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„Alle in einem Boot“

Schlagermove 2024: Der Rollstuhl-Truck ist wieder am Start!


Schirmherr: Albert Darboven


Beim Schlagermove auf einem Truck mit dabei zu sein, ist seit 2019 auch für Rollstuhlfahrer möglich.


Dank der Initiative von Schlagersänger Peter Sebastian, Vorsitzender des Förderkreises zugunsten

unfallgeschädigter Kinder e.V., ging 2019 der erste Rollstuhl-Truck in Hamburg an den Start.

Als Partner für dieses Projekt holte sich der Schlagersänger die Deutsche Muskelschwund-Hilfe e.V.

mit an Bord und gemeinsam sorgten die beiden Vereine für ein gelungenes Beispiel gelebter

Inklusion.

„Über Inklusion wird zwar viel geredet, aber viel zu wenig getan. Es braucht immer diese eine Person,

die das Thema auch anpackt und so den Stein, oder in diesem Fall den Truck, ins Rollen bringt.“, so

Dirk Rosenkranz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Muskelschwund-Hilfe. „Wir haben uns trotz

diverser Hindernisse nicht von unserem Ziel abbringen lassen. Wir haben bewiesen, dass Inklusion

auch auf einer Veranstaltung wie dem Schlagermove möglich ist. Darum hoffen wir, dass dieses

Projekt viele Nachahmer findet“, ergänzt Peter Sebastian.

Am 25. Mai 2024 ist es wieder so weit: Der Rollstuhl-Truck geht zum vierten Mal unter der

Schirmherrschaft von Albert Darboven mit dem Motto „ALLE IN EINEM BOOT – AUS FREUDE AM

LEBEN“ an den Start.


Dieses Vorzeigeprojekt wird vom Förderkreis zugunsten unfallgeschädigter Kinder und der

Deutschen Muskelschwund-Hilfe e.V. sowie diverser Sponsoren wie REWE, J.J. Darboven GmbH &

Co. KG, die Sparda Bank, die Maack Consulting GmbH & Maack Feuerschutz GmbH & Co. KG, den

Handelshof Hamburg-Harburg, Marktkauf und Edeka Center Harburg, Salo & Partner, Rolf Zuckowski, Gunda Tiede, Rainer Abicht Elbreederei finanziert.

Das Unternehmen Pfaff

Spezialtransporte stellt den Truck mit Hebebühne zur Verfügung und Wagenmeister Uwe Borutta

kümmerte um die notwendigen Umbauten, die natürlich vom TÜV freigegeben sind. Die Becker

Security Group sorgt am Veranstaltungstag für die Sicherheit der Feiernden.

Wer seine Solidarität mit dem Rollstuhl-Truck zeigen und das Projekt finanziell unterstützen möchte,

kann verschiedenfarbige Silikonarmbänder mit der Tiefenprägung „Aus Freude am Leben“ zu je 2,00

Euro unter info(at)achteaufmich.de erwerben.

Gerne stehen Ihnen die Initiatoren des Rollstuhl-Trucks für Pressegespräche zur Verfügung.

Förderkreis zugunsten unfallgeschädigter Kinder e.V. Deutsche Muskelschwund-Hilfe e.V.

Peter Sebastian (Vorstand) Dirk Rosenkranz (Vorstand)

info(at)petersebastian.de 040/7632146 info(at)muskelschwund.de 040/3232310

    Thema im Extra-Special die Folk Music. Nicht zu verwechseln mit der Volksmusik, selbst wenn diese auch mitschwingt, so sind die Ansprüche, die Ambitionen gänzlich gesellschaftskritisch beim Wesen der Folk Music. Näheres thematisiere und erläutere ich in der Sendung.


    Mit dabei natürlich Bob Dylan, Joan Baez, Woody Guthrie, Pete Seeger, aber auch Malbrook, The Incredible String Band, sowie manch andere Folkmusiker und -bands.

    Teil 1 - «James Bond 007 – Keine Zeit zu sterben»: Das Ende einer Ära


    Das letzte Abenteuer mit Daniel Craig soll die Bond-Filme seiner Zeit verbinden. Schaffte Cary Joji Fukunaga ein Meisterwerk oder endete die Reihe mau?


    Lieber würde er sich die Pulsadern aufschneiden als noch einmal Bond zu spielen, sagte Daniel Craig 2015 kurz nach Drehende von «Spectre». Mit einer Gage von 50 Mio. Pfund ließ er sich dann aber doch überreden. Ein Fehler, denn mit «Spectre» hätte er gewiss einen besseren Abgang gehabt als nun sechs Jahre später mit «Keine Zeit zu sterben». Denn es ist der mit Abstand konsequenteste, aber auch meist deprimierende «Bond»-Film aller Zeiten. Er lässt viele Fans nach 163 Minuten (damit ist es auch der längste aller Bond-Filme) geschockt zurück und nach mehreren Startverschiebungen von zuletzt anderthalb Jahren, die der Pandemie geschuldet sind, hätten viele gewiss mehr erwartet als den schlichten Versuch, dem Publikum diesmal mehr ein Melodram als einen Bond-Film vorzusetzen. Dabei wurde im Vorfeld doch immer wieder posaunt, Craigs letzter 007-Einsatz wäre ein würdiger Abgang für ihn und würde alle seine fünf Filme miteinander verbinden. Nein, auch als Überbau funktioniert «Keine Zeit zu sterben» nicht wirklich, und überhaupt, fängt alles schon damit an, dass der Titel des 25. Bond-Films schlichtweg gelogen ist.


    James Bond kommt nicht zur Ruhe


    Seinen gefährlichen Beruf hat James Bond (Daniel Craig) an den Nagel gehängt, um fortan mit seiner geliebten Madeleine Swann (Léa Seydoux) abzuhängen. In der italienischen Kleinstadt Matera schlagen sie ihr neues Liebesnest auf. Um sich wirklich auf Madeleine einzulassen, will Bond am Grab seiner einst großen Liebe Vesper endgültig Abschied nehmen. Doch er gerät in den Hinterhalt und verdächtigt Madeleine, ihn an das Verbrechersyndikat Spectre verraten zu haben. Der Ex-Spion trennt sich von ihr und taucht erst fünf Jahre später wieder auf Jamaika auf, wo ihn sein CIA-Kollege Felix Leiter (Jeffrey Wright) aufsucht, um ihn aus dem Ruhestand zu holen. Es geht um Valdo Obruchev (David Dencik), der für die Briten eine weltbedrohliche Bio-Waffe entwickelt hat. Der Wissenschaftler wurde entführt. Von Spectre? Bond sucht seinen Erzfeind Ernst Stavro Blofeld (Christoph Waltz) im Gefängnis auf, muss aber erkennen, dass ein ganz anderer die Fäden in der Hand hält. Der mysteriöse Lyutsifer Safin (Rami Malek) führt auf einer geheimnisvollen Insel einen teuflischen Racheplan aus und hat es dabei auch auf Madeleine abgesehen, die inzwischen Mutter einer fünfjährigen Tochter ist.


    007 – doch nur eine Zahl


    Natürlich ist «Keine Zeit zu sterben» mit fast drei Stunden definitiv zu lang, aber in den ersten zwei Drittel fühlt sich noch alles richtig an. Craig führt uns zwar einen ermüdeten Bond vor, steht aber stets seinen Mann, wenn er in lebensgefährliche Situationen gerät. Für Action wird also gesorgt, etwa wenn er im Aston Martin DB5 durch Matera verfolgt wird oder sich in der Stadt Gravina vor seinen Verfolgern gekonnt von einer römischen Brücke in die Schlucht rettet. Das sind wahrlich ‚bondige‘ Momente, wenn auch nicht übermäßig spektakulär. Aber genauso liebt man Bond, der auch wieder markige Sprüche von sich gibt, wenn er hübschen Frauen begegnet. Aber die Zeiten sind vorbei, als er gleich in der nächsten Szene mit ihnen im Bett landet. Die #Metoo-Debatte forderte ein Umdenken. Vielweiberei ist out. Weshalb Bond mit der Britin Lashana Lynch (33) eine Doppelnullagentin an die Seite gestellt wird, die sogar seine alte Erkennungsziffer erhalten hat: 007. Ihretwegen kam 2019 wohl das Gerücht auf, das 007 bald als Frau zu sehen sein würde. An sich ein guter Einfall, doch leider wird daraus nicht mehr gemacht. Lashana Lynch mutiert nur zu einem weiblichen Kampfroboter. Mehr Witz zeigt die Kubanerin Ana de Armas (33) als CIA-Agentin, aber ihr Auftritt ist leider so kurz geraten, dass sie auch schnell wieder vergessen ist. Ist auch so gedacht, denn Bonds Hauptfrau bleibt Léa Seydoux, die erst im letzten Drittel wieder zur Handlung gehört. Eine Handlung, die dann etliche Absurditäten bereithält und schließlich in den Untergang führt.


    Große Gefühle statt Coolness


    Gewiss würde man jetzt gern spoilern, was im letzten Drittel nicht richtig läuft, aber das wäre gegenüber denjenigen nicht fair, die «Keine Zeit zu sterben» noch nicht gesehen haben. Eins kann aber gesagt werden: Regisseur Cary Joji Fukunaga («Jane Eyre») will auch noch den emotionalsten Bond-Film aller Zeiten abliefern und fährt alles auf, um sein Publikum dahingehend zu fesseln. Die Coolness des Kinohelden, der seit fast 60 Jahren auf der Erfolgsspur gefahren ist, nimmt damit merklich ab. Da kreischt auch die von Hans Zimmer komponierte Musik, wenn Rami Malek («Bohemian Rhapsody») als einer der blassesten Bond-Schurken überhaupt der Garaus gemacht werden soll und es am Schluss um alles geht. Das melancholische Grundgefühl des Films wird musikalisch gleich zu Beginn angeknipst, wenn Zimmer den Song aus dem 1969 erschienenen Bond-Film «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» zitiert, und zwar mehr als einmal. Wenn es um Gefühle geht, war der frühere Bond-Komponist John Barry dann wohl doch der bessere. Es gibt aber auch noch weitere Verweise auf vorherige Filme. Etwa ein Porträt von Judi Dench als Bonds frühere Vorgesetzte M, und auch die Gimmicks von Waffenmeister Q (Ben Wishaw) erinnern an gute alten Bond-Zeiten, machen damit aber gleichzeitig deutlich, wie sehr «Keine Zeit zu sterben» verunglückt aus dem Rahmen fällt. Denn Fukunaga schafft es letztlich nicht, alles zusammenzuhalten, weder kann er den großen Bogen über Craigs Bond-Ära spannen, noch will es ihm gelingen, den Helden auf eine neue emotionale Schiene zu schieben. Was bleibt, ist der traurigste Bond-Film.


    Fazit: Actionszenen, Bond-Girls, Traumkulissen und ein Held im Smoking – alles ist vorhanden, und doch steuert das 25. Bond-Abenteuer «Keine Zeit zu sterben» in eine völlig andere Richtung, die ins Melodramatische führt. Für viele Fans der falsche Weg.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…erben-das-ende-einer-aera


    Teil 2 - «Geliefert»


    Am Mittwochabend spielt Bjarne Mädel einen Paketzusteller am Limit. Einer der sehenswertesten Filme des Jahres, meint unser Kritiker.


    Die Pandemie sollte eigentlich der große Gleichmacher sein. Stattdessen hat sie die gesellschaftlichen Unterschiede nur noch deutlicher hervorgehoben. Denn während sich die schreibende Zunft, die Architekten, die Manager, die Patentanwältinnen und Ingenieurwissenschaftlerinnen in ihre schnuckeligen Altbauwohnungen im sechsten Stock zurückziehen und sich alle Dinge des täglichen Bedarfs samt sämtlicher Luxusausstattungen von Paketboden mit fortgeschrittener Wirbelsäulenverkrümmung vor der Tür abstellen lassen konnten, musste die Basis unseres Landes weiter ran und vor Ort malochen: die Pflegekräfte, die Supermarktkassiererinnen, die Fabrikarbeiter – und eben auch die Zustellbediensteten.


