhin Gedichte.


    Nach der Demobilisierung im Jahr 1946 war Scott in den beiden kleinen Verlagen Falcon Press und Gray Walls Press unter der Leitung des konservativen Abgeordneten Peter Baker beschäftigt.


    1960 gab Scott seinen festen Job als Agent auf und beschloss, Vollzeitautor zu werden. [Er spielte mit verschiedenen geografischen Schauplätzen in „Bender “ (1963) und „Corrida at San Feliu“ (1964) mit unbefriedigenden Ergebnissen. Mit finanzieller Unterstützung seines Verlegers Heinemann flog Scott 1964 nach Indien, in einem letzten verzweifelten Versuch, eine Karriere als erfolgreicher Romanautor zu gründen und Geld zu verdienen. Er bezog daraus Material für seine nächsten fünf Romane, die alle in Indien während und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, in der Zeit vor der Unabhängigkeit und der Teilung, spielten. Für ihn der britische Rajwar seine erweiterte Metapher. Er schrieb: „Ich glaube nicht, dass ein Schriftsteller seine Metaphern wählt. Sie wählen ihn.“


    Während seines Aufenthalts in Bombay wurde er von Dorothy Ganapathy aufgenommen, der er für den Rest seines Lebens nahestand. Er verbrachte Zeit mit Militärkameraden im ländlichen Andhra Pradesh. Seine langjährige Magenerkrankung verschlimmerte sich durch den Besuch in Indien und bei seiner Rückkehr musste er sich einer schmerzhaften Behandlung unterziehen, doch danach ging es ihm besser als seit vielen Jahren und er begann zu schreiben.


    Im Juni 1964, im Alter von 43 Jahren, begann Scott mit dem Schreiben von „The Jewel in the Crown“, dem ersten Roman dessen, was später „The Raj Quartet“ (1966) werden sollte. Die übrigen Romane der Reihe wurden in den nächsten neun Jahren veröffentlicht: „Der Tag des Skorpions“ (1968), „Die Türme des Schweigens “ (1971) und „Eine Division der Spoils“ (1975). Scott schrieb relativ isoliert und besuchte Indien während der Entstehung des Raj Quartetts nur noch zweimal, 1968 und 1972, zuletzt für den British Council. Er arbeitete in einem Zimmer im Obergeschoss seines Hauses in Hampstead mit Blick auf den Garten und Hampstead Garden Vorstadtwald.Er ergänzte seine Einnahmen aus seinen Büchern durch Rezensionen für The Times, das Times Literary Supplement, New Statesman und Country Life.


    Scotts Tochter bemerkte: „Es war, als hätte er sich in den einen Raum verbannt, in dem es nichts außer der Schreibmaschine und der leeren Seite gab … Es war die Entstehung von ihm als Schriftsteller, aber die Zerstörung von ihm als Mensch.“


    Gegen Ende seines Lebens erklärte Scott seinem Arzt, dass er „wenig esse, weniger schlafe und täglich einen Liter Wodka trinke“. Der Schriftsteller Peter Green schrieb über sein Treffen mit Scott: „1975, obwohl erst Mitte fünfzig, war er ein sterbender Mann und wusste es. Er war „ein alkoholisches Wrack.“ Scotts Frau Penny hatte ihn unterstützt Trotz seines starken Alkoholkonsums und seines gewalttätigen Verhaltens verließ sie ihn während des gesamten Schreibens von The Raj Quartet, verließ ihn jedoch und reichte die Scheidung ein.


    1977, als er in Tulsa war, wurde bei Scott Darmkrebs diagnostiziert. Er starb am 1. März 1978 im Middlesex Hospital in London.


    Quelle: https://en-m-wikipedia-org.tra…&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc

    Siena Root ist eine schwedische Rockband, die ihre Wurzeln in der Rockmusik der späten 60er und 70er Jahre hat. Die Gruppe wurde Ende der 90er Jahre in Stockholm gegründet. Ihr Sound basiert auf schwerer Orgel, heulenden Gitarren, Bassriffs und großen Drums. Es wird auch oft mit bluesigen, gefühlvollen Vocals, verschiedenen Gastmusikern und psychedelischen Vibes angereichert. Die Band glaubt, dass ihre Musik die warme Farbe von Siena hat, eine erdige Farbe. Weil ihr Sound tiefe Wurzeln hat, nannten sie die Band Siena Root. Siena Root tourt seit Anfang der 00er Jahre regelmäßig durch Europa und produziert eine große Auswahl an genreübergreifenden Songs. Die Konzerte haben oft prominente Gastmusiker. Siena Root ist eine Musikgruppe, die zwischen 1997 und 1998 in Stockholm, Schweden, von den Gründungsmitgliedern Sam Riffer (Bass & Gesang), Love H Forsberg (Schlagzeug, Percussion & Gesang) und Martin „Maistro“ Linder (Gitarre & Gesang) gegründet wurde. Linder verließ die Gruppe 2002 vor der ersten offiziellen Plattenveröffentlichung und wurde durch KG West (Gitarre, Orgel & Sitar) ersetzt. Kurz nach Linders' Ausstieg kam Oskar Lundström (Leadgesang & Orgel) hinzu und ein Quartett wurde gegründet.


    2003 unterschrieben Siena Root beim britischen Label „Rage Of Achilles“ und das hochgelobte Debütalbum „A New Day Dawning“ wurde 2004 veröffentlicht von Leadsängerin Sanya, die erstmals 2005 beim Burg Herzberg Festival auftrat, veröffentlicht wurde, enthielt das Album frühere und gegenwärtige Sänger als besondere Gäste sowie eine große Anzahl früherer und gegenwärtiger Instrumentalisten als Gastmusiker. Zur Unterstützung von „Root Jam“ folgte eine dreibeinige Europatournee. Nach 11 Dienstjahren beschloss West, die Gruppe bis 2013 zu verlassen. Er wurde durch Matte Gustavsson (Gitarre) ersetzt und die Besetzung, die von 2013 bis 2015 auf Tour zu sehen war, bestand hauptsächlich aus Sam Riffer (Bass & Gesang), Love Forsberg (Schlagzeug & Gesang), Joe Nash (Leadgesang), Erik Petersson (Orgel) und Matte Gustavsson (Gitarre). 2013 erschien auch die 7" Single mit dem Titel "Conveniently Blind".


    Die Band Skyharbour startete als instrumentales Solo-Projekt des aus Indien stammenden Musikers Keshav Dhar. Dieser kam bereits mit sechs Jahren das erste Mal mit Musik in Kontakt, als ihm seine Eltern das Klavierspielen lehrten. Ein Jahr vor dem Beginn des Colleges, begann Dhar sich 2003 mehr für Rock und Heavy Metal zu interessieren und begann anschließend sich mit dem Gitarre spielen zu befassen. Während seines Studiums in biomedizinischer Technik an der Manipal University begann er, inspiriert durch weitere Solo-Projekte, wie das des Gitarristen Bulb alias Misha Mansoor, mit Hilfe eines Computers selber Musik unter dem Namen Hydrodjent zu produzieren. Nach Abschluss seines Studiums zog Dhar nach Delhi, wo er seine Musik in unterschiedlichen Internet-Foren vorstellte, um sich die Kritik Anderer zu dieser anzuhören.


