Filmnews vom 19.11.2021

  • Teil 1 - «Cry Macho»: Er kann‘s nicht lassen!


    Bereits im Jahr 1988 wurde Clint Eastwood die Rolle angeboten. Jetzt schlüpft er in die Haut des ehemaligen Rodeo-Star Mike Milo.


    Am 31. Mai feierte Clint Eastwood seinen 91. Geburtstag. Ein stolzes Alter für eine Hollywoodlegende, die noch immer vor und hinter der Kamera steht! Dabei verkündete Eastwood bereits nach seinem sensationellen Auftritt in «Gan Torino» (2008), zukünftig eigentlich nicht mehr als Schauspieler agieren zu wollen. Eine Zeit lang sah es auch so aus, dass von ihm inszenierte Dramen wie «J. Edgar», «American Sniper» und «Sully» auch ohne seine Präsenz auskommen. Aber er kann‘s nicht lassen und kehrte schon vor zwei Jahren in «The Mule» vor die Kamera zurück. Nun ist mit «Cry Macho» ein zweiter Kinofilm entstanden, in dem er noch einmal den wortkargen Haudegen mimt wie er ihn schon in «Für eine Handvoll Dollar» und «Dirty Harry» spielte - nur eben jetzt gehörig älter und ja, auch ein bisschen wackliger. Und doch ist man gewillt, ihm dass alles abzunehmen. Zu groß ist die Freude, dass Clint Eastwood noch so unermüdlich arbeitet. Gute Gene! Seine Mutter Ruth starb vor 15 Jahren mit 97 Jahren.


    Alter Cowboy und junger Gockel


    Früher war Mike Milo (Clint Eastwood) ein hartgesottener Rodeo-Star, der sich überall feiern ließ. Nun ist er in die Jahre gekommen und muss sich finanziell als Pferdezüchter über Wasser halten. Das weiß auch sein Ex-Boss Howard Polk (Dwight Yoakam), der ihm ein lukratives Angebot unterbreitet. Mike soll nach Mexiko reisen, um Polks minderjährigen Sohn aus den Fängen der alkoholkranken Mutter zu befreien. Rafo (Eduardo Minett) ist mit seinen 13 Jahren auf die schiefe Bahn geraten und braucht anscheinend eine starke Hand. Allerdings verfolgt Polk ein völlig anderes Ziel damit. Es geht wie so oft um Geld, weshalb Mike nicht der Einzige ist, der hinter dem Jungen her ist. Einzig gelingt es aber ihm, das Vertrauen von Rafo zu gewinnen - bis die bitterböse Wahrheit ans Tageslicht kommt.


    Frühe Versuche einer Verfilmung


    Bereits 1975 schrieb N. Richard Nash (1916-2020) ein Drehbuch mit dem Titel «Macho», dass aber kein Filmstudio begeistern konnte. Als er seine Story über die Freundschaft eines Jungen zu einem alten Rodeo-Reiters jedoch zu einem Roman umschrieb, der dann auch noch zum Erfolg wurde, wendete sich das Blatt. Nash reichte nochmals das unveränderte Drehbuch ein und plötzlich lagen ihm die Filmstudios zu Füßen. Es gab dann mehrere Versuche einer Verfilmung, unter anderen mit Roy Scheider (1932-2008) und Arnold Schwarzenegger. Selbst Eastwood wurde die Rolle bereits 1988 angeboten, aber er wollte nur Regie führen und Mike Milo von Robert Mitchum spielen lassen. 33 Jahr später fühlte sich Eastwood nun anscheinend alt genug, die Rolle doch unter eigener Rolle zu verkörpern. Okay, der Cowboyhut steht ihm immer noch gut, und doch gibt es Szenen, in denen man ihm anmerkt, dass er nicht mehr der Jüngste ist. Da haut er einen deutlich athletischeren Kontrahenten mit der Faust zu Boden und eine sehr viel jüngere Frau will mit ihm ins Bett. Da leidet der Film etwas an Glaubwürdigkeit, und selbst wenn man Eastwood das gönnt, ist man für kurze Momente raus der Geschichte. Da blitzt einem plötzlich durch den Kopf, dass dieser Mann nun doch schon ein Methusalem-Alter erreicht hat.