    Männer wie Volker Feldmann (Bjarne Mädel). Einer, der es noch guthat: Schließlich ist er kein Subunternehmer, sondern bei seinem Paketdienstleister tatsächlich angestellt und somit sozialversichert. Auch wenn das Leben trotzdem eher dürftig ist, wenn man kiloweise Katzenstreu und Rotwein durch enge Altbautreppen in zweistellige Stockwerke ohne Aufzug wuchten muss und jeden Tag zwölf Stunden auf Tour ist. Vom mickrigen Gehalt lassen sich gerade eine hässliche Wohnung in einer Betonsiedlung und Grundnahrungsmittel bezahlen. Wobei es bei letzterem Punkt schon eng wird: Denn nachts geht Volker containern.


    Dass in der Kasse ständig Ebbe ist, sorgt auch für Konflikte mit seinem sechzehnjährigen Sohn Benny (Nick Julius Schuck), der seinen Schulabschluss eigentlich gerne mit seinen Freunden auf Malle feiern möchte. Kostenpunkt: 350 Euro. Geld, das man als Paketzusteller nicht einfach so hat, vor allem wenn die geschiedene Mutter des Kindes keinen Unterhalt zahlt.


    Doch dieser Film will kein schweres, düsteres Sozialdrama sein, über das Leid der Paketboten und anderen Unterprivilegierten. Nur in wenigen Szenen treffen sich die Gut- und Schlechtverdienenden und schreien nach Teilhabe oder Ausgrenzung, nach Abschaffung oder Beibehaltung von Privilegien. Dieser Volker Feldmann soll nicht stellvertretend für alle Leiharbeiter und Werkvertragler stehen, sondern für sich, für einen Mann um die 50, der seinem Sohn ein guter Vater sein will, seinem Fußballverein ein guter Trainer und der Gesellschaft und seinem Arbeitgeber ein guter Paketzusteller, doch dem die äußeren Rahmenbedingungen das immer unmöglicher machen: der niedrige Lohn, die langen Arbeitszeiten, der unappetitliche Chef, die gesichtslose Firma, die desinteressierte Welt.


    Ganz ohne sich ins Rampenlicht zu drängen, schafft es Bjarne Mädel wieder einmal, sich zum Herz dieser Geschichte zu spielen. An seinem Gesicht kann man all den Druck, die Nöte und auch die Freuden dieses Figurenlebens ablesen, in seinem schnoddrigen, aber immer ehrlichen Ton hört man die Seele dieses Films: ein Mann in einem Durchschnittsalltag, aber dieser Alltag ist so spannend wie kaum ein anderer, den uns die öffentlich-rechtlichen Fernsehfilme Woche für Woche zeigen.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/130010/die-kritiker-geliefert

    In der letzten Potpourri-Sendung im Oktober stelle ich euch zum einen Rich Swanger & The Little Known Band aus Pennsylvania mit ihrem Song „These Hands“ vor, zum anderen in der zweiten Stunde die Multi-Instrumentalistin Laura Osburn und ihren Song „Lonely Whispers“. Ebenso nochmal einen Song von Arjon Capel, „Ab heute sind wir frei“, den ich euch vor zwei Wochen empfahl.


    Dazwischen eine Frage zum Theater, eine zur Politik, eine zur Geographie und eine zur Tierwelt, manch Infos, die aktuellen Filmnews und viel Musik, u.a. Dellé, Phil Collins, Santana, Rosenstolz, The Chieftains.










    Teil 1 - ‚Buchstabieren Sie doch mal Bredouille!‘


    Die neue Miniserie «Mein Freund, das Ekel», basierend auf dem gleichnamigen Film, macht im ZDF auch als Serie Spaß.


    Wer sich noch erinnern kann (so lange ist es ja nicht her): «Mein Freund, das Ekel» war im ZDF vor knapp mehr als zwei Jahren ein viel beachteter Film. An einem Donnerstagabend im Mai 2019. Mit fast acht Millionen Zuschauern. Nun geht es an drei Donnerstagen weiter. Quotenmeter hat sich die erste Folge angeschaut.


    Dieter Hallervorden ist spätestens seit «Honig im Kopf» 2015/16 wieder ein Garant für großen Erfolg. Und zu dem wird auch diese kleine Serie, garantiert. Während die Familie Kuntze, alleinerziehende Mama und drei Kids, gerade eine kleine Feier vorbereitet nach sechs Monaten in einer Art WG bei Rollstuhlfahrer Olaf Hintz in Berlin Charlottenburg und feststellt, dass sich der Senior vom Ekel und Kotzbrocken zum richtig lieben Opa entwickelt hat, scheißt der auf der Straße gerade Roller- und Zweiradfahrer auf dem Gehsteig zusammen. Schöner Einstieg in die Fortsetzung!


    Mutter Trixie Kuntze plant eine Ausbildung zur Konditorin, Olaf will ihr ein bisschen Allgemeinwissen beibringen und entpuppt sich zwischenzeitlich doch immer mal wieder als schlecht gelaunter Miesepeter. Bis es klingelt und seine Schwester Elfie mit neuem Esoterik-Freund vor der Türe steht - vorzeitig von ihrer Weltreise zurückkehrt. Zur Erinnerung: Nur deshalb zogen die Kuntzes ein, um sich um den pensionierten Lateinlehrer zu kümmern. Was nach Anlaufschwierigkeiten schon am Ende des 2019er Films gut klappte.


    Nach zehn Minuten der ersten neuen Folge sind wir mitten im Leben. Die verrückte Wohngemeinschaft steht auf der Probe bei nun sieben Leuten. Vier davon müssen nun zusammen in einem Zimmer schlafen. "Buchstabieren Sie doch mal Bredouille", neckt Olaf Hintz die alleinerziehende Mutter - und schlägt sich erst spät auf ihre Seite. Vom Alt- in den W-LAN-losen Plattenbau müssen die Kuntzes vorübergehend ziehen - geht ja an sich gar nicht. Vor allem, weil ja noch (mindestens) fünf Folgen kommen.


    Unkompliziert unterhaltsam, leider nicht immer mit der so grandiosen "Legende Didi" im Mittelpunkt geht es 20 Minuten darum, ob und wie Opa Olaf seine Schwester nebst Anhang wieder los und seine alte, neue Familie zurückbekommt. Die wohnt jetzt bei urlaubenden Bekannten. Doch es kommt alles anders: Denn Opa Olaf zieht erstmal bei den Kuntzes ein. Weil er seine Wohnung fast abfackelte. Und dann will man natürlich wissen, wie es in Folge zwei weiter geht...


    Die Kleinigkeiten sind klasse: Als Trixie Kuntzes Sohn Murat inmitten der Berliner Hochhäuser auf dem Piano Rachmaninow intoniert und die Oma vom Buletten-Imbiss dazwischen raunzt: "Spiel doch mal was von Rammstein!" Und Fakt ist: Hallervorden, mittlerweile 86, wird mit jeder Rolle besser. Möge er uns (und dem Fernsehen) noch ein paar schöne Jahre erhalten bleiben! Notfalls immer als liebenswert mosernder Opa im Rollstuhl.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…n-sie-doch-mal-bredouille


    Teil 2 - «Sarah Kohr: Stiller Tod»


    Sarah Kohr blutet. Ihr Körper ist lädiert. Sie sitzt auf einer Straße irgendwo mitten im Hamburg. In ihren Händen hält sie eine seltsame Kartusche. Polizisten und sogar Soldaten sichern das Gelände ab. Wenn sie nicht handelt, werden viele Menschen sterben. Sarah Kohr steht auf und klettert in ein Panzerfahrzeug. Dies ist für Giftgaseinsätze konstruiert worden und es ist absolut dicht – für den Fall, dass sich die Kartusche öffnet.


    Der sechste Fall der Sarah Kohr macht keine Gefangenen. Simpel ist die Geschichte. Schnell wird klar, wer hier gegen wen ins Feld zieht. Viel Zeit für komplizierte Charakterzeichnungen wird nicht aufgebracht. Dafür setzt die Inszenierung auf ein für einen deutschen TV-Krimi fast schon irritierendes Tempo und beginnt mit dem Ende. Sarah Kohr hält also eine Giftgas-Kartusche in ihren Armen. Sarin ist der Kampfstoff, der in Hamburg freigesetzt werden sollte. Von wem? Warum? Das sind die Fragen, die im Raume stehen. Die Geschichte springt zwölf Stunden zurück. Irgendwo vor den Toren Hamburgs werden in einer unscheinbaren Halle Giftgas-Granaten vernichtet. Männer mit Maschinengewehren sichern die Tore. Dennoch wirkt das Gelände eher unspektakulär. Und selbst die Sicherheitsmaßnahmen wirken übersichtlich, bedenkt man, womit die Mitarbeiter hier hantieren. Mehr noch als das: Relativ problemlos kann Sebastian Kölling, der Assistent von Dr. Diestel, dem Chef der staatlichen Einrichtung, seiner neuen Freundin Aida seinen Arbeitsplatz präsentieren. Sein Arbeitsplatz, das ist ein hermetisch abgeschlossenes Zelt, in dem Dr. Diestel und er Granaten aus Syrien auseinandernehmen und die chemischen Kampfstoffe trennen. Eine Arbeit, die, wie Sebastian erklärt, zwar gefährlich klingt, so gefährlich aber gar nicht ist, wenn man sich nur an die Sicherheitsvorkehrungen hält. Sicherheitsvorkehrungen, die es mit der Besucherkontrolle allerdings offenbar nicht ganz so ernst nehmen, denn mitten im Zelt kann Aida eine Waffe ziehen und niemand anderen als Dr. Diestel entführen. Inklusive der letzten mit Sarin gefüllten Kartusche.


    Aida heißt in Wirklichkeit Juliane und ist ihrem syrischen Ehemann in den Krieg in seine alte Heimat gefolgt. Dort ist er umgekommen. Juliane ist daraufhin nach Deutschland zurückgekehrt. Keine Frage für Staatsanwalt Mehringer, Sarah Kohrs Chef, dass Juliane den Krieg ihres Ehemannes nun in deutsche Straßen tragen will. Das Problem: Eine Stadt wie Hamburg lässt sich nicht evakuieren und eine Warnung würde Panik auslösen. Also muss Sarah Kohr diskret ermitteln. Egal, welche Regeln sie dafür brechen muss, Mehringer steht hinter ihr. Allerdings hat Sarah ein Problem: Thomas Weißhaupt, ein in die Jahre gekommener Polizeikommissar, für den feststeht, dass eine Islamistin einen großen Anschlag plant und der jeden Hinweis darauf, dass der Diebstahl und die Entführung ganz andere Hintergründe haben könnten, geflissentlich vom Tisch wischt. Und tatsächlich gibt es eine überraschende Querverbindung zwischen dem Sarin und der Stadt Hamburg. Sebastian Kölling wiederholt gegenüber Sarah Kohr die Erklärung, dass die Arbeit in dem Zentrum eigentlich gar nicht so gefährlich ist, wie man meinen mag. Die Stoffe nämlich, die zusammen den tödlichen Kampfstoff ergeben und die Granaten, die sie transportieren, zu einer schrecklichen Massentötungswaffe machen, sind normalerweise in der Kartusche sauber voneinander getrennt. Wenn man bei der Vernichtung der Waffen diese Stoffe ebenso sauber voneinander trennt – sind sie, zumindest für die Fachleute, harmlos. Allerdings gibt es ein Verfahren, das diese Trennung in der Granate unnötig macht und die einzige Firma, die dieses Verfahren beherrscht, sitzt in Hamburg.