    Am 23. April 2012 wurde von Skyharbour das Debütalbum Blinding White Noise: Illusion & Chaos über Basick Records in Europa, Australien und Indien veröffentlicht. Einen Tag später war es auch in Nordamerika über Prosthetic Records erhältlich. Die Idee zum Namen des Albums stammte aus dem Songtext des ersten Liedes Dots. Das Album teilte sich in zwei CDs auf: Die erste, Illusion, enthielt die sieben Lieder, auf denen Daniel Tompkins mitwirkte. Die zweite CD nannte Dhar Chaos. Sie enthielt drei weitere Songs, auf welchen der indische Musiker Sunneith Revankar der Band Bhayanak Maut, welcher einst als fester Sänger von Skyharbor gehandelt wurde, den Gesang übernahm. Des Weiteren war, neben Marty Friedman, der indische Gitarrist Vishal J Singh mit zwei Gastbeiträgen auf dem Album zu hören.


    Ars Nova wurde 1983 von Kyoko Kanazawa (E-Bass), Keiko Tsubata (Keyboard) und Yumiko Saito (Schlagzeug) gegründet, die sich an der Universität von Tokio kennenlernten. Die Band coverte hauptsächlich Kompositionen von ELP und Trace. Anfang 1985 verließ Tsubata die Band, da sie geheiratet hatte. Die verbleibenden beiden Musikerinnern schalteten eine Suchanzeige in einem Musikmagazin, auf die sich Keiko Kumagai meldete. Kumagai spielte zwei Auftritte mit der Band, bevor sie 1985 auch wegen Heirat die Band wieder verließ. 1991 wurde Ars Nova durch eine Initiative von Shingo "Numero" Ueno, einem bekannten japanischen Produzenten und Eigentümers der Made in Japan Records, wiederbelebt. Ueno ermutigte Keiko Kumagai, auch eigene Songs zu schreiben und versprach sogar, dann das erste Ars Nova-Album zu produzieren und auf seinem Label zu veröffentlichen. Bereits ein Jahr später erschien das erste Album Fear and Anxiety. 1993 verließ Yumiko Saito die Gruppe, ebenfalls wegen ihrer Heirat, und wurde durch Akiko Takahashi ersetzt.


    Im September 2017 wurde das ganz ursprüngliche Frauen-Trio von Ars Nova mit Keiko Kumagai, Kyoko Kanazawa und Akiko Takahashi wiederbelebt, Mika Nakajima wurde als doppeltes Keyboard in die, zu diesem Zeitpunkt aktuelle, Besetzung ebenfalls wieder mit aufgenommen. Außerdem wurde parallel ein Quintett gebildet, bestehend aus Keiko Kumagai, Mika Nakajima, Satoshi Handa, Shinko „Panky“ Shibata und Hazime. Die letzte bekannte Live-Besetzung stammt aus 2018, als Ars Nova beim Festival CRESCENDO in Saint-Palais-sur-Mer (Frankreich) als Quartett auftraten: Keiko Kumagai und Mika Nakajima (Keyboard), Shinko „Panky“ Shibata (Bass) und Akiko Takahashi (Schlagzeug). Am 12. Juni 2022 verkündete die Gruppe auf ihrer Website, dass ein neues Album in Produktion sei. Es handelt sich um Aufnahmen, die bereits 1996 vom ursprünglichen Trio (Kumagai, Kanazawa, Takahashi) eingespielt wurden und durch aktuelle Produktionen zusammen mit den beiden Gastmusikern Hitomi Iriyama (Violine) und Zoltán Fábián (Gitarre) ergänzt werden.


    Echolyn ist eine amerikanische Progressive-Rock-Band aus dem Osten von Pennsylvania. Die Anfänge von echolyn gehen auf das Jahr 1989 zurück. Gitarrist Brett Kull und Schlagzeuger Paul Ramsey, zuvor Mitglieder der zeitnah aufgelösten Coverband Narcissus, schlossen sich mit dem Keyboarder Chris Buzby zur Bildung einer neuen Band mit eigenem Material zusammen. Kurze Zeit später vervollständigten Narcissus-Sänger Ray Weston und der Bassist Jesse Reyes die Besetzung. Es kam zu ersten Auftritten und der Einspielung ihres selbstbetitelten Debütalbums, das 1991 erschien. Während der Aufnahmen wurde Reyes am Bass durch Tom Hyatt ersetzt. In dieser Besetzung spielten sie ihr zweites Album Suffocating the Bloom sowie eine vier Stücke umfassende EP namens ...and every blossom ein und machten mit diesen Veröffentlichungen Sony Music auf sich aufmerksam. 1993 unterzeichneten sie einen Vertrag über mehrere Alben bei Sonys Label Epic Records. Ihr Major-Label-Debüt As the World erschien 1995. Nachdem die Band und das Label allerdings keine Einigung über den weiteren musikalischen Werdegang von echolyn erzielen konnten, war man gezwungen, das Album ohne die Unterstützung von Sony zu promoten und lösten sich deswegen später enttäuscht auf. 1996 erschien posthum eine Zusammenstellung von Demos und Livetracks namens When the Sweet Turns Sour.


    Echolyn formierten sich im Frühling 2000 neu, allerdings noch ohne Hyatt. Den offenen Posten des Bassisten übernahm zunächst Weston, zusätzlich zu seinem Gesang. Als neues Mitglied stieß Perkussionist Jordan Perslon vom Berklee College of Music hinzu, ein vormaliger Schüler Buzbys. Aus dieser Besetzung gingen zwei Alben hervor: Cowboy Poems Free, das teilweise ein Konzeptalbum über Americana ist und mei, das aus einem einzigen, 50-minütigen Stück besteht. Auf mei ist Perlson nur noch als Gastmusiker aufgeführt. Nachdem Hyatt 2002 und im Frühjahr 2003 bei Auftritten der Band gastierte, stieg er im gleichen Jahr wieder als vollwertiges Mitglied ein. Das erste Album der wiedervereinigten klassischen Besetzung von echolyn, The End is Beautiful, erschien im September 2005 und wurde mit ihrer ersten Europa-Tournee promotet, die sie auch nach Würzburg und Reichenbach führte.