    Ein sentimentaler Spätwestern


    Nichtsdestotrotz ist man auch wieder schnell drin, weil Eastwood dann doch wieder schnell zum Kern zurückkommt. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis zweier Figuren, die nach Halt und Zuneigung suchen, wodurch sich auch ihr Bild von Männlichkeit verschiebt - versinnbildlicht durch einen Gockel, den der Junge wie einen geliebten Hund stets bei sich führt und der auf den (titelgebenden) Namen Macho hört. Eastwood setzt auf große Gefühle: Auf der einen Seite der energische Junior, der erwartungsvoll einer ungewissen Zukunft entgegen geht, auf der anderen der Senior, der auf sein Leben zurückblickt und erkennen muss, was er verpasst hat. Zwischen Melancholie und Euphorie ist mit «Cry Macho» ein sentimentaler Spätwestern gelungen, auf den man sich dann doch gern einlässt, weil er zu einem versöhnlichen Ende führt.


    Fazit: Ein neuer Clint Eastwood, der mit 91 noch einmal in einer Hauptrolle vor die Kamera tritt. Allein das macht «Cry Macho» zu einem besonderen Film, der zusätzlich mit einer berührenden Geschichte punkten kann.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…ho-er-kann-s-nicht-lassen


    Teil 2 - «Zero»


    In naher Zukunft jagt Heike Makatsch als rasende Reporterin durch Berlin, auf der Suche nach Datenskandalen. Unsere Kritik zum ARD-Film.


    From Zero to Hero: So zumindest sieht sich Zero selbst – eine Gruppe von Hackern und nerdigen IT-Spezialisten, die im Berlin der späten 20er Jahre (dieses Jahrhunderts!) reihenweise Datenskandale aufdecken wollen. Warum zum Beispiel trifft sich auf einmal der Innenminister mit dem Vorstandsvorsitzenden des deutschen Ablegers einer weltumspannenden Datenkrake, die mit Apps zur Selbstoptimierung nicht nur ein Milliardengeschäft macht, sondern in die feinsten Rädchen des Getriebes unserer Gesellschaft eingreift?


    Diese App zur Selbstoptimierung nutzt auch Cynthias spätpubertierende Tochter – und Cynthia (Heike Makatsch), das ist eine Journalistin, die gerade aus Mangel an seriöseren Alternativen bei einem „Bild“-ähnlichen Sensationsblatt anheuert. Mit gewichtigen Analysen (eigentlich Cynthias Paradedisziplin) kommt man bei dem Blatt nicht weit, aber genauso gut wie schreiben kann die erfahrene Journalistin glücklicherweise recherchieren. Sie hat die brandneuesten Informationen immer als Erste und damit beim Chefredakteur trotz ihres fortgeschrittenen Alters bald ein Stein im Brett.


    Natürlich ist vieles nicht so, wie es scheint, und stattdessen genau so, wie man es vermutet hat: Der Facebook-Verschnitt ist ein finsterer Konzern, der mit seinen Daten allerhand üble soziale Experimente im Schilde führt, die seinen Machterhalt sichern sollen, und die digitalisierte Selbstoptimierung liefert dafür einen wichtigen Schlüssel.


    Bei der Vielzahl an Informationen, die gerade aus Konzernen wie Facebook an die Öffentlichkeit durchgestochen werden, wird nun wohl auch für den Letzten offensichtlich, dass die Geschäftstätigkeit dieser Unternehmen oft im Unwegbaren stattfindet und dringend einer verstärkten Kontrolle bedürfte. Doch damit die Kritik an ihrem Gebaren fruchtet, muss sie messerscharf erfolgen – und dieser Film führt leider nie ein wirklich ausgereiftes Argument.


    Bis zum Schluss wird nämlich nicht klar, was genau er anprangern möchte: die fehlende Kontrolle durch Staat und Gesellschaft? Die Gleichgültigkeit, mit der die sozialen Experimente dieses finsteren Unternehmens einfach hingenommen werden? Die messianische Führerfigur, der sich alle bereitwillig unterwerfen? Der Drang, selbst immer größer, besser und schneller zu werden, und dabei nicht zu reflektieren, was mit den sensiblen Daten alles so passiert?


    Damit verpufft der intelligente Ansatz dieses Films leider im Ungefähren. Die Besetzung der Hauptrolle mit Heike Makatsch, die sich im Frühjahr vom Zirkel um Dietrich Brüggemann und Volker Bruch einspannen ließ, um gegen die Corona-Maßnahmen zu pöbeln, spricht ebenso wenig für durchdachte Ernsthaftigkeit. Vielleicht gescheitert?


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/130461/die-kritiker-zero

    ~~ So wie oben, so auch unten ~~




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