    Ob das alles chemisch so funktioniert, wie es in diesem ZDF-Thriller beschrieben wird, oder ob Chemikerinnen und Chemiker am Ende dieses Actionkrachers Tränen der Verzweiflung weinen werden: Es spielt keine Rolle, denn das Drehbuch von Timo Berndt ist viel zu sehr auf Tempo getrimmt als das großartig Zeit bliebe, die alten Chemiebücher aus Klasse 9 aus einer Bananenkiste im Keller zu kramen und nachzulesen, ob das alles so funktionieren kann wie hier behauptet. Es ist egal, denn Sarah Kohr hat ja auch keine Zeit, um sich mit solchen Fragen auseinandersetzen zu können. Sie muss sich beeilen, wenn wir, die Zuschauer wissen ja: In wenigen Stunden wird sie mit einer Giftgaskartusche in ihren Armen auf einer Straße sitzen. Die Frage lautet also: Wie ist sie dorthin gekommen – und nicht: Ist das jetzt aus dem Blickwinkel der Naturwissenschaften heraus betrachtet alles korrekt?


    Dass die Geschichte am Ende tatsächlich zu fesseln versteht, überrascht allerdings schon etwas, denn nach dem rasanten, in dreckigen, grünstichigen Farben inszenierten Prolog, der inszenatorisch Kinoniveau erreicht, erscheint der Überfall der Aida auf das Giftgas-Labor seltsam – amateurhaft. Nicht nur die Art, wie Aida alias Juliane vorgeht – sie kann kaum ihre Waffe ruhig in Händen halten: Nein, da ist vor allem die Frage, wie sie auf dieses Gelände kommt, denn auch wenn sich Sebastian vor seiner neuen Freundin vielleicht wichtig machen will: Er nimmt sie nicht an die Hand und spaziert einfach durchs Eingangstor. Mehrfach wird darauf hingewiesen, dass es vorab einen Identitätscheck gegeben habe, welcher keine Verdachtsmomente rgab. Seltsam, dass die ermittelnde Staatsanwaltschaft keine fünf Minuten braucht, um die wahre Identität der Terroristin zu ermitteln.


    «Sarah Kohr: Stiller Tod» kennt keinen Stillstand, lässt es (in seinem bescheidenen Rahmen) ordentlich krachen und präsentiert eine Hauptdarstellerin in Bestform. Mehr kann man von einem Thriller dieser Art nicht verlangen.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…er-sarah-kohr-stiller-tod

    In der 2. Potpourri-Sednung stelle ich euch zum einen das Berliner Produzentenduo Re.decay zusammen mit dem den ghanaischen Künstler Kirani Ayat vor und zum anderen in der zweiten Stunde die Indie-Rock-Band Fiesta Forever aus Österreich vor. Dazwischen eine Frage zur Biologie, eine zum Klima, eine zur Musik und eine zur Physik, manch Infos, die aktuellen Filmnews und viel Musik, u.a. Bauhaus, Vivid Curls, Whitesnake, Steve Cropper, Flyleaf.

    Teil 2 - «Dune»: Das Science-Fiction-Erlebnis für die nächste Generation


    Jede Generation hat ihr ganz persönliches Science-Fiction-Erlebnis. Ende der Sechzigerjahre verschaffte Stanley Kubrick den Hippies mit «2001 – Odyssee im Weltraum» einen psychodelischen Trip. 1977 brachte George Lucas eine neue Generation von Teenagern mit «Star Wars» auf den intergalaktischen Abenteuerkurs, und um die Jahrtausendwende war gewiss «Matrix» von den Wachowskis eine Offenbarung für die Jugend. Nun ist mit «Dune» ein neues Filmwerk entstanden, dass für junge Menschen zum ersten ultimativen Kinoerlebnis werden könnte. Denn was Regisseur Denis Villeneuve («Blade Runner 2049») auf die Leinwand zaubert, ist schlichtweg gigantisch. Dabei ist er nicht der erste, der sich der gleichnamigen Science-Fiction-Saga von Frank Herbert (†65) angenommen hat. David Lynch («Twin Peaks») biss sich 1984 daran die Zähne aus, und auch die Miniserie von 2000 konnte nicht wirklich überzeugen. Und auch in den Siebzigern gab es schon mehrere gescheiterte Versuche, «Dune» verfilmen zu wollen. Was hat Villeneuve nun richtig gemacht, dass seine Version mit einer solchen Wucht durch die Kinosäle weht, dass sich viele gleich nochmals eine Karte dafür kaufen?


    In den Weiten des Weltalls


    In einer fernen Zeit irgendwo in den Weiten des Weltalls entbrennt ein Machtkampf um eine Ressource, die wertvoller als das Leben selbst erscheint. Das kostbare Spice existiert jedoch nur auf dem Wüstenplanet Arrakis, auch Dune genannt. Mit Hilfe des Spice erlangen die einen eine Bewusstseinserweiterung, für andere ist es der Treibstoff, um von einem Planeten zum anderen zu gelangen. Das Haus der Harkonnen war bisher vom Imperator damit beauftragt, das Spice abzubauen.


    Doch nun soll das Haus Atreides diese Aufgabe übernehmen. Herzog Leto Atreides will damit zugleich Frieden mit den Fremen, den Ureinwohnern von Arrakis, schließen. Er kann nicht ahnen, dass Baron Vladimir Harkonnen (Stellan Skarsgård) ein Komplott geschmiedet hat, um das Haus Atreides für immer untergehen zu lassen. Der Herzog wird Opfer eines Hinterhalts, doch sein Sohn Paul (Timothée Chalamet) und dessen Mutter Lady Jessica Atreides (Rebecca Ferguson) können in die unendliche Wüste fliehen, die von gigantischen und alles verschlingenden Sandwürmern beherrscht wird. Schon bald geraten die beiden in die Fänge der Fremen, die in Paul den prophezeiten Messias sehen. Doch zunächst muss er sich den schweren Aufgaben ihres Anführers Stilgar (Javier Bardem) stellen.


    Der Stoff, aus dem die Helden sind


    Soweit die verknappte Inhaltsangabe zu «Dune», die aber schon erkennen lässt, wie sehr sich bereits George Lucas davon inspirieren ließ, um «Star Wars» auf den Weg zu bringen. Der Erfolg von «Star Wars» im Jahre 1977 führte wiederum dazu, dass eine Verfilmung von «Dune» ernsthaft vorangetrieben werden konnte. Damals existierten bereits drei Romane von «Dune», und bis zu seinem Tod im Jahre 1986 schrieb Frank Herbert noch drei weitere Bücher, um die komplexe Handlung und die Vernetzung mit weiteren Figuren noch auszudehnen. Dass David Lynch 1984 mit seiner ersten Verfilmung enttäuschte, lag vor allem daran, dass zu viel Stoff in einen Zweieinhalb-Stunden-Film gestopft wurde, viele Zuschauer irgendwann den Überblick verloren und die Zusammenhänge nicht mehr erkennen konnten. Diesen Fehler macht der Kanadier Denis Villeneuve glücklicherweise nicht. Seine Version dauert 155 Minuten, in denen er sich Zeit lässt, Figuren einzuführen, ein Gefühl für die drei Welten zu geben und vor allem, den Helden der Geschichte wachsen zu lassen. Damit verhilft er seinem Film zu einer wahrlich epischen Breite, die die literarische Vorlage verlangt.


    Alles richtig gemacht!


    Etliche Fans haben sich zuvor nochmals Lynchs Verfilmung angesehen und werden womöglich erstaunt feststellen, dass Villeneuve und seine Mitdrehbuchautoren Jon Spaihts («Prometheus – Dunkle Zeiten») und Eric Roth («A Star Is Born») sehr viel früher aus der Story aussteigen als Lynch. «Dune» endet also abrupt, weil tatsächlich nur der erste Roman umgesetzt wurde, und das ganze so angelegt ist, dass daraus eine ganze Filmreihe werden könnte. Vorausgesetzt, «Dune» kann überzeugen, wonach es momentan aussieht. Denn letztendlich hat Denis Villeneuve alles richtig gemacht, auch wenn seine Version noch düsterer und ernsthafter erscheint als die von Lynch, der mit einigen skurrilen Einfällen noch für etwas grotesken Humor sorgte. Dass mag manchen aufstoßen, aber «Dune» will eben kein Märchen sein, sondern durchaus ein verfremdetes Abbild unserer Mythen, Religionen, Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen sein, weshalb man in der fiktiven Geschichte so viel lesen kann und gewiss auch Verweise auf unsere Vergangenheit und Gegenwart findet. Darüber hinaus lebt „Dune“ auch von einem hervorragenden Cast und einer Flut atemberaubender Special Effects. Aber anders hätte man das von einem Denis Villeneuve auch nicht erwartet.


    Fazit: Denis Villeneuve liefert 2021 die gelungenste Verfilmung von Herbert Franks Science-Fiction-Epos «Dune» ab. Denn er nimmt sich die Zeit, die vielen Figuren einzuführen, vergisst dabei aber nicht, auch großes Special-Effects-Kino zu bieten. Ein abruptes Ende lässt auf mehr als eine Fortsetzung hoffen.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…r-die-naechste-generation

    Teil 1 - «Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull»: Ein liebenswerter Lügner


    Thomas Mann (1875-1955) zählt zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern des letzten Jahrhunderts. 1954 erschien sein unvollendeter Roman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“, der bereits zwei Jahre nach Manns Tod von Kurt Hoffmann (1910-2001) verfilmt wurde. Damals spielte der junge Horst Buchholz (1933-2003) die Titelfigur und ebnete sich damit den Weg zu einer erfolgreichen internationalen Filmkarriere. Erika Mann (1905-1969), die Tochter des verstorbenen Autos, nahm maßgeblich Einfluss auf die Verfilmung, die teilweise von der literarischen Vorlage abwich. 64 Jahre später nahm sich nun Detlev Buck («Asphaltgorillas») den Roman nochmals an. Zusammen mit Koautor Daniel Kehlmann («Nebenan») nahm er sich dabei eigene Freiheiten heraus, um die gegen Ende des 19. Jahrhunderts spielende Geschichte über einen liebenswerten Lügner für das jetzige Publikum neu zu interpretieren. Entstanden ist ein amüsanter Kostümfilm, der mit Jannis Niewöhner («Kids Run»), Liv Lisa Fris («Babylon Berlin»), David Kross («Krabat»), Joachim Król («Der bewegte Mann») und vielen anderen prominent besetzt ist.


    Als Page in Paris


    Felix Krull (Jannis Niewöhner) ist bürgerlich geboren worden. Sein Vater war Hersteller von billigem Schaumwein, der im Ruin endete und sich das Leben nahm. Seitdem lebt Felix mit der Mutter in eher bescheidenen Verhältnissen, was der Jüngling aber schnell abändern will. Er fühlt sich zu Besseren berufen und reist nach Paris, um als Page in einem Luxushotel den Schönen und Reichen möglichst nahe zu sein. Mit gutem Aussehen und charmantem Auftreten beglückt und bestiehlt er Madame Houpflé (Maria Furtwängler). Er nennt sich nun Armand und arbeitet sich bis zum Oberkellner hoch. Auch seine Freundin Zaza (Liv Lisa Fries) träumt davon, reich zu sein. Felix weiß auch schon wie. Er will sie mit dem Marquis Louis de Venosta (David Kross) verkuppeln, der sich natürlich sofort Hals über Kopf in Zaza verliebt. Dumm nur, dass die Eltern des Marquis ganz andere Pläne mit ihm vorhaben. Er soll die Welt kennenlernen und eine lange Reise antreten. Der Marquis fürchtet jedoch, dadurch Zaza zu verlieren. Was aber, wenn ein anderer unter den Namen Marquis Louis de Venosta in die Ferne reisen würde? Und Felix weiß auch schon, wer dieser andere sein könnte.