    Polis wurde 2010 in Plauen im Vogtland gegründet. Ein Jahr später erschien ihr erstes, Eins betiteltes, Album. Es wurde bereits mit dem Schlagzeuger Sascha Bormann eingespielt, der Cornelius Grünert ablöste. Das zweite Album Sein wurde 2014 veröffentlicht. Von 2016 an baute sich die Band ihr Studio in einem Vorort von Plauen auf, das sie Weltklang nannten. Dort nahmen sie ihr gleichnamiges Album auf, das in den von Peter Gabriel gegründeten Real World Studios abgemischt wurde. Im Frühjahr 2020 wurde es bei Progressive Promotion Records veröffentlicht. Polis nahm an mehreren Festivals teil, unter anderem 2019 und 2020 bei den Artrock Festivals VII und VIII in Reichenbach im Vogtland und 2019 am Burg-Herzberg-Festival.


    Polis stehen in der Tradition der progressiven Rockmusik wie auch des Hard Rock, „Retro-Heavy Rock trifft Prog Rock“ Rezensenten heben auch die „Tradition sogenannter Ostrock-Bands aus den 70er und 80er Jahren“ bzw. eine „Affinität zum Krautrock und vor allem zum ostdeutschen Artrock“ hervor. Eine engere bewusste Anlehnung wird jedoch vom Sänger Christian Roscher verneint, „In der Mehrheit sind wir jedoch nicht Ostrock geprägt“. Die Band bevorzugt analoge Instrumente, typisch ist der Einsatz von Hammond-Orgel und Moog-Minimoog-Synthesizer. Die Texte werden ausschließlich auf Deutsch verfasst. Die deutschen Texte sind laut Sänger Christian Roscher „der Ankerpunkt unserer Songs“. Die Lyrik enthält nach einer Rezension von Deutschlandfunk Kultur von „Naturalismus und Existenzialismus durchdrungene Texte voller Poesie.“


    Seti (auch SETI) ist ein chilenisches Progressive-Rock-Projekt von Claudio Momberg, das im Jahr 2001 gegründet wurde. Momberg, Keyboarder bei Subterra u. a., wurde 2001 von Mylodon Records zu einem Soloalbum angeregt. Er begann Stücke zu schreiben oder von seiner Hauptband nicht benutztes Material zu bearbeiten. Jaime Scalpello von Entrance und Eduardo Cuesta von Subterra wurden als Sänger bzw. Schlagzeuger engagiert. Eine Reihe weiterer Musiker trugen zu den Bass- und Gitarren-Aufnahmen für das Debütalbum bei, das 2005 erschien. Erst kurz vor der Veröffentlichung von Life Signs hatte sich Momberg entschieden, das Projekt nach der Search for Extraterrestrial Intelligence zu benennen. Er entschied sich gegen den ursprünglich angedachten Namen Seven, als Tony Banks 2004 ein Soloalbum dieses Namens veröffentlichte.


    Jaime Scalpello und Eduardo Cuesta von SETI spielten neben mehreren Gastmusikern auch das zweite Album ein, u. a. konnte Damian Wilson (Threshold) als Gastsänger gewonnen werden. Discoveries wurde 2010 veröffentlicht; ein Livealbum, auf dem auch zwei neue Stücke enthalten sind, folgte 2011. Die Arbeiten am dritten Studioalbum, das im Spätsommer 2016 erschien, nahmen mehrere Jahre in Anspruch. Von der vorherigen Besetzung waren nur noch Sänger Scalpello und Bassist Ramos beteiligt, und erstmals war mit Paula Vilches eine Sängerin Teil der Band. Damian Wilson war wieder Gastsänger; auch Steve Rothery und Clive Nolan (Pendragon, Arena) konnten für Gastbeiträge gewonnen werden.


    Klaatu war eine kanadische Progressive-Rock-Gruppe, die von 1975 bis 1981 aktiv war. Sie wurde von den drei Musikern John Woloschuk, Dee Long und Terry Draper in Toronto gegründet. Aufsehen erregte die Band zunächst vor allem durch das Gerücht, es handele sich bei Klaatu um eine heimliche Wiedervereinigung der Beatles. Die Verkaufszahlen des ersten Albums waren dementsprechend. In den sechs Jahren ihres Bestehens veröffentlichte die Gruppe fünf Alben. Die wahre Identität der Musiker wurde erst 1980, mit Erscheinen ihres vierten Albums, bekannt gegeben.


    Die Band Klaatu entschied sich, über ihre Identität weiterhin Stillschweigen zu bewahren und den Erfolg für das zweite Album zu nutzen, denn durch die plötzliche Bekanntheit wegen des Beatles-Gerüchts war Geld vorhanden, um ihr zweites Album Hope noch während der Produktion zu überarbeiten. Von Juni 1976 bis Juni 1977 widmeten sie sich den Aufnahmen. Das Album, das Einspielungen vom London Philharmonic Orchestra hat, beginnt mit dem Quietschen einer Maus. 1988 kam es zu einer Wiedervereinigung der Band. Für die ARD-Krimiserie Tatort nahmen sie für die Folge Tödlicher Treff des SDR das neue Stück Woman auf. Das Lied wurde von Paul Vincent Gunia geschrieben. Die Aufnahme war von Klaatu produziert für den Bavaria Sonor Musikverlag. Veröffentlicht wurde es bei Polydor Records in Deutschland. Insgesamt wurden drei Versionen veröffentlicht, neben der regulären noch eine Instrumental- und eine Filmversion.


    Pulsar ist eine französische Progressive-Rock-Band, die Anfang der 1970er Jahre in Lyon gegründet wurde. Gilbert Gandil, Jacques Roman und Victor Bosch kannten sich bereits seit Ende der 1960er, als sie in einem Jugendclub zum Spielen von Rhythm-and-Blues-Coverversionen zusammenfanden. Der Besuch eines Konzertes von Pink Floyd sollte jedoch ihre musikalische Ausrichtung nachhaltig beeinflussen. Anfang der 1970er Jahre gründeten sie mit Philippe Roman Pulsar, Roland Richard stieß 1974 dazu, im Jahr darauf erschien ihr Debütalbum Pollen beim britischen Label Kingdom Records. Obwohl Pulsar oft mit Pink Floyd verglichen wurden, zeigte ihr symphonischer Progressive Rock durch Einflüsse aus Psychedelic Rock, Space Rock und Krautrock eine gewisse Eigenständigkeit.


    Im Februar 1976 verließ Philippe Roman aus gesundheitlichen Gründen die Band Pulsar und wurde durch Michel Masson ersetzt. Im April begannen Aufnahmen zum zweiten Album, The Strands of the Future erschien im September. Mit viel Kritikerlob, 40.000 verkauften Platten in sechs Monaten und einem Vertrag bei CBS Records bedeutete es den Durchbruch für Pulsar. Ihr ambitioniertestes Werk, Halloween, sollte jedoch noch folgen. Das Album entstand unter dem Einfluss von Werken Gustav Mahlers und Luchino Viscontis und wurde im Dezember 1977 veröffentlicht. Es folgte eine Europa-Tournee. Seit den 1980er Jahren nimmt Louis Paralis den Posten des Bassisten ein. Pulsar begannen eine Zusammenarbeit mit Musiktheater-Regisseur Bruno Carlucci und adaptierten Peter Handkes Begrüßung des Aufsichtsrates. Danach wurde es immer ruhiger um die Band, deren Mitglieder sich nun verstärkt anderen musikalischen Projekten widmeten. Pulsar lösten sich jedoch nie auf, sondern kamen immer wieder für Auftritte zusammen und veröffentlichten 1989 und 2007 nochmals Alben.