    Held aus niedriger Herkunft


    «Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull» ist ein sogenannter Schelmenroman, wo es darum geht wie ein Held aus niedriger Herkunft schafft, sich mit Cleverness und krimineller Energie in höhere Schichten zu gelangen und sie damit quasi verhöhnt. Eine Gesellschaftssatire aus alten Zeiten, die aber auch heute noch anwendbar wäre, seitdem die Kluft zwischen Arm und Reich in den letzten Jahren kontinuierlich wieder so viel größer geworden ist. Dabei wird uns dieser Felix Krull als Lebenskünstler vorgestellt, der den ihm vorgezeichneten Weg entkommen will und seine ‚gottgegebenen Gaben‘ nutzt, um für sich das Beste zu gewinnen. Daher ist uns dieser Antiheld trotz einiger gewiss moralisch verwerflichen Fehltritte nie unsympathisch, und es scheint, als wäre Jannis Niewöhner wie vor ihn schon Horst Buchholz dafür geboren wurde, diese Rolle eines Tages zu spielen. Ja, man nimmt ihn diesen verführerischen Lügner, der ein Gespür dafür hat, auf Menschen einzugehen und ihnen mit seinen Charaden das zu geben, wonach sie sich sehnen, schlichtweg ab. Somit lebt diese Verfilmung in erster Linie ganz klar durch seinen Hauptdarsteller. Mit Charme und Witz tänzelt Niewöhner mal in Liftboy-Uniform, mal im Frack durch das luxuriös gestaltete Ambiente, und man schaut ihm dabei gern zu.


    Serenade zu dritt


    Die Inszenierung von Detlev Buck versprüht also Leichtigkeit, auch in dem Versuch, der eigentlich antiquierten Geschichte über Klassenunterschiede gegen Ende des 19. Jahrhunderts einen modernen Anstrich zu geben - mit klarer Erotik, einer ‚Serenade zu dritt‘ zwischen Felix, Zaza und dem Marquis und einigen anderen Abweichungen vom Original. Das alles lässt sich dann auch noch schön ansehen. Denn bei Kostümen und Kulissen wurde geklotzt, nicht gekleckert. Das Publikum wird in diese vergangene Welt entführt und von ihr auch verführt. Es entsteht ein Bild der Heiterkeit – mehr aber auch nicht, denn der angestrebte Verweis auf die Gegenwart, der Grund, diesen Felix Krull für die Generation von heute erneut zum Leben zu erwecken, kommt nicht wirklich zum Tragen. Der sozialkritische Blick mit kritischer Schwere bleibt klein - wohl auch, um «Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull» nicht zum Sozialdrama umzukrempeln mit der Erkenntnis, dass sich in den letzten 120 Jahren wohl doch nicht so viel verändert hat. Wäre das zu plump gewesen und hätte das der Feingeistigkeit des Romans gestört? Wahrscheinlich! Somit muss einmal mehr herausgestellt werden, dass materielle Gier und menschliches Verlangen nicht im Einklang zu bringen sind. Geld oder Liebe? Und die Frage, ob sich ein jugendliches Publikum mit dieser Thomas-Mann-Neuadaption hinterm Ofen hervorlocken lässt.


    Fazit: Eine groteske Geschichte nach Thomas Mann, die im vorletzten Jahrhundert angesiedelt ist und von Detlev Buck munter entstaubt wurde. Daraus ist ein unterhaltsamer Kostümfilm über Träume, Täuschungen und Tabus entstanden, der Spaß macht, aber auch nicht mehr.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…ein-liebenswerter-luegner

    In der ersten Potpourri-Sendung im Oktober stelle ich euch wieder zwei Bands/Musiker vor. Zum einen den holländischen Liedermacher Arjon Capel, seinen Song “Gesichtsvergessenheit” und in der zweiten Stunde die britische Jazz- und Soulsämgerin Celeste mit ihrem Song “Love Is Back”.


    Dazwischen eine Frage zur Chemie, eine zur Geograhie, eine zur Politik und eine zur Geschichte, so manch Info, die aktuellen Filmnews und viel Musik, u.a. The Art Of Noise, Nura, Charity Children, Blue, Indra Bahia.

    Rainer Maria Rilke, Thema der Sendung, den wohl die meisten als Lyriker oder Poet kennen mögen. Wunderbarer österreichischer Dichter, der damals in Prag geboren, noch relativ jung plötzlich verstarb. Was die wenigsten wissen, seine Verehrung des Faschismus, Mussolinis am Ende seiner Tage.


    Mehr dazu in der Sendung. Ich rezitiere aus seinem einzigen Roman
    Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, eigentlich eher als Prosabuch zu bezeichnen. Dazwischen u.a. Musik von LEA, Nelly Furtado, Philipp Poisel, Milow, Pur.


    Anbei noch ein Update zur Sendung:


    René (Karl Wilhelm Johann Josef) Maria Rilke


    geboren: 04.12.1875 (Prag) gestorben: 29.12.1926 (Valmont/Schweiz)


    Österreichischer Dichter, einer der bedeutendsten Lyriker der Weltliteratur. Rilke schuf impressionistische Stimmungslyrik, Prosadichtung, später sachliche Objektbeschreibungen, beschrieb Existenzproblematik.


    Nach einer unglücklichen Kindheit und dem verhassten Besuch einer Militärakademie entwickelte Rilke sich im Laufe der Jahre zu einem der bedeutendsten Autoren der Weltliteratur. Er führte ein ruheloses Leben »als Dichter«, ständig auf der »Durchreise«, unfähig, eine feste Beziehung aufzubauen (seine Ehe mit der Bildhauerin Clara Westhoff hielt nur 1 Jahr und wurde nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Ruth »freundschaftlich« beendet). Eine lebenslange Freundschaft verband ihn (ab 1897) mit der Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé (1861-1937), mit der er auch Russland bereiste (1899). Von 1903-1906 war Rilke als Privatsekretär bei Auguste Rodin in Paris und Meudon tätig. Die Verbindung zerbrach 1906. Seine Ballade »Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke« (1899) machte ihn berühmt. Sein einziger Roman »Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge« (1910) ist ein einmaliges, autobiographisch gefärbtes Meisterwerk. Daneben schuf er zahllose Gedichte von faszinierender Sprachkraft.


    Rainer Maria Rilke starb, nach langer, schwerer Krankheit an Leukämie, an der er seit 1923 litt.


    Quelle: https://www.oppisworld.de/zeit/biograf/rilke.html


    Ergänzender Auszug aus Wikipedia:


    Im Januar und Februar 1926 schrieb Rilke der Mussolini-Gegnerin Aurelia Gallarati Scotti drei Briefe nach Mailand, in denen er die Herrschaft Benito Mussolinis lobte und den Faschismus als ein Heilmittel pries. Über die Rolle der Gewalt war Rilke sich dabei nicht im Unklaren. Er war bereit, eine gewisse, vorübergehende Gewaltanwendung und Freiheitsberaubung zu akzeptieren. Es gelte, auch über Ungerechtigkeiten hinweg zur Aktion zu schreiten. Italien sah er als das einzige Land, dem es gut gehe und das im Aufstieg begriffen sei. Mussolini sei zum Architekten des italienischen Willens geworden, zum Schmied eines neuen Bewusstseins, dessen Flamme sich an einem alten Feuer entzünde. „Glückliches Italien!“ rief Rilke aus, während er den Ideen der Freiheit, der Humanität und der Internationale eine scharfe Absage erteilte. Sie seien nichts als Abstraktionen, an denen Europa beinahe zusammengebrochen wäre.


    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Maria_Rilke#cite_ref-16


    Der Lyriker als Romancier von Bories vom Berg


    Rainer Maria Rilke selbst hat «Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» als Prosabuch bezeichnet, nicht als Roman. Im Brockhaus wird der Roman definiert durch «die individuell gestaltete Einzelpersönlichkeit, die einer als problematisch empfundenen Welt gegenübertritt», und genau dieses Charakteristikum findet sich hier in der fiktiven Figur des dänischen Poeten, der einem aussterbenden Adelsgeschlecht angehört und als armer Dichter in Paris seinen Weg sucht – also doch ein Roman! Es ist der einzige, den der Lyriker Rilke geschrieben hat, ganz unter dem Eindruck seines Aufenthaltes in der damals drittgrößten Stadt der Welt, sein Roman wurde 1910 veröffentlicht.


    Im ersten Teil der fragmentarischen, aus 71 Aufzeichnungen bestehenden Erzählung berichtet der 28jährige Malte als eine Art Tagebuchschreiber von seinen Pariser Erlebnissen und den schockierenden Eindrücken, der Moloch Großstadt steht jedenfalls in krassem Gegensatz zu seiner Kindheit in einer wohlbehüteten ländlichen Welt. Er schildert die Menschenmassen und das unsägliche Elend, das mit der Industrialisierung einhergeht. Verfall, Krankheit und Tod scheinen allgegenwärtig, ständig begegnen ihm nie gesehene Aussätzige, Krüppel, übelste Gerüche verfolgen ihn auf seinen Streifzügen, – in seinem Eckel ist ihm die Bibliothek einzige Zufluchtsstätte im Paris des Fin de Siècle. Seine Kindheitserinnerungen im zweiten Themenkomplex sind geprägt von hochherrschaftlichen Wohnsitzen mit großen Zimmerfluchten, dunklen Ölgemälden mit den Portraits der Vorfahren, steifen Essensritualen im Kreise der Familie, sogar der Spuk einer vor hundert Jahren gestorbene Ahnfrau fehlt da nicht, sie erscheint gelegentlich in weißem Kleide und durchquert das Esszimmer, zum Schrecken aller. Und ganz verschlüsselt schimmert auch eine verbotene Liebe durch in den Jugendbildern, von denen Malte in nicht chronologischer Folge berichtet.


    Ergänzt wird all dies durch Reflexionen über historische Ereignisse, denen zu folgen, deren Anspielungen zu verstehen, den Normalleser deutlich überfordern dürfte, bei mir war es jedenfalls so. Ob da von längst verblichenen Königen oder edlen Damen die Rede ist, vom Papst in Avignon, von antiken Gestalten, hundert Jahre nach Erscheinen des Romans dürfte dem heutigen Leser oft der adäquate Verständnishintergrund fehlen. Einfacher ist es da und auch ergiebiger, Rilkes Gedanken über Grundfragen menschlichen Lebens zu folgen, die Frage nach Gott, die eigene Identität, Schicksal, Liebe, Angst, Tod, aber auch Gesellschaft, Kunst und Sprache natürlich, die Benennung von Geschehnissen und Dingen also, deren pure Existenz ohne die Sprache ihm fraglich erscheint.


    Und damit sind wir genau bei dem, was diesen Roman auszeichnet, die unglaublich feinfühlige, tiefgründige Sprache nämlich, die ihresgleichen sucht in der deutschen Prosa, kurzum subtil Erzähltes, gemeinhin als Prosagedicht bezeichnet. Hier wird nicht blumig in Worten geschwelgt wie bei manchen Großschriftstellern, nicht maßlos ausufernd wie bei seinem Zeitgenossen Proust zum Beispiel, Rilke entwirft im Gegenteil in knappen Worten einen ganzen Kosmos an Gedanken. Die Dichte seiner Prosa ist atemberaubend, er war der sensible Poet, der «unter dem Sichtbaren nach dem Äquivalenten suchte für das innen Gesehene», und was wir als Ergebnis bei ihm lesen ist äußerst komprimierte «Schmucksprache» im besten Sinne des Wortes. Als einer der Wegbereiter der literarischen Moderne verwendet Rilke Montagetechniken, setzt den Bewusstseinsstrom ein, sogar ein fiktiver Herausgeber findet sich, personifiziert durch gelegentlich eingestreute Randnotizen im Manuskript und verschiedene Fassungen im Anhang. Auch wenn wir nicht alles erfahren über Malte, an dieser oder jener Verständnisklippe scheitern, dieser Roman ist ein sprachliches Fest für entsprechend orientierte Leser mit Muße für ihre Lektüre, vielleicht sogar mit der seltenen Geduld, ein schwieriges, aber wichtiges Werk auch mehrmals zu lesen.


    Fazit: erfreulich


    Quelle: https://literaturzeitschrift.d…s-malte-laurids-brigge-2/

    Teil 1 - «Chapelwaite» Kritik - Sind Stephen King Verfilmungen verflucht?


    Stephen King Serien erfreuen sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit, zumindest bei den Produzenten, die Verfilmungen am Fließband in Auftrag geben.


    Denn leider enttäuschen die meisten Umsetzungen Kritiker und Zuschauer zugleich und können die Spannung und die Angst, die dessen Bücher beim Lesen erzeugen nur selten auf den kleinen Bildschirm übertragen. Die jüngst beim US-Streamer Epix angelaufene Verfilmung «Chapelwaite», basierend auf dessen Kurzgeschichte Jerusalem's Lot ist hier leider keine Ausnahme. Rund 40 Seiten umfasst die Kurzgeschichte, die zunächst 1978 erschien und nun über 30 Jahre später als Quellmaterial für eine zehnteilige Serie dienen soll. Bereits hier dürfte deutlich werden, dass eine Geschichte, die innerhalb einer einzigen Folge in originalgetreuem Tempo hätte erzählt werden können und nun auf die zehnfache Lauflänge gestreckt wurde, Probleme mit Inhalt und Pacing bekommen dürfte.


    1850, Captain Charles Boone (Adrien Brody) zieht in die fiktionale Kleinstadt Preacher’s Corners, Maine, wo er den Wohnsitz eines entfernten Cousins geerbt hat. Soweit zur Überschneidung mit dem Quellmaterial, denn während er dort in der Buchvorlage mit seinem Diener Calvin McCann erscheint, haben sich die Autoren Jason und Peter Filardi dazu entschieden die Personenkonstellationen massiv zu verändern und den Protagonisten zum Witwer samt gemischtrassiger Kinder im Anhang zu machen. Calvin McCann hingegen kommt nicht vor und wird durch den für die Serie neu geschaffenen Charakter Rebecca Morgan (Emily Hampshire) ersetzt. Der Kniff, die Kinder halbasiatisch darzustellen, nur um in eine Geschichte, die inmitten des 19. Jahrhunderts spielt, zusätzlich eine Rassismusstoryline einzubauen, die zur Gesamtstory nichts beiträgt, wirkt leider ebenso plump wie die Erschaffung des Charakters Rebecca Morgan, einer gebildeten, emanzipierten Frau, die wohl ebenfalls eher aus aktuell-politischen Gründen in Erscheinung tritt, mit Emily Hampshire allerdings stilistisch passend besetzt wurde. Gerade mit Blick auf Hampshire, die mit ihrem leicht düsteren, gothicartigen Auftritt den blassen, stets kränklich wirkenden Adrien Brody perfekt ergänzt, wäre die Thematik der künstlich zugefügten Rassismus- und Emanzipationsaspekte absolut zu vernachlässigen gewesen, wenn diese von den Autoren nicht so unbeholfen zur Streckung des dürftigen Quellmaterials verwendet worden wären, anstatt sich darauf zu konzentrieren zusätzliche Suspense- und Horrorelemente einzubauen.


    Denn letztlich ist es insbesondere die Präsenz von Hampshire und Brody, die es schafft, trotz massiv in die Länge gezogener Handlung, noch irgendwie zum Dranbleiben zu animieren, auch wenn nach einigen Folgen klar wird, dass gerade bei Emily Hampshire weder Charakterentwicklung, noch Mimik und Gestik irgendeine Veränderung durchlaufen und den Autoren wohl nicht so wirklich klar war, was sie mit diesem neu geschaffenen Charakter im Verlauf der Serie nun anfangen sollen. Sowohl die Kameraarbeit als auch die beiden Protagonisten fangen den düsteren Stephen King Stil hervorragend ein, müssen sich dem schwachen, aufgeblähten Drehbuch aber letztlich geschlagen geben.


    Der „Horror“ in Horrorserie kommt schon zu Beginn der Serie zu kurz und kann im weiteren Verlauf durch langgezogene Erzählstränge auch nie richtig zur Geltung kommen. Die Darstellung einer Geisteskrankheit, bei der dem Protagonisten Würmer oder ähnliches aus den Augen herauskriechen ist leider nichts, was auf Dauer für großartige Schaudermomente sorgen könnte. Zwar geht es im weiteren Verlauf der Serie noch weitaus blutiger und derber zu Sache, aus den aufkommenden Funken wird aber kein wirkliches Feuer. Die müde und depressiv wirkende Grundstimmung des gesamten Casts, schafft es zudem irgendwann sich auf den Zuschauer zu übertragen.


    Chapelwaite dürfte insbesondere Fans des Quellmaterials enttäuschen, aufgrund der stimmigen Atmosphäre und des durchweg überzeugenden Casts allerdings auch ein paar Horrorfans mit viel Geduld davon überzeugen bis zum Schluss durchzuhalten.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…ng-verfilmungen-verflucht


    Teil 2 - «Clickbait»: Bei dieser Kritik musste ich weinen...


    Netflix versucht sich in einer neuen Serie an Clickbait. Dabei hält sie uns nicht nur den Spiegel vor, sondern tut dasselbe, was sie eigentlich kritisiert...


    Clickbait – so nennen wir im Allgemeinen diese unsäglichen Texte, die zumindest faktisch unter Vorspiegelung falscher oder irreführender Tatsachen den User bewegen wollen, unbedingt den Artikel anzuklicken: „So halbierst du deine Steuerlast. Bei Punkt 7 musste ich weinen“. „Du wirst nie glauben, wie Britney Spears heute aussieht“. „Endlich auf Video: Angela Merkel erhält Briefing von Satan zur Durchseuchung der deutschen Bevölkerung mit mRNA-Impfstoffen“.


    Dass es noch schlimmer kommen kann als mit dieser verlogenen Buzzfeedisierung des Nachrichtenmarktes, mit reißerischen Titeln und wenig wahrhaften Teaser-Texten zeigt eine neue australisch-amerikanische Thriller-Serie, die Ende August ihren Weg zu Netflix gefunden hat und schon im Titel deutlich macht, mit welchem Phänomen sie sich beschäftigen will: „Clickbait“.


    Gleichzeitig will dieses Format auch auf seiner inhaltlichen Ebene deutlich machen, dass es durchaus bereit ist, das Clickbait-ähnliche Strickmuster des „Höher, schneller, weiter“ genauso in seinem Handlungskonstrukt mit Leben zu füllen. Denn die Krankenschwester Pia (Zoe Kazan) geht eigentlich gerade nur ihrer Arbeit nach und legt einem lange bekannten Patienten eine Infusion, als der ihr auf seinem Tablet eine merkwürdige Seite zeigt: Dort ist Pias Bruder zu sehen und sofort als Geisel zu erkennen. Er muss ein Schild hochhalten, auf dem mit Filzstift geschrieben steht: Wenn dieser Stream fünf Millionen Views erreicht, wird er umgebracht.


    In den nächsten Stunden steigen die Zuschauerzahlen natürlich, und steigen und steigen. Durch neue Schilder, die die Geisel hochhalten muss, wird auch langsam klar, wie dieser Mann in diese Situation geraten ist: Er soll Frauen misshandelt haben und dafür nun seiner gerechten Strafe zugeführt werden: der Hinrichtung, wenn sich nur genügend Zuschauer finden, die dem Spektakel beiwohnen wollen – und das dürfte schließlich die leichteste Übung des Internets sein.


    Damit geht «Clickbait» einen ziemlich gewagten Weg: Einerseits hält uns diese Serie als Gesellschaft den Spiegel vor, indem sie uns zeigt, was hinter der nächsten Ecke lauern könnte: Denn wenn wir all den Promi-Exzessen und Leserreporter-Dauerbeschallungen live und in Farbe nur zu gerne beiwohnen und uns vor einigen Jahren teilweise auch angesehen haben, wie der Islamische Staat im Wege eines Informationskriegs brutalste Bilder produziert und dafür seinen Gefangenen vor laufender Kamera die Köpfe abgeschlagen hat, könnte eine Live-Hinrichtung, an der die Zuschauer durch ihre bloße Anwesenheit als Streamer noch dazu direkt beitragen, nicht mehr allzu weit entfernt sein.


    Gleichzeitig aber bedient «Clickbait» schonungslos und ziemlich billig jedes Merkmal, das es hier eigentlich kritisiert – wo man sich dann fragen muss, wie mutig und tiefsinnig diese Serie dann wirklich ist, wenn sie im Grunde genommen genau von den Schockmomenten lebt, die sie eigentlich vorführt und ablehnt.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…-kritik-musste-ich-weinen

    In der zweiten und letzten Potpourri-Sendung im September stelle ich euch zum einen die dänische Sängerin Rebecca Lou vor, ihr hört ihren Song „Bad Heart“ und zum anderen in der zweiten Stunde die isländische Folkband Ásgeir mit ihrem Song „The Sky Is Painted Gray Today“.


    Dazwischen eine Frage eine Frage zur Physik, eine zur Politik, eine zur Musik und eine zum Klima, manch Info, die aktuellen Filmnews und viel Musik, u.a. LAV, Sophie Chassée (die in der letzten Sendung ausfallen mußte), Patti Smith, Crowded House.

    Teil 2 - «The Forever Purge»: Eine düstere Zukunftsvision


    Drehbuchautor James DeMonaco und der mexikanische Regisseur Everardo Gout lieferten eine düstere Zukunftsvision.


    Einmal im Jahr gibt es in den USA eine ganz besondere Nacht. In der Purge-Nacht dürfen alle Bürger ihren Aggressionen freien Lauf lassen. Von abends 19 Uhr bis zum nächsten Morgen 7 Uhr darf also geplündert, gefoltert und sogar gemordet werden, ohne strafrechtlich belangt zu werden. Damit will man die Kriminalitätsrate in den USA möglichst niedrig halten. Zum Glück ist das nur eine düstere Zukunftsvision, die sich James DeMonaco bereits 2013 für den im Jahre 2022 spielenden Horrorthriller «The Purge – Die Säuberung» ausgedacht hatte. Damals spielte noch Ethan Hawke die Hauptrolle eines Vaters, der sein Haus verbarrikadieren muss, um seine Familie zu schützen. Bei Herstellungskosten von gerade mal drei Millionen US-Dollar spielte «The Pruge» weltweit knapp 90 Millionen US-Dollar ein. Nach zwei Fortsetzungen und einem Prequel geht DeMonaco als Drehbuchautor und Schöpfer der «Purge»-Reihe nun den nächsten folgerichtigen Schritt. «The Forever Purge» spielt mit der Idee, was passieren würde, wenn ein reaktionärer Bevölkerungsanteil das Gesetz einer sowieso schon illiberalen Regierung endgültig in die eigene Hand nehmen würde. Der Film spielt zwar im Zukunftsjahr 2048, aber Erinnerungen an die Erstürmung des Kapitols in Washington am 6. Januar 2021 werden wach.


    Anarchie auf ewig


    Seit die ‚Neuen Gründerväter Amerikas‘ in den USA die Macht an sich gerissen haben, hat sich die alljährlich ausgerufene Purge-Nacht bewährt. Die einen gehen in dieser Nacht schwerbewaffnet auf die Straße, um sich ‚auszutoben‘, die anderen verstecken sich in technisch hochgesicherten Häusern oder suchen Schutz in versteckten Bunkern. Erst kürzlich sind Adela (Ana de la Reguera) und ihr Ehemann Juan (Tenoch Huerta) aus Mexiko vor dem Drogenkartell geflohen, um in den USA ein neues Zuhause zu finden. Überall begegnet ihnen Hass und Rassismus, besonders Juan kriegt das als Hilfsarbeiter auf der Ranch von Dylan Tucker (Josh Lucas) vom eigenen Boss zu spüren. In der Purge-Nacht wären Adela und Juan also willkommene Opfer für rechtsradikale Meuchler. Aber sie können sich im Verborgenen halten und hoffen nach der offiziellen Beendigung der Purge-Nacht wieder auf ein ‚normales‘ Leben. Doch eine besonders hartnäckige Gruppierung ruft die ‚Forver Purge‘ aus. Sie denken: Warum nur eine Nacht, wenn man das Land permanent vom ‚Gesindel‘ säubern kann?