    Goblin ist eine italienische Progressive-Rock-Band. 1974 gründeten der Schlagzeuger Carlo Bordini und der Sänger Tony Tartarini zusammen mit dem Keyboarder Claudio Simonetti und dem Gitarristen Massimo Morante die Band Cherry Five, man stand allerdings angeblich auch mit dem Produzenten der berühmten englischen Progressive-Rock-Band Yes Eddie Offord in Kontakt, der mit den vier Musikern unter dem Bandnamen Oliver ein Album in England aufnehmen wollte. Er stand jedoch auf Grund eines verlängerten USA-Aufenthaltes mit der Band Yes als Produzent nicht mehr zur Verfügung, so dass die Mitglieder nach einigen Auftritten und sporadischen Aufnahmesessions wieder die Koffer packten und sich zurück nach Italien begaben, um dort das ebenfalls mit Cherry Five betitelte Album aufzunehmen.

    Mit einer starken Positionierung abseits gängiger Klischees trifft Beyond Frequencies den Nerv jener Musikliebhaber, die sich nach mehr Vielfalt und moderner Abwechslung in der Rockszene sehnen. Gegründet wurde Beyond Frequencies von Songwriterin und Sängerin Blazy Flash. Die Musikerin mit norwegischen und deutschen Wurzeln, die in der Schweiz aufgewachsen ist, verfolgt ihre Vision, einen frischen Sound zu kreieren, einen Hybrid aus verschiedenen Genres. Diese Kombination verleiht Beyond Frequencies ihren unverkennbaren Stil: so fierce wie Metal, rough wie Rock und edgy wie Pop. Oder wie das Magazin Muses of Metal so schön umschreibt: «Beyond Frequencies bridges the gap between Pop and Metal music»


    Seit dem Debüt im Oktober 2020 hat Beyond Frequencies beachtliche 14 Musikvideos veröffentlicht, die inzwischen über 2 Millionen Views auf YouTube erzielen und dem Song «After Dark» einen Industry Award in der Kategorie «Best Music Video» beschert hat. Den Song «Voodoo» beschreibt das Indonesische Zoo TV als Lady Gaga meets Evanescence und der Song «Back Off» wurde von der Metal Industry Magazine Community gar auf #4 of the Top 20 Hottest Songs gewählt. Damit ist der Band rund um die charismatische Sängerin Blazy Flash ein bemerkenswerter Einstieg gelungen.



    Schöne Stimme, melodiöse Musik und gezupfte E-Gitarre: Adelle Nqeto weiß ihr Publikum mit einfachen aber gekonnten Mitteln zu bezaubern. Nach ersten musikalischen Erfahrungen als Teil eines Folk-Duos in ihrer südafrikanischen Heimat ist Adelle Nqeto seit 2015 solo unterwegs. Ihr Debut-EP Make Something Beautiful kam ein Jahr später auf den Markt. Mit ihren warmen Klängen und der gefühlvollen E-Gitarre bekommt die Musik ganz ohne Effekte eine besondere Atmosphäre. Singen kann Nqeto präzise und trotzdem mit Leichtigkeit. Ihren Songs verleiht sie mit Gitarren-Fills eine gewisse Entschleunigung und auch sonst wirkt Adelle Nqeto, als würde sie so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Covern kann die junge Musikerin übrigens auch – besonders zu empfehlen ist an dieser Stelle ihre Version von Bob Dylans „Hazel“.


    Fazit: Adelle Nqeto besticht mit ihrer faszinierenden Art, mit eindrücklicher Musik und mit Gespür für Vibes und Harmonien.

    «Friesland – Landfluchten»


    Der alte Bauer Enno Redenius wird ermordet auf seinem Hof aufgefunden. Neben ihm liegt seine alte Schrotflinte und wie es aussieht, hat er seinem Mörder vor seinem Ableben noch eine ordentliche Ladung Schrot verpasst. Doch macht das die Aufklärung des Falles einfacher?


    «Friesland» gehört zu den harmlosen Krimiserien, die das mörderische Verlangen des deutschen Publikums füttert. Der letzte, erst im Februar 2023 ausgestrahlte Fall der Leerer Streifenpolizisten Süher Özlügül (Sophie Dal) und Henk Cassens (Maxim Mehmet), lockte stabile 7,35 Millionen Zuschauer an die Bildschirme; es ist demnach davon auszugehen, dass auch Fall Nummer 18 sein Publikum finden wird, vor allem, da der Film auf bewährte Zutaten setzt. Das etwas knorrige Auftreten der Ostfriesen als solchen, einen Fall mit einem Hauch von sozialer Relevanz, einigen netten Aufnahmen der Region und einem gut gelaunten Darstellerensemble, das die knapp 90 Minuten Spielzeit im Flug vergehen lässt. Und auch der Fall, den es zu lösen gilt, schlägt hier und da überraschende Haken, denn so einfach, wie es zu Beginn aussieht - ist der Fall tatsächlich nicht.


    Da ist als Enno Redenius. Der Mann ist an Jahren gereift. Er lebt allein und in dem kurzen Moment, in dem ihn die Inszenierung noch unter den Lebenden porträtiert, wirkt er kauzig. Zumindest ist er nicht erfreut, ein Fahrzeug auf der Großstadt auf seinen Hof einfahren zu sehen. Kurzerhand schnappt er sich seine Schrotflinte, um seinem Besucher Mores beizubringen. Der Rest ist bekannt. Im Laufe des Tages werden Süher und Henk die Leiche des alten Mannes entdecken. Die ersten vermeintlich eindeutig Spuren aber entpuppen sich bald als wenig aufschlussreich. Warum?


    Keine Spoiler!


    Wer sollte Interesse daran haben, einen alten Bauern umzubringen? Wenn es denn ein Mord war? Vielleicht hat Enno ja auch seinen Besucher bedroht, der sich nur gewehrt hat? Tatsächlich gibt es ein Thema, das den Menschen in Leer unter den Nägeln brennt und das offenbar auch Enno Redenius nicht kalt gelassen hat: der Ausverkauf der Stadt an Investoren, die Wohnungen und Wohnhäuser in Ferienwohnungen und Ferienhäuser umwandeln. So stehen sich zwei Fronten in der Küstenstadt gegenüber. Eine Bürgerinitiative, die durch Protestaktionen gegen den Missstand demonstriert. Und die Landtagsabgeordnete Imke Claasen, die sich aktiv für die Stärkung des Tourismus als Wirtschaftsmotor der Region einsetzt. Die erste Spur, die Süher und Henk aufnehmen, führt sie just zur Bürgerinitiative und deren Anführerin Nele Hinrichs, die den Gesetzeshütern Überraschendes offenbart: Gründer ihrer Gruppe, das war niemand anderes als Enno Redenius. Nur hat sich der alte Mann im Hintergrund gehalten. Hat es also jemand auf seinen Hof abgesehen, der etwa neuen Feriensiedlungsprojekten im Wege steht?