    Was wäre, wenn…


    Der fünfte Teil der «Purge»-Filmreihe ist eine Dystopie, wie man sie sich für die Zukunft nicht wünschen möchte, und doch ist «The Forever Purge» bereits die Überspitzung gegenwärtiger Strömungen, wie sie gerade fast überall auf der Welt erkennbar sind. Der Film bleibt aber in den USA und wurde bereits ein Jahr nach der Wahl von Donald Trump zum 45. US-Präsidenten konzipiert. Dass die beiden Hauptcharaktere aus Mexiko stammen, dürfte also vor dem Hintergrund, dass Trump eine Mauer zum Nachbarsland zur Lösung des Migrantenproblems errichten wollte, also kein Zufall sein. Vorausschauend nahmen der aus New York stammende Drehbuchautor James DeMonaco und der mexikanische Regisseur Everardo Gout auch den Anstieg von Populismus und Rechtsextremismus in die Geschichte auf. Aber sie konnten nicht ahnen, dass die Realität ihre Filmfiktion noch vor dem verschobenen Kinostart (ursprünglich sollte «The Forever Purge» im Juli 2020 starten) einholen würde. Schon als Donald Trump in einem TV-Duell mit Joe Biden einen Appell an die rechtextremistische Gruppe der ‚Proud Boys‘ richtete, wurde einem mulmig zumute. Als am 6. Januar 2021 durch die Anstachelung von Trump das Kapitol erstürmt wurde und damit die Staatsgewalt ausgehebelt wurde, ergab das ein erschreckendes Bild und erinnert jetzt an das, was in «The Forever Purge» passiert: Der Mob ist nicht mehr kontrollierbar, es herrscht Anarchie. Was wäre, wenn der Aufstand Erfolg gehabt hätte und Donald Trump weiterhin regieren würde. Man möchte es sich nicht ausmalen.


    Der Ursprung allen Übels


    In letzter Konsequenz ist «The Forever Purge» aber dann doch nur ein Thriller, der unterhalten will und die dafür erforderlichen Actionsequenzen liefert: Verfolgungsjagden, Explosionen und vor allem Schießereien, womit man eigentlich auch die Waffenvernarrtheit vieler Amerikaner anprangern sollte - vielleicht sogar der Ursprung allen Übels und Ideengeber für Filme wie «The Purge» samt Fortsetzungen. Trotz seiner Gesellschaftskritik hat man nicht das Gefühl, dass sich der fünfte Teil dazu positionieren will. Letztendlich müssen sich hier auch jene aufrüsten, die angegriffen werden, um sich verteidigen zu können. Somit werden schließlich alle zu Gewalttätern. In der Zukunft herrschen also wieder Zustände wie einst im Wilden Westen. Das Recht als Selbstverteidigung wurde nun mal vor mehr als 200 Jahren im 2. Zusatzartikel der US-Verfassung verankert – leider.


    Fazit: In «The Forever Purge» wird ein noch düsteres Zukunftsbild gemalt, und doch spiegelt der Film mehr die momentane Stimmungslage in den USA. Ein gespaltenes Land – auf der einen Seite die Radikalen, auf der anderen die Liberalen. Daraus entspinnt sich ein blutiges Horrorszenarium mit gesellschaftskritischem Unterton.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…e-duestere-zukunftsvision

    Teil - «Love and Monsters» – Liebe und andere Katastrophen


    Regisseur Michael Matthews lieferte den 109-minütigen Film ab, der eigentlich in die Lichtspielhäuser kommen sollte.


    Liebesfilme gibt es wie Sand am Meer, Monsterfilme übrigens auch. Was lag da also näher als beide Genres zu verknüpfen, um zu sehen, was dabei herauskommt. Regisseur Michael Matthews («Five Fingers for Marseilles») ist das Wagnis eingegangen und liefert mit «Love and Monsters» eine passable Mixtur ab. Aber man kann es vorausahnen: Denn natürlich steht hier die Monstershow vor der Lovestory an erster Stelle. Schließlich wollen die Zuschauenden auch Zuhause etwas zu sehen bekommen, wenn es schon nicht mehr möglich ist, aufwendiges Special-Effects-Kino dort zu erleben, wo es hingehört – nämlich auf die große Leinwand. Aber keine Angst, Romantiker kommen dennoch auf ihre Kosten. Das ist vor allem Hauptdarsteller Dylan O’Brien zu verdanken ist, der schon als Star der Science-Fiction-Kinotrilogie «Maze Runner» gegen schleimige Kreaturen ankämpfen musste. In «Love and Monsters» weiß er als liebeskranker Antiheld mit viel Selbstironie zu überzeugen.


    Wenn Jäger zu Gejagten werden


    Ein Asteroid rast gen Erde zu und kann im letzten Moment durch Raketen in seine Einzelteile zerschmettert werden. Doch genau diese Teile landen auf unseren Planeten mit verheerenden Folgen. Insekten und Kleinsttiere mutieren plötzlich zu haushohen Mutationen. Von den Menschen können sie nicht mehr zertreten und gejagt, und damit drehen sie den Spieß einfach mal um. 95 Prozent der Erdbevölkerung wird dadurch ausgelöscht. Die letzten Überlebenden verkriechen sich in unterirdischen Gewölben. Joel (Dylan O’Brien) hat jedoch genug davon, sich weiterhin zu verstecken und auf bessere Zeiten zu hoffen. Er will leben und dazu gehört für ihn auch die große Liebe. Als die Katastrophe ausbrach, wurde er von seiner Highschool-Geliebten Aimee (Jessica Henwick) getrennt. Nach sieben Jahren ist für ihn die Zeit gekommen, nach ihr zu suchen. Denn sie soll sich in einem Camp befinden, dass nur 150 Kilometer von seinem Kellerloch entfernt ist. An der Oberfläche lauern jedoch die Monster und der eher ängstliche Joel muss seinen ganzen Mut zusammennehmen, um sich der gefährlichen Reise zu stellen.


    Töte die Krabbe


    Da werden etliche Schaueffekte geboten, wenn der Protagonist durch zerfallende Orte stiefelt, die sich die Natur quasi zurückgeholt hat. Noch schlimmer ist der Gedanke, dass hinter jeder Ecke eine Riesenkröte oder mutierte Schnecken lauern könnten. Damit wird eine Menge Spannung aufgebaut, weil es dann auch irgendwann passiert, dass sich Joel immer wieder in aussichtslose Situationen wiederfindet. Das sind Schreckmomente, die aber Spaß machen sollen. Denn letztlich will sich «Love and Monsters» dabei gar nicht ernstnehmen, wenn Dylan O’Brien die eigentlich todbringenden Attacken mit kessen Sprüchen kommentiert. Überhaupt wächst einem seine Figur schnell ans Herz. Er ist eben kein muskelbepackter Macker, sondern ein selbstzweifelnder Schwächling, der erst zu sich selbst findet, als er sich den Gefahren da draußen stellt. Eine typische Heldengeschichte von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen. Dass sein Antrieb dabei eine Frau ist, macht ihn noch um einiges sympathischer. Aber wie schon Herkules oder Odysseus in der griechischen Mythologie, muss sich auch unser Held einer letzten Hürde stellen. Zwar begegnet Joel wieder seiner Geliebten, doch es ist alles ganz anders als er es sich erhofft hat. In einem Film dieser Art heißt, dass noch ein großes Finale bevorsteht. Und das hat es in sich. ‚Töte die Krabbe‘ ist ein kleiner Hinweis darauf, aber mehr wird nicht verraten.


    Apocalypse Now


    «Liebe und Monsters» ist nicht der düstere Dystopie-Thriller den man erwarten würde. Denn hier wird alles mit Humor aufgebrochen – seien es furchterregende Monsterattacken oder schnulzige Liebesbekenntnisse. Auf der Handlungsebene wird dafür zwar einiges zurechtgebogen, damit das auch funktioniert. Aber es funktioniert eben und dient dem Unterhaltungswert, womit man die wenigen Logiklöcher dann auch gern verzeiht. Interessant ist der Film aber noch aus einer anderen Perspektive. Wenn Dylan O’Brien am Anfang verkündet, er hätte genug davon, sich weiterhin in der Hoffnung zu verstecken, es kämen irgendwann bessere Zeiten, fühlt sich wohl jeder gleich selbst an die eigene Misere erinnert, in die wir uns schon seit Monaten befinden: Der Corona-Lockdown - mit dem Unterschied, dass die realen Monster nur klitzekleine Viren sind, mit dem menschlichen Auge nicht zu sehen, die den menschlichen Körper von innen befallen. In der Absicht der Macher war das sicherlich nicht, denn die Dreharbeiten von «Love and Monsters» fanden bereits 2019 statt.


    Fazit: Zwar spielt «Love and Monsters» mit Ängsten, die durch Corona real geworden sind, aber beängstigend ist der Film nicht. Denn tolle Actionszenen mit ironischem Augenzwinkern bieten beste Unterhaltung.


    Quelle : https://www.quotenmeter.de/n/1…e-und-andere-katastrophen

    In der ersten Herbst-Potpourri-Sendung stelle ich euch wieder mal zwei Bands/Musiker vor. Zum einen die kleine „Big-Band“ aus dem Südwesten Deutschlands, „Nina & the Hotspots“, ihr jüngstes aktuelles Album „Monkey Business“, daraus zwei Songs.


    Zum anderen, folglich in der zweiten Stunde, den schottischen Rocksänger Ray Wilson, aus seinem neuesten Album „The Weight Of Man“ den Song „Cold Like Stone“. Dazwischen eine Frage zur Geographie, eine zur Musik, eine zur Chemie und eine zur Geschichte, manch Info, die aktuellen Filmnews und viel Musik, u.a. Pur, Kraftwerk, Condition One.

    Thema der Wortklang-Sendung im September: die eigenwillige italienische Autorin Elsa Morante, die etliche Erzählungen schrieb sowie vier Romane, Lüge und Zauberei (1948), Arturos Insel (1957), La Storia (1974) und Aracoeli oder die Reise (1984).


    Ich rezitiere aus ihrem zweiten Roman Arturos Insel. Der Entwicklungsroman Arturos Insel (1957) von Elsa Morante öffnet dem Leser die seit der Antike gewachsene Kultur des Mittelmeerraumes. Wir befinden uns auf der Neapel vorgelagerten Insel Procida, einige Jahre vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Diese Insel ist sowohl der Handlungsort der Erzählung, als auch die Metapher für den eingegrenzten, beschützenden Raum, in dem Arturo, der Ich-Erzähler, aufwächst. Sie ist der feste Fels in einem unruhigen Meer; für Arturo ein sicherer und vertrauter Ort. Sie bietet ihm Raum für kleine Abenteuer und Momente stiller Einsamkeit. Ohne "seine" Insel wäre er verloren. Ohne sie könnte er den Blick nicht zum Stern erheben, dessen Namen er trägt. Arturo ist aber auch der Name eines legendären Königs. Und der Knabe schwärmt von den Heldentaten dieses Ritters und anderer Helden aus Sagen und Legenden. Schliesslich ist Arturo der Name, den seine in den Geburtswehen gestorbene Mutter für ihren einzigen Sohn ausgewählt hat. Der Erzähler schreibt aus der Erinnerung. Arturo hat, zum Mann herangewachsen, die Insel verlassen. Rückblickend beschreibt er seine Kindheit und Adoleszenz. Der junge Arturo ist auf der Suche nach der eigenen Identität und kämpft verzweifelt und trotzig um Liebe und Anerkennung, vor allem um jene seines Vaters Wilhelm Gerace.