    Auftritt Kommissar Jan Brockhorst (Felix Vörtler), Sühers und Henks ewige Nemesis. Mit der Enthüllung, dass das Mordopfer so etwas wie die Graue Eminenz der Protestler gewesen ist, steht für den an Selbstbewusstsein etwas übermäßig ausgestatteten Chef der Streifenpolizisten fest, dass eine große, fiese Sache in Leer läuft. Etwas mit Baulöwen, gierigen Spekulanten und einer korrupten Landtagsabgeordneten, die die Belange der Spekulanten wichtiger nimmt als die Belange der Menschen vor Ort. Dazu passt die Tatsache, dass diese Abgeordnete jenseits der Kameras ein Biest ist, das die eigene politische Karriere definitiv über kommunale Belange stellt. Entsprechend stürzt sich Brockhorst in die Ermittlungen und schickt Süher und Henk dorthin, wo sie hingehören: auf Streife. Deren Einwand, dass die Geschichte ja vielleicht ganz anders ist, wischt Brockhorst vom Tisch.


    Die Grabenkämpfe zwischen Brockhorst und seinen Uniformträgern gehören nicht immer zu den Highlights der Spielfilmreihe. Brockhorst ist nicht selten zu sehr von sich eingenommen, zu großkotzig, zu resistent gegenüber Fakten, die nicht zu seinen Erzählungen passen mögen. Das kann mal amüsant sein, es ist aber immer wieder auch nervig. Doch siehe an: Die Autorenschaft der Reihe hat einen Ansatz gefunden, die Figur Brockhorst ein Stück weit neu zu definieren. Brockhorst ist aus der Großstadt (Cuxhaven) nach Leer zwangsversetzt worden. In Cuxhaven war er ein angesehener Ermittler, in Leer ist er kaum mehr als ein Aktenverwalter. Dass sich hinter der arroganten, nicht selten anmaßenden Fassade tatsächlich ein guter Ermittler verbirgt, wenn Brockhorst denn mal seine Arroganz Arroganz sein lässt, das haben schon frühere Filme immer wieder gezeigt. Doch dieser Film offenbart einen Wesenszug seines Charakters, dieser Spoiler darf sein, den man ihm so gar nicht zugetraut hätte: Brockhorst entpuppt sich als Moralist, der eine überraschende Sympathie für die Bürgerinitiative und ihr Anliegen an den Tag legt. Aus dieser Sympathie entwickelt sich ein bemerkenswerter Handlungsstrang mit einer überraschenden Auflösung.


    «Landfluchten» gehört definitiv zu den besseren Filmen der Reihe «Friesland». Natürlich macht es sich die Gescichte ein bisschen einfach beim Aufbau des Freund-Feind-Bildes. Gierige Makler und Projektentwickler sowie eine arrogante Politikerin als Büttel des Geldes? Die gehen immer als Bösewichter. Abgesehen von dieser etwas simplen Sicht der Dinge, überzeugt «Landfluchten» jedoch dank seiner Leichtigkeit, mit der sich die Inszenierung von Spielort zu Spielort bewegt, und dem bereits lobend erwähnten, blendend aufgelegten Darstellerensemble.


    Ich habe mir erlaubt, hier im Text ein paar böse Schnitzer zu korrigieren, die auch bei der Aufnahme mich erheblich verunsicherten!!!


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…er-friesland-landfluchten

    «The Whale» - Warum sich ein Mensch wie ein Wal fühlt


    Brendan Fraser erhielt für seine Darstellung in dem neuen Spielfilm einen Oscar. Der frühere Comedy-Star mit der Produktion seine Karriere in Schwung gebracht.


    Dieser Film wird momentan heftig diskutiert: «The Whale» von Darren Aronofsky über einen Mann, der an Essstörungen leidet, über 270 Kilo auf die Waage bringt und sich kaum noch bewegen kann. Für die einen ist es ein einfühlsames Drama über einen Menschen, der an Adipositas (Fettleibigkeit) leidet und von Depressionen geplagt wird. Die anderen sehen in «The Whale» die Bestätigung von Klischees und Vorurteilen, die zum sogenannten ‚Fatshaming‘ führen. Auch Betroffene sehen das durchaus unterschiedlich. Es bleibt also eine Frage der Sichtweise und vielleicht auch der Identifikation. Wobei hier letztlich das Schicksal eines einzelnen beleuchtet wird, der nicht unbedingt für alle übergewichtigen Menschen steht. Basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Samuel D. Hunter verpflichtete Regisseur Darren Arononfsky («The Wrestler») denn früheren Actionstar Brendan Faser («Die Mumie») für die Hauptrolle. Der ließ sich in einen ‚Fettanzug‘ stecken und Gesichtsprothesen ankleben. Dafür gab es in diesem Jahr zwei Oscars in den Kategorien ‚Bester Schauspieler‘ und ‚Bestes Make-up‘.


    Der Tod steht vor der Tür


    Wegen der Liebe zu einem Mann hat Charlie (Brendan Fraser) vor Jahren seine Familie verlassen. Doch der Geliebte ist verstorben, seitdem leidet Charlie an Depressionen und Essstörungen. 270 Kilo wiegt er und mittlerweile jeder Gang wird zur Qual. Von der Außenwelt hat er sich abgeschirmt, lediglich über Online gibt der frühere Professor Schreibkurse, bedauert aber jedes Mal gegenüber seinen Studenten, dass seine eigene Webkamera defekt sei. Ganz klar, Charlie schämt sich für sein Aussehen. Nur die mit ihm befreundete Krankenschwester Liz (Hong Chau) schaut regelmäßig vorbei und umsorgt und ermahnt ihn. Charlie aber weiß, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Der Tod steht schon vor der Tür, und das Einzige, was ihn noch antreibt ist eine Aussöhnung mit seiner Tochter Ellie (Sadie Sink), die er damals im Stich gelassen hat. Doch statt Mitleid bringt sie nur Enttäuschung und Wut für ihn auf. Der Sterbenskranke aber kämpft weiter um seine Tochter.


    Der menschliche Untergang


    Fast in all seinen Werken hat sich Darren Aronofsky mit aller Härte den menschlichen Untergang gewidmet. Ob durch Drogen («Requiem for a Dream»), für die Karriere («Black Swan») oder durch Gottes Hand («Noah») - die Selbstzerstörung ist ein zentrales Thema bei ihm. Insofern passt «The Whale» ins Œuvre von Darren Aronofsky. Brendan Fraser alias Charlie gerät zwar nicht an die Grenzen des Wahnsinns wie sonst so oft bei Aronofsky, aber ein selbstzerstörerisches Verhalten ist auch ihm vorzuwerfen, weil er seelische Konflikte mit Fressattacken kompensiert und damit über Jahre seinen Körper geschunden hat. Er hat die Kontrolle darüber verloren, wie er im Film einmal sagt. In solchen Momenten gewinnt die Figur vollstes Verständnis und Mitleid aus dem Publikum. Zumal weitere gesundheitliche Schäden entstanden sind und sich der körperliche Verfall nicht mehr aufzuhalten ist. Dieser Mann hat sich selbst zerstört, und der Film erzählt, wie es dazu kommen konnte, macht deutlich, dass kein Mensch unfehlbar ist. Jeder könnte in eine solche Situation geraten und untergehen.


    Die Würde eines Menschen


    Dennoch will man buchstäblich nicht in der Haut von Charlie stecken, und die Kamera fängt gnadenlos alles ein, etwa wenn er sich erheben will und nicht mehr in der Lage ist, heruntergefallene Dinge wieder vom Boden aufzuheben. Selbst der Waschvorgang unter der Dusche ist ein Kraftakt für Charlie. Gewiss kann man Aronofsky vorwerfen, er würde diesen Menschen wie ein Freak zur Schau stellen. Allein der Titel «The Whale» offeriert ja schon, man würde es mit einem monströsen und abschreckenden Wesen zu tun bekommen. Und doch weicht die ‚Sensationslust‘, mit der Leute womöglich ins Kino gezogen werden, stets der menschlichen Seite. Sie steht im Fokus, um Verständnis, Mitgefühl und Annäherung auszulösen. Irgendwann ist es einem auch völlig egal, wie dick Charlie ist. Man will nur, dass er seinen Frieden findet und seine Würde behält. Insofern hat Darren Aronofsky alles richtig gemacht. Im Zuge politischer Korrektheit bei der Besetzung von Filmen, könnten manche aber nun auf die Idee kommen, ihn mit dem Vorwurf zu konfrontieren, warum er für die Rolle des Charlie nicht tatsächlich einen entsprechend beleibten Schauspieler gesucht hat. Brendan Fraser und die Make-up-Crew Annemarie Bradley, Judy Chin und Adrien Morot wären dann bei den Oscars leer ausgegangen.


    Fazit: Ein schmerzhaftes Drama, das unter die Haut geht. Der monströse Körper der Hauptfigur erschreckt, die verletzte Seele darunter aber berührt. Brendan Fraser bewältigt seine Rolle mit Bravour und hat den Oscar gewiss verdient.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…mensch-wie-ein-wal-fuehlt

    «Citadel»-Kritik: Die größte Geldverbrennung seit «Die Ringe der Macht»


    Gigantische 300 Millionen US-Dollar soll die erste Staffel von Amazons neuester Actionserie «Citadel» gekostet haben, gelohnt hat sich dieses wahnwitzige Investment allerdings nicht.


    Jüngst gab einer der beiden Schöpfer von «Citadel», Joe Russo («Avengers») zu Protokoll, er glaube, dass binnen zwei Jahren Filme oder Serien entstehen könnten, die von künstlichen Intelligenzen geschaffen werden. Wer sich «Citadel» anschaut, könnte hingegen meinen, dass die Russo-Brüder diese bereits jetzt von einer KI haben schreiben und produzieren lassen. Die Serie hakt alle Checkboxen ab, die zumindest auf dem Papier nach Erfolg ausschauen. Hochwertig produziert, mit Explosionen und Actionszenen am Fließband, zwei attraktive Hauptdarsteller und das Spionagethema als zentraler Angelpunkt, sollten «Citadel» daher prinzipiell zu einem Selbstläufer machen.


    Doch der wichtigste Punkt, eine zumindest einigermaßen originelle, plausible oder gar spannende Geschichte auf Papier zu bringen, scheint gänzlich außer Acht gelassen worden zu sein. Hier wirkt es beinahe wirklich so, als hätte ein Computer Skripts von Action- und Spionagefilmen der letzten 50 Jahre gescannt und versucht hieraus ein Best-of zusammen zu schreiben. Genauso wie bei ihrem 2021 für Netflix produzierten Action-Thriller «The Grey Man» ist auch aus «Citadel» ein schwacher Abklatsch der «Bourne» und «Bond» Filme geworden. Allein die Prämisse von Spionen, die ihr Gedächtnis verlieren («Bourne») und nun auf der Jagd nach Nuklearcodes sind, um die Welt zu retten («Bond» und praktisch alles der 80er Jahre) ist an Einfallslosigkeit kaum zu überbieten. OK, etwas von «Mr. Und Mrs. Smith» wurde ebenfalls noch in die Suppe hineingekippt…


    Natürlich hätte auch hieraus noch etwas Gelungenes mit ordentlichem B-Movie-Charme entstehen können, doch dürfte es die stets unrealistische Handlung nicht einmal schaffen, den unaufmerksamsten Zuschauer vom Kopfschütteln abzuhalten. Abseits der Story sind die völlig zerschnittenen Kampfszenen ein weiterer deutlicher Hinweis für schlichte Faulheit. Zugegebenermaßen haben gerade die «John Wick»-Filme die Messlatte hier in den letzten Jahren hochgelegt, doch «Citadels» Schnittfeuerwerk, dass die Unzulänglichkeiten der Schauspieler und das Weglassen guter Choreographen überdecken soll, wirkt einfach arbeitsscheu.


    Letztlich muss sich die Frage gestellt werden, ob das hier Gezeigte nicht auch für ein Zehntel des Budgets auf einem Networksender in ähnlicher Art und Weise ebenfalls realisierbar gewesen wäre. Dass «Citadel» noch gut genug ist, um nebenbei die Zeit totzuschlagen, sollte niemanden in Amazons Chefetage dazu verleiten, sich auf die Schulter zu klopfen, denn im Endeffekt ist aus «Citadel» das teuerste Hintergrundrauschen der Seriengeschichte geworden.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…-seit-die-ringe-der-macht

    «Goodnight Mommy»: Die Frau mit dem anderen Gesicht


    Nach der Scheidung ihrer Eltern leben die Zwillinge Lukas und Elias bei ihrem Vater. Nach längerer Zeit sollen sie wieder einmal einige Tage bei ihrer Mutter, einer ehemaligen Schauspielerin, verbringen. Die trägt nach einer OP einen Gesichtsverband und für Elias steht bald schon fest: Die Frau unter dem Verband – ist nicht ihre Mutter.