    Dazwischen Musik, u.a. Noch Ist zeit, Glashaus, Katzenjammer, Philipp Poisel.

    Zum dritten Mal im Extra-Special Soundtracks. Zum einen über den US-amerikanischen Actionfilm Romeo Must Die, in der zweiten Stunde über den Oscar-prämierten US-amerikanischen Spielfilm 8 Mile. Selbstverständlich zwischen den Songs ein paar Infos zu den Filmen.


    Der Soundtrack zu „Romeo Must Die“ gestalteten u.a. Destiny’s Child, Confidential, Magoo, Ginuwine.


    Beim Soundtrack von „8 Mile“ wirkten u.a. Eminem, 50 Cent, Young Zee, Gang Starr mit.

    Teil 1 - «Nur ein einziges Leben» – Widerstand im Zweiten Weltkrieg


    Thomas Kretschmann ist nach «Der Pianist» wieder als Wehrmachtsoffizier zu sehen. Wie gut ist der Spielfilm mit Angelica Huston?


    Kinder sollten unbekümmert aufwachsen, ihrer Fantasie freien Lauf lassen und die Schönheit des Lebens kennenlernen. Denn der Ernst des Lebens tritt früh genug ein. Das diese Idealvorstellung für das Wohl unserer Nachkommen nicht immer gewährleistet ist, stellen wir gerade jetzt in Zeiten der Pandemie fest, der besonders Kinder ausgesetzt sind, die sich durch falsche Politik nicht mehr auf die gesellschaftliche Fürsorge verlassen können. Aber es geht noch schlimmer, etwa in Kriegszeiten, wie sie mehrere Generationen glücklicherweise nicht mehr erleben mussten. Besonders unter den Nazis im Zweiten Weltkrieg war das Leiden unzähliger Kinder groß. Viele mussten sogar um ihr Leben bangen und verloren es auch. In dieses finstere Zeitalter führt uns das Drama «Nur ein einziges Leben» zurück. Nach dem Roman „Warten auf Anya“ von dem Kinderbuchautoren Michael Morpurgo wird eine wahre Geschichte erzählt über einen 12-Jährigen, der jüdischen Kindern zur Flucht aus dem besetzten Frankreich nach Spanien verhelfen will.


    Das Ende einer Kindheit


    1942 ist der Süden Frankreichs noch relativ frei von Nazis. Doch sie dringen mit ihren Panzern immer weiter ins Land und erreichen somit auch ein Dorf in den französischen Pyrenäen, in dem der Hirtenjunge Jo (Noah Schnapp) lebt. Als ein Bär seine Schafsherde angreift, kommt ihm ein Fremder zur Hilfe. Benjamin (Frederick Schmidt) ist ein entflohener Jude, der sich bei seiner Schiegermutter Horcada (Angelica Huston) versteckt hält. Er will aber erst nach Spanien fliehen, wenn seine Tochter Anya zu ihm zurückgekehrt ist. Beide wurden bei einem Abtransport in ein Konzentrationslager auf einem Bahnhof getrennt und Benjamin konnte Anya im letzten Moment in die Obhut französischer Zivilisten geben. In Horcadas Haus verstecken sich noch andere jüdische Kinder. Jo weiß sofort, was zu tun ist und versorgt die Hilfsbedürftigen fortan mit Nahrungsmittel. Nur sein Opa Henri (Jean Reno) weiß davon. Eines Tages lernt Jo einen deutschen Unteroffizier (Thomas Kretschmann) kennen, der jedoch jedem Klischee eines Nazis widerspricht. Er ist freundlich und aufgeschlossen gegenüber dem Jungen, doch letztendlich bleibt er der Feind.


    Böser Nazi – guter Nazi


    Schon einmal spielte Thomas Kretschmann einen sympathischen Wehrmachtsoffizier in Roman Polanskis vielfach ausgezeichneten Kriegsdrama «Der Pianist». Gekonnt durchbricht er auch diesmal wieder das herkömmliche Bild, dass alle Deutschen im Zweiten Weltkrieg Schurken waren. Und doch lässt er auch immer etwa Unbehagen übrig, denn allein die Uniform signalisiert nun mal, dass er auf der falschen Seite steht. Nichtsdestotrotz muss in «Nur ein einziges leben» auch ein böser Nazi auftauchen, den man umso mehr abgrundtief hassen darf. Dieser wird von dem Isländer Tómas Lemarquis verkörpert, der gleich zum Anfang harmlose Dorfbewohner massenhaft in den Tod schicken will. Merklich zurückhaltend agieren die beiden Weltstars Angelica Huston («Die Ehre der Prizzis») und Jean Reno («Leon – Der Profi»), womöglich um die Spielfläche dem jugendlichen Protagonisten zu überlassen.


    Aus der richtigen Perspektive


    Im Mittelpunkt bleibt also der inzwischen 16-jährige New Yorker Noah Schnapp als hilfsbereiter Hirtenjunge. Aus seiner Perspektive wird die Geschichte erzählt, aus seiner Perspektive erlebt man den Schrecken des Krieges. Wobei sich der Film nie wirklich in Gewaltbildern suhlt, denn schließlich handelt es sich immer noch um ein Jugendbuch, das hier verfilmt wurde. Insofern wurde die Geschichte zielgruppengerecht umgesetzt, wird darüber hinaus gewiss noch alle anderen Altersgruppen erreichen. Denn das Thema fordert es nun mal, dass man emotional berührt wird, Trauer, Wut und Hilflosigkeit nachempfinden kann. «Nur ein einziges Leben» reiht sich damit in eine Liga von Filmen ein, denen es ebenfalls schon gelungen ist, einem Publikum das schwere Thema Judenverfolgung aus Kindersicht nahezubringen. Etwa Louis Malles «Auf Wiedersehen, Kinder» (1987), «Die Bücherdiebin» (2014) oder «Ein Sack voll Murmeln» (2017). Und man denkt an das Mädchen mit dem roten Kleid aus «Schindlers Liste» (1993) von Steven Spielberg. Der große Spielberg verfilmte übrigens 2011 mit dem Ersten-Weltkrieg-Drama «Gefährten» auch schon mal einen Roman von Michael Morpurgos.


    Fazit: Der Film basiert auf eine wahre Geschichte und sieht sich als ein Plädoyer für Mut und Nächstenliebe. Einfühlsam in Szene gesetzt wird stets die Perspektive eines 12-jährigen eingenommen. Der Schrecken jener Zeit dient dabei nie zum Selbstzweck, um vor allem junge Zuschauer nicht zu erschrecken.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…tand-im-zweiten-weltkrieg


    Teil 2 - «Generation Beziehungsunfähig» – Sex ja, Beziehung nein


    Frederick Lau und Luise Heyer sind die Hauptdarsteller in dem Werk von Regisseurin Helena Hufnagel.


    Tinder, Parship, Elite Partner - das Geschäft mit unpersönlichen Single-Chats und Apps läuft bombig. Ein Wisch ist schicksalsentscheidend, würde man denken. Doch es zählt allein das Aussehen, ob die Kandidatin oder der Kandidat in die Ecke Herz oder in die Ecke ‚Kann weg‘ kommt. In «Generation Beziehungsunfähig» - inspiriert durch den gleichnamigen Bestseller von Michael Nast - ist Frederick Lau in seiner Rolle als selbstverliebter Gockel regelrecht süchtig danach. Dabei geht’s ihm ausschließlich um Sex, nicht um Beziehung. Das glückliche Single-Leben, das in Wirklichkeit aber ganz traurig ist. Stoff für eine Beziehungskomödie, die vielen Menschen bestimmt eine ganz große Identifikationsfläche bieten sollte.


    Der Geist, den ich rief


    In Sachen Liebe lief es für Tim (Frederick Lau) bisher perfekt. Zumindest aus seiner Sicht. wenn man Liebe mit Sex gleichsetzt. Hat man dann genug, meldet man sich einfach nicht mehr und lässt jegliche Kontaktversuche der anderen Person ins Leere laufen. Die nächste wartet schon auf ihn, glaubt Tim. Ghosting nennt man dieses Verhalten. Bis der Womanizer zufällig Ghost (Luise Heyer) begegnet, die ihm an der Tankstelle die letzte Packung Eis wegschnappt und auch noch mit seinem Mietwagen abhaut. Kein guter Anfang, aber genau deshalb ist Tim von der kecken Braut sehr angetan als er sie bei Freunden ein zweites Mal trifft und ihr zu ihrer nächsten abendlichen Verabredung heimlich folgt. Und dann geht's auch schon bald zur Sache. Ghost lässt sich auf Tim ein, nicht zuletzt, weil sie genauso handelt wie er: Sex ja, Beziehung nein! Irgendwann reicht ihm das aber nicht mehr. Er will auch mal einen ganz normalen Sonntagnachmittag mit ihr verbringen, statt Sex lieber mal fernsehen und futtern. Tim ist über beide Ohren verknallt. Doch nun ist es Ghost, die ihrem Namen alle Ehre macht und Tim aus ihrem weiteren Leben von heute auf morgen verbannt. Als sie sich überhaupt keine Reaktion mehr zeigt, brennt bei ihm die Sicherung durch.


    Seichte Beziehungskomödie


    Schon eine tragische Situation, die hier aus dem echten Leben geschildert wird, und dabei geht’s gar nicht um Schuldzuweisung oder Genugtuung für Tims erbärmliches Verhalten gegenüber Frauen in der Vergangenheit. Man hat einfach nur Mitleid mit diesem Wicht, den Frederick Lau («Nightlife») auf eine so sympathische und drollige Weise spielt, dass man sich gut vorstellen kann, warum ihm so viele Frauenherzen zufliegen. Auch Luise Heyer («Der Junge muss an die frische Luft») steht ihm als selbstbewusste junge Frau, die letztlich mit den gleichen Problemen zu kämpfen hat, im nichts nach. Die beiden Hauptdarsteller sind das große Plus in dieser ansonsten seichten Beziehungskomödie. Seicht, weil Regisseurin Helena Hufnagel («Einmal bitte alles») nicht wirklich in die charakterliche Tiefe geht. Dabei hätte man augenzwinkernd gern noch mehr davon gesehen, inwieweit bei 'überzeugten' Singles die Angst mitschwingt, sich echten Gefühlen zu stellen. Man ahnt immer nur, dass da auch viel Einsamkeit beherrscht werden muss.


    Es herrscht Heiterkeit


    Leider wird auch nicht wirklich klar, warum gerade jene Generation um die 30 beziehungsunfähig sein soll. Schade, dass sich die Macher auf der psychologischen Ebene nicht mehr getraut haben. Womöglich, um dem Publikum nicht den Spaß zu verderben. Heiterkeit steht nun mal an erster Stelle, und dafür muss sich insbesondere Lau einigen Peinlichkeiten hingeben, wenn er etwa betrunken und nur mit Engelsflügeln bekleidet im Treppenflur steht, um seine geliebte Ghost zu konfrontieren. Nicht von ungefähr hat «Generation Beziehungsunfähig» eine Länge von unter 90 Minuten. Die Geschichte ist dann doch schnell auserzählt und zielt dorthin, wo es in einer Beziehungskomödie nun mal langgehen muss, nämlich aufs Happyend.


    Fazit: Hier wird das Dilemma heutiger Singles im Tinder-Stress porträtiert. Statt Tiefgang reicht es aber nur für seichte Unterhaltung, denn die Story, inspiriert durch die Buchvorlage von Michael Nast, ist vorhersehbar und etwas dünn. Trotzdem sieht man Heyer und Lau gern zu – ein neues Traumpaar?


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…hig-sex-ja-beziehung-nein

    Teil 1 - «Der Fall Collini»: Die Justiz kann der Gerechtigkeit größter Feind sein


    Nach einem Schirach-Bestseller: «Der Fall Collini» zeigt Elyas M'Barek als Anwalt, der auf juristische Fallstricke stößt.