    Wem die Ausgangssituation von «Goodnight Mommy» bekannt vorkommt, irrt nicht. «Ich seh Ich seh» war vor knapp zehn Jahren ein internationaler Sensationserfolg des österrischen Kinos. Das Autoren-Regiegespann Veronika Franz und Severin Fiala hat den Film seinerzeit auf das unvorbereitete Publikum in seiner ganzen Wucht losgelassen. Veronika Franz und ihrem Neffen Severin Fiala hat der Thriller den Weg in das internationale Filmgeschäft geebnet. So haben sie zuletzt für die von M. Night Shyamalan konzeptionierte Apple+-Serie «Servant» mehrere Episoden kreiert; außerdem inszenierten sie 2019 für die wieder auferstandene, legendäre Horrorfilmschmiede Hammer den Horrorthriller «The Lodge». Zwar mag «Ich seh ich seh» in Deutschlands kein großer Multiplex-Hit gewesen sein, unter Genrefilmfans aber genießt das Werk auch hierzulande durchaus einen guten Ruf, auch wenn der Film nicht in Gänze überzeugen kann. Dazu später mehr.


    Nun haben die Amazon Studios ein Remake des österreichischen Spielfilmes in Auftrag gegeben. Aber Hand aufs Herz: Hat irgendjemand seinen Start auf Prime wirklich mitbekommen? Bereits im September 2022 erlebte der Film seinen Start auf der Streamingplattform, ohne eine nennenswerte Ankündigung als Regaltitel. Was eben umso mehr irritiert, bedenkt man, dass es sich um eine Original-Prime-Produktion handelt, also ein Amazon Original. Gut, es gibt Filme, für die man sich als Produzent später schämt. Filme, die sich irgendwo auf ihrem Weg von der Idee zum fertigen Werk aus welchen Gründen auch immer verloren haben. Solche Titel bewirbt man dann eben nicht, sondern erfüllt Verträge (zu denen zum Beispiel die Pflicht zur Veröffentlichung gehört) – und dann möchte man nie, nie wieder an dieses Werk erinnert werden.


    Spoiler: «Goodnight Mommy» gehört definitiv nicht zu diesen Filmen!


    Da sind also Elias und Lukas, zwei Jungs, die von ihrem Vater der Mutter übergeben werden. Das Ehepaar ist geschieden, dennoch sprechen sie keinesfalls böse übereinander. Vielmehr bittet ihr Vater die Jungs sogar, sich anständig bei ihrer Mutter, die sie schon seit längerer Zeit nicht mehr gesehen haben, zu verhalten. Ihre Mutter hat derweil gerade eine OP überstanden: eine Gesichts-OP. Hadert sie als Schauspielerin etwa mit dem Älterwerden und hat ihr Gesicht deshalb etwas aufgefrischt? Oder gibt es vielleicht andere Gründe? Auf jeden Fall wirkt ihre Mutter, die aufgrund der noch frischen OP-Narben eine Maske tragen muss, seltsam distanziert. In der Erinnerung der Jungs ist ihre Mutter ein warmherziger, humorvoller Mensch. Die Frau im Haus aber wirkt verkrampft, stellt Regeln auf (so dürfen die Jungs einige Räume nicht betreten und eine Scheune im Garten ist vollkommen tabu) - und überhaupt wirkt sie gereizt. Immer wieder kommt es zu kleineren, aber nachhaltigen Konflikten zwischen den Dreien. Bis Elias den Gedanken ausspricht, dass die Frau, die sich als ihre Mutter ausgibt, gar nicht ihre Mutter ist!


    Wie das österreichische Original verschließt sich auch das amerikanische Remake bis zum letzten Akt einer klaren Genrezuordnung. Ist «Goodnight Mommy» ein Drama? Ein Psychothriller? Ein Horrorfilm? Diese ungeklärte Frage lässt das amerikanische Remake gegenüber dem Original sogar punkten. Bei aller Liebe zur österreichischen Vorlage wirkt der 2014 entstandene Originalfilm in vielen Szenen sperrig und inszenatorisch maximal auf dem Niveau eines ZDF-Montagskrimis. Es fehlt der Inszenierung an Eleganz, sie wirkt äußerst kühl. Das gilt sowohl für die Inszenierung der Räume als auch der Figuren. Anders die US-Fassung, die den Hauptfiguren einen viel größeren emotionalen Raum zugesteht. Auch die Kamera und die Ausstattung inszenieren eine warme Umgebung, die eben nie aus sich heraus bedrohlich wirkt. Gerade dieser Kontrast ist es, der die Geschichte in der US-Version trägt. Was, wenn in diesem angenehmen Umfeld der Horror eingezogen ist?


    «Goodnight Mommy» ist lediglich in einem Punkt zu kritisieren: Die Story entspricht fast 1:1 der des Originals. Das gilt nicht nur für die Namen Lukas und Elias, die aus der österreichischen Version übernommen worden sind. Das gilt vor allem auch für die Auflösung der Story. Dies macht den Film letztlich für alle Zuschauerinnen und Zuschauer, die das Original kennen, uninteressant. Die, die das Original nicht kennen, bekommen von Amazon allerdings einen elegant inszenierten Spannungsfilm präsentiert.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…u-mit-dem-anderen-gesicht

    Seit Herbst 2020 arbeiten die fünf Musiker von Cove Diamond (Nigel, Disu, Pauli, Schnegg und Steve) an ihrem Sound. Indie-Pop mit einer Briese 80’s. Ihre Songs überzeugen nicht nur auf Tonträgern, sondern auch live vor Publikum. Cove Diamond bringt bereits viel Live-Erfahrung mit, da sie zuvor schon mit anderen Formationen auf den kleinen und grossen Bühnen der Schweiz und in Deutschland spielten (RED Shoes, Karthun, Nils Burri, Jelaforn, The Hunt, Fancy and the Boys u.v.m.). Die bisherigen Konzerte mit ihren eigenen neuen Songs kamen schon sehr gut an.


    Cove Diamond – Ein ungeschliffener Diamant zwischen steinigen Klippen. Wunderschön und unberührt. Ehrlich und hoffnungsvoll schweben die Songs der Newcomer-Band Cove Diamond über die Wellen des Ozeans. Wuchtige Bässe, träumerische Melodien, sphärische Klangteppiche und eine warme sympathische Stimme formen sich in eingängigen Songs zu einem Mix aus rockig, poppig und experimentell mit einer erfrischenden Brise 80ies. Genau das zeichnet auch die erste EP mit dem Namen «Cove Of Love» aus. Die sechs speziell ausgewählten Songs bewegen sich träumerisch zwischen Melancholie und Leichtigkeit und dringen tief in dein Bewusstsein.



    Ester Rada macht Musik, die man buchstäblich fühlen kann. Ohne großen Aufwand schafft es die Musikerin, mit ihrer Band dafür zu sorgen, dass ein jeder den Rhythmus in sich aufnimmt und sich unwillkürlich im Takt wiegt. Die Israelin mit äthiopischen Wurzeln ist in ihrem Heimatland vor allem als Schauspielerin bekannt. Obwohl sie in ihrer Jugend bereits Zugang zur Musik gefunden hatte, dauerte es nach eigenen Angaben eine Zeit, bis sie sich nun wieder auf ihre Liebe zur Musik zurückbesinnt. Zum großen Glück für die Menschheit. Denn Rada hat eine fantastische Soul-Stimme, voll und weich, in angenehmer Lage ohne störende Höhen und mit einer einzigartigen Färbung.


    Besonders bei ihrem Titel „Out“ klingt der Ethno-Jazz in ihrer Soul-Funk-Mischung mit ein: das triolische Swing-Feeling im Schlagzeug, die Einwürfe von Saxophon, Trompete und Posaune, die jazzigen Akkorde in E-Gitarre und Piano verhelfen dem Lied zu einer fantastischen Klangfülle. Fazit: Ester Rada ist ohne Zweifel eine besondere Musikerin. Wer ihr zuhört, wird vom Groove gepackt und von der Stimme begeistert sein und noch dazu einen Ohrwurm für die nächsten zwei Tage haben.

    Schnauze halten, bloß nicht aufmucken

    Wann muckt endlich das Volk gegen seinen Despoten auf? Was muß denn noch alles geschehen im größten Land der Erde? Hat nicht Stalin den Russen aufgezeigt, wie simpel dieser das eigene Volk beherrschen darf, nichts aus der Geschichte gelernt, von Moskau bis Wladiwostok? Blicken wir doch mal genauer hin, was Wladimir Putins Staat seinen Mitbewohnern eben nicht gönnt: den freien Willen!


    Nicht erst mit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine werden die Menschen in der Russischen Föderation gezielt bewußt verunsichert. Dies wohl reine Absicht, um die eigene Macht ungeschoren auszubauen. Im Prinzip das Rüstzeug aller Despoten. Jeder lebt in seinem Versteck für sich, so der Titel des Artikels der taz von Inna Hartwich über die Willkür in Russland.


    Weiterlesen unter:

    https://quergedachtesblog.word…-laengst-gaengige-praxis/

    [Rezension] Kate Morton: Die verlorenen Spuren


    Mit fünfzehn beobachtet Laurel wie ihre Mutter einen fremden Mann ersticht.


    Mit über fünfzig stellt sie sich der Vergangenheit und will herausfinden, was Dorothy dazu getrieben hat. Es ist eine Geschichte von Liebe, Verrat und Angst, die sich langsam entfaltet und während der Bombenangriffe auf London ihren Anfang nahm.


    Erzählt werden die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven, die immer wieder wechseln und zurückkehren. So erfährt der Leser Dinge, welche die anderen Figuren nicht wissen. Das ist abwechslungsreich und hilft dem Spannungsaufbau. Da die Leser die Gedanken der Hauptfiguren erfahren, fällt es leicht, eine Bindung zu ihnen aufzubauen und sich in ihre Welt hineinzuversetzen.


    Auch werden sie wieder mit viel Sympathie und Einfühlungsvermögen gezeichnet. Die Autorin meistert es hervorragend, psychologische Zusammenhänge nachvollziehbar zu machen. Allerdings fällt manches, was den Figuren zugeschrieben wird, übertrieben aus. Warum reicht es nicht, dass Laurel eine erfolgreiche Bühnenschauspielerin ist? Nein, es muss ihr auch zugeschrieben werden die zweitbeliebteste Schauspielerin des Landes und sogar Oscargewinnerin zu sein. Eine andere Figur ist nicht einfach nur attraktiv und hübsch. Ihr wird gleich „überirdische“ Schönheit attestiert. Positiv ist jedoch, dass auch negative Eigenschaften nicht unerwähnt bleiben.


    Auch sprachlich drückt sich die Autorin sehr einfühlsam aus und schafft es, Situationen und Orte bildhaft vor den Augen der Leser entstehen zu lassen. Glücklicherweise driftet sie trotz gefühliger Szenen nie ins Kitschige oder Schmalzige ab. Das ist ihr sehr hochanzurechnen. So sind Ihre Romane auch etwas für LeserInnen, die mit romantischer Literator sonst nicht viel anfangen können.


    Wenn man einen Roman von Kate Morton gelesen hat, weiß man, was man beim nächsten erwarten kann. Dennoch schafft sie es, dasselbe Muster aus Spurensuche und Familiengeheimnissen, die nach Jahrzehnten gelüftet werden, immer wieder neu und interessant zu stricken. Ein Roman von Morton vermittelt deshalb das gleiche Gefühl der Vertrautheit und dennoch Neugier wie eine Tüte voller Lieblingsbonbons, bei der man über das Mischungsverhältnis rätselt. Allerdings weiß man ebenso, wie sie zu schmecken haben bzw. welches Leseerlebnis man sich von Morton erhofft. Dieses stellte sich im Fall von Die verlorenen Spuren jedoch erst allmählich ein und auf den letzten, sagen wir mal, 250 Seiten ein. Bei einem Umfang von über 600 Seiten ist das verbesserungswürdig.


    In erster Linie liegt das daran, dass die Geschichte sehr weitschweifig erzählt wird. Einige Aspekte werfen im Nachhinein doch die Frage auf, welchem Zweck sie gedient haben. Sollten sie allein der Charakterzeichnung dienen, stellt das nur bedingt zufrieden, denn als Leser möchte man eigentlich, dass das Geheimnis und seine Auflösung im Zentrum stehen. Allerdings ist die schließlich auch nicht in allen Bereichen schlüssig. Glücklicherweise nimmt die Geschichte jedoch im letzten Drittel noch so viel Fahrt auf, dass die vorherigen, etwas zähen Abschnitte wettmacht werden, und auch das Ende ist so versöhnlich, dass man gerne ein Auge zudrückt.


    Mit Die verlorenen Spuren bietet Kate Morton solide Kost nach gewohntem Muster. Das Geheimnis ist weitestgehend raffiniert konstruiert, die Figuren überzeugen ebenfalls mal mehr mal weniger stark, die Atmosphäre ist anheimelnd. Vielleicht handelt es sich nicht um den besten ihrer Romane, aber sicher um einen unterhaltsamen Schmöker, der 3 1/2 Schreibmaschinen einheimsen kann.


    Quelle: https://bettebookshop.wordpres…on-die-verlorenen-spuren/



Öffnungszeiten


Für einen Besuch im Tierheim möchten wir Sie bitten einen Termin

unter 07942 / 945740 (AB) zu vereinbaren.


https://www.tierschutzverein-hohenlohe.de/






Gnadenhof Tierchenpark

Der Tierchenpark entstand ursprünglich 2010 auf einer ehemaligen, jedoch völlig zugewucherten Schrebergarten-parzelle mit der Größe eines Fußballfeldes in Troisdorf Altenrath zwischen Köln und Bonn. Hier sollte eine Art Auffangstation für Kleintiere wie Kaninchen, Chinchillas, Ratten und Meerschweinchen entstehen.

https://tierchenpark.de/