    Superstar Elyas M'Barek kann mehr als nur Komödie, selbst wenn ihn Teile des Publikums auf seinen Humor begrenzen. Mit dem Justizdrama «Der Fall Collini» bekommt der Münchener eine weitere Gelegenheit, seine mediale Wahrnehmung in eine andere Richtung zu lenken: Der «Fack Ju Göhte»-Hauptdarsteller mimt in dieser Verfilmung eines erfolgreichen Roman des Juristen und Schrifstellers Ferdinand von Schirach einen idealistischen Anwalt, der einen vermeintlich einfach gestrickten Fall annimmt und nach und nach riesige moralische Verflechtungen aufdröselt. M'Barek gefällt in seiner bislang größten rein ernsthaften Kinorolle, der wahre Star des Films ist jedoch das zentrale Thema: Ferdinand von Schirach verarbeitete in seinem Roman in einem fiktionalen Szenario mit erdachten Figuren eine wahre, schockierende Justizanekdote, die schwere Rückschlüsse auf die Bundesrepublik zulässt …


    Die Geschichte beginnt damit, dass der 70-jährige Italiener Fabrizio Collini (Franco Nero) 2001 in ein Berliner Hotel schreitet und den angesehenen Großindustriellen Hans Meyer (Manfred Zapatka) attackiert. Kurz danach schreitet er seelenruhig, aber auch erschöpft, durch das Foyer des Hotels, wo eine Angestellte bemerkt, dass sich fremdes Blut an Collini befindet. Meyer ist tot. An Collinis Schuld bestehen keinerlei Zweifel. Als Pflichtverteidiger bekommt er den noch recht jungen und unerfahrenen, aber ehrgeizigen Anwalt Caspar Leinen (Elyas M'Barek) zugeteilt, der sich an dem seit der Tat schweigenden Italiener jedoch die Zähne ausbeißt. Leinen will seinem Mandanten unbedingt den bestmöglichen Beistand ermöglichen – jedenfalls bis er überhaupt erfährt, wen Collini ermordet hat.


    Der als Wohltäter gefeierte Meyer war nämlich der Großvater von Leinens Jugendliebe Johanna (Alexandra Maria Lara) und zudem sowas wie ein Ersatzvater für ihn. Kurz zieht Leinen in Erwägung, den Fall wegen Befangenheit abzugeben, letztlich wagt er aber das Messen mit der bissigen Anwaltslegende Richard Mattinger (Heiner Lauterbach). Leinen hat im Gespür, dass Collini nicht motivlos gehandelt hat, nur ist er seinem Anwalt partout keine Hilfe. Also sucht Leinen mit auf eigene Faust nach Hinweisen – und deckt so skandalöse Gegebenheiten aus längst vergangenen Tagen auf …


    Selbst wenn nicht jedes Werk Ferdinand von Schirachs erzählerisch ins Schwarze trifft, so hat der Dramatiker ein sehr gutes Gespür dafür, mit seinen Geschichten Salz in sozialpolitische und gesellschaftsmoralische Wunden zu streuen. Die ZDF-Serienadaptionen von «Verbrechen» und «Schuld» führten das mit ihren diversen Dilemmata bestens vor, und auch «Der Fall Collini» trifft einen offenliegenden Nerv. Da der reale Kern dieser fiktionalen Geschichte als überraschende Wende erst im finalen Drittel des Films enthüllt wird, wollen wir an dieser Stelle nicht zu konkret darauf eingehen. So viel sei schon gesagt: «Der Fall Collini» spinnt aus einer beschämenden justizhistorischen Anekdote eine fesselnde Geschichte über moralische Verlogenheit und bundesdeutsche Nachlässigkeit im Umgang mit ethischen Fehlschritten.


    Das letzte Drittel von «Der Fall Collini» ist daher auch das stärkste dieses Justizthrillers: Wenn die (realen) Verwerfungen über den (fiktiven) Fall Collinis nach und nach aufgelöst, kommentiert und fassungslos eingeordnet werden, sorgen die geschliffenen Dialoge und die dramatische Fallhöhe sowie die moralische Komplexität der von Regisseur Marco Kreuzpaintner souverän inszenierten Gerichtsverhandlung für große Spannung. Da lässt es sich auch leicht verkraften, dass Heiner Lauterbach die Rolle des verbissenen Anwalts arg routiniert-gehässig runterleiert. Das wiegen der wortkarge, doch mit ausagekräftigen Blicken auftrumpfende Franco Nero und M'Bareks Spiel als ebenso empathischer wie zielstrebiger Verteidiger problemlos wieder auf.


    Die ersten zwei Drittel von «Der Fall Collini» reichen nicht ganz an den Abschluss heran. So sind die Dialoge außerhalb des Gerichtssaals stellenweise verkrampft und die Entwicklungen der Nebenfiguren sprunghaft. Hier merkt man, wie sehr die Buchvorlage verkürzt werden musste. Besonders hart trifft es Alexandra Maria Laras Figur der Johanna: Lara macht zwar mit ihrer großen, eindringlichen Mimik noch das Beste aus dem, was das Skript ihr ermöglicht, dennoch verkommt ihre Rolle zur wechsellaunigen Stichwortgeberin.


    Auch die Rückblenden, die sowohl Caspar Leinens gefundene Indizien sowie seine Kindheitsgeschichte im Abriss zeigen, neigen zu einer Künstlichkeit. Sowohl Regieführung als auch Spiel und Skript vermitteln die Grundidee dieser Szenen in sehr verdichteter, etwas klischeebeladener Form, ähnlich wie eine kleine Handvoll an verzichtbaren Anspielungen auf Leinens (von der Buchvorlage abweichender) Herkunft. Andererseits beherrscht Kreuzpaintner die kleinen tonalen Schlenker: Wie Leinen etwa Bekanntschaft mit einer Pizzabotin macht und mit ihr über Familiendinge und seinen Fall spricht, zeigt der Regisseur als angenehm menschelnd und leicht humorig, ohne die Dramatik dieses Stoffes auszubremsen.


    Fazit: Trotz manch konstruierter Momente und Dialoge sorgen das spannende letzte Drittel und M'Bareks Leinwandpräsenz für solide Justiz-Kinounterhaltung.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…keit-groesster-feind-sein


    Teil 2 - «Mr Inbetween» Kritik – Auftragskiller Geheimtipp endlich auch in Deutschland


    Das Warten auf den Start der schwarzkomödiantischen Auftragskillerserie «Mr Inbetween» hat für die deutschen Zuschauer ein Ende.


    Seit den «Sopranos» hat es kaum eine Serie geschafft, den Zwiespalt des Zuschauers zwischen einer gewissen Affinität und großer Abscheu für den Protagonisten im Einklang zu halten. Das australische Auftragsmörderdrama mit Scott Ryan als wortkarger Killer und Vater in der Hauptrolle, schlägt allerdings genau in diese Kerbe. 2018 beim australischen Sender FX gestartet und anschließend in die USA importiert, hat die Serie, die mit ihrer dritten Staffel im Juni 2021 zu Ende ging, unter vielen Serienfans bereits Kultstatus erreicht. Mit rund vier Jahren Verspätung, hat sich mit dem deutschen Pay-TV Channel Fox nun auch hierzulande ein Sender der Serie angenommen.


    Ray Shoesmith kümmert sich liebevoll um seine junge Tochter, sowie den todkranken Bruder und auch die Beziehung mit der Freundin läuft gut. Doch, sobald das Telefon klingelt und sein Boss Freddy (Damon Herriman) mal wieder einen Widersacher oder sonstige unliebsame Person beseitigt braucht, schaltet Ray vom liebevollen Vater in einen brutalen Killer um. Ohne groß nachzufragen, wird der Auftrag ausgeführt. Das Spiel, zwischen pointierter Situationskomik und düsterer Gewaltdarstellung, gelingt hervorragend. Scott Ryan, der nicht nur als Protagonist der Serie fungiert, sondern auch alle Folgen selbst schreibt, schafft es durchgängig diese Balance zu halten und dem Zuschauer die innere Zerrissenheit Shoesmiths zwischen fürsorglichem Familienvater und eiskaltem Auftragskiller vor Augen zu führen, der zwar keinerlei Freude daran hat, Menschen zu töten oder zu foltern, aber nach getaner Arbeit auch nicht gerade von Gewissensbissen geplagt wird.


    Ryan, der vor «Mr Inbetween» lediglich im Film «The Magician» (2005), auf dem die Serie basiert, in gleicher Rolle auftrat und damit nie einen anderen Charakter als Ray Shoesmith verkörperte, hat sich die Rolle auf den Leib geschrieben. Mimik, Gestik und Dialog sind stets glaubwürdig und gerade der diabolische Gesichtsausdruck samt verschmitztem Lächeln, dürften schnell zu dessen Markenzeichen geworden sein. Die rund 25-minütigen Folgen der Serie schaffen es inhaltlich das Volumen einer aus Serien gewohnten Lauflänge von 40-50 Minuten abzudecken, wodurch ein stets hohes pacing erreicht wird, das nie Langeweile aufkommen lässt. Glücklicherweise ist es zudem nicht nur Scott Ryan, der begeistern kann, sondern auch der restliche Cast in der Nebendarstellerriege ist hervorragend gecastet. Die Tochter Brittany (Chika Yasumura) überzeugt als Kinderdarstellerin ebenso wie der neuromuskulär erkrankte Bruder Bruce (Nicholas Cassim) und Damon Herriman als Ray’s Boss Freddy, der hierzulande insbesondere «Justified» Fans als seltendämlicher Dewey Crowe in Erinnerung geblieben sein dürfte, ist stets für einen Lacher gut. Letztlich, ist es auch genau dieser Punkt des Lustigen, der die Serie von vielen Genrevertretern abhebt. Die Nuance zwischen Düsterheit und Humor stimmt und gleitet nie ins Lächerliche oder Übertriebene ab. Die Gewaltdarstellung ist genauso realistisch, wie der Humor passend ist.


    «Mr Inbetween» hatte sicherlich nie das Budget einer HBO-Serie und musste aus den geringen Mitteln stets das Beste herausholen, was gerade anfänglich zu wenigen Änderungen des Settings und einem recht kleinen Cast geführt hat. Die Serie ist allerdings das beste Beispiel dafür, dass kein Millionenbudget nötig ist, um hervorragende TV-Unterhaltung zu erschaffen. Geld schreibt keine Geschichten, es baut lediglich das Fundament aus, welches bei Mr Inbetween bewusst bröckelig gehalten ist. Die Serie reiht sich als kleiner Geheimtipp in die Riege der ganz Großen, wie «Sopranos», «Justified» oder «Deadwood» ein und dürfte durch Mundpropaganda auch in den nächsten Jahren noch viele Genrefans begeistern.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…dlich-auch-in-deutschland

    In der Regel seit geraumer Zeit ich zwei Bands/Musiker in der Potpourri-Sendung vorstelle. Neulich gab es ein Interview mit Batomae. Jetzt eins, welches ich zusammen mit Jack führte, mit dem Sänger von Polarkreis 18, Felix Räuber. Ihm widme ich die ganzen zwei Stunden.


    Dazwischen eine Frage Politik, eine zum Klima, manch Info, die aktuellen Filmnews und viel Musik, u.a. Ansa Sauermann, Buena Vista Social Club, Jil Clesse, Talking Heads, Juli.




Öffnungszeiten


Für einen Besuch im Tierheim möchten wir Sie bitten einen Termin

unter 07942 / 945740 (AB) zu vereinbaren.


https://www.tierschutzverein-hohenlohe.de/






Gnadenhof Tierchenpark

Der Tierchenpark entstand ursprünglich 2010 auf einer ehemaligen, jedoch völlig zugewucherten Schrebergarten-parzelle mit der Größe eines Fußballfeldes in Troisdorf Altenrath zwischen Köln und Bonn. Hier sollte eine Art Auffangstation für Kleintiere wie Kaninchen, Chinchillas, Ratten und Meerschweinchen entstehen.

https://tierchenpark.de/