Filmnews vom 15.10.2021

  • Teil 1 - ‚Buchstabieren Sie doch mal Bredouille!‘


    Die neue Miniserie «Mein Freund, das Ekel», basierend auf dem gleichnamigen Film, macht im ZDF auch als Serie Spaß.


    Wer sich noch erinnern kann (so lange ist es ja nicht her): «Mein Freund, das Ekel» war im ZDF vor knapp mehr als zwei Jahren ein viel beachteter Film. An einem Donnerstagabend im Mai 2019. Mit fast acht Millionen Zuschauern. Nun geht es an drei Donnerstagen weiter. Quotenmeter hat sich die erste Folge angeschaut.


    Dieter Hallervorden ist spätestens seit «Honig im Kopf» 2015/16 wieder ein Garant für großen Erfolg. Und zu dem wird auch diese kleine Serie, garantiert. Während die Familie Kuntze, alleinerziehende Mama und drei Kids, gerade eine kleine Feier vorbereitet nach sechs Monaten in einer Art WG bei Rollstuhlfahrer Olaf Hintz in Berlin Charlottenburg und feststellt, dass sich der Senior vom Ekel und Kotzbrocken zum richtig lieben Opa entwickelt hat, scheißt der auf der Straße gerade Roller- und Zweiradfahrer auf dem Gehsteig zusammen. Schöner Einstieg in die Fortsetzung!


    Mutter Trixie Kuntze plant eine Ausbildung zur Konditorin, Olaf will ihr ein bisschen Allgemeinwissen beibringen und entpuppt sich zwischenzeitlich doch immer mal wieder als schlecht gelaunter Miesepeter. Bis es klingelt und seine Schwester Elfie mit neuem Esoterik-Freund vor der Türe steht - vorzeitig von ihrer Weltreise zurückkehrt. Zur Erinnerung: Nur deshalb zogen die Kuntzes ein, um sich um den pensionierten Lateinlehrer zu kümmern. Was nach Anlaufschwierigkeiten schon am Ende des 2019er Films gut klappte.


    Nach zehn Minuten der ersten neuen Folge sind wir mitten im Leben. Die verrückte Wohngemeinschaft steht auf der Probe bei nun sieben Leuten. Vier davon müssen nun zusammen in einem Zimmer schlafen. "Buchstabieren Sie doch mal Bredouille", neckt Olaf Hintz die alleinerziehende Mutter - und schlägt sich erst spät auf ihre Seite. Vom Alt- in den W-LAN-losen Plattenbau müssen die Kuntzes vorübergehend ziehen - geht ja an sich gar nicht. Vor allem, weil ja noch (mindestens) fünf Folgen kommen.


    Unkompliziert unterhaltsam, leider nicht immer mit der so grandiosen "Legende Didi" im Mittelpunkt geht es 20 Minuten darum, ob und wie Opa Olaf seine Schwester nebst Anhang wieder los und seine alte, neue Familie zurückbekommt. Die wohnt jetzt bei urlaubenden Bekannten. Doch es kommt alles anders: Denn Opa Olaf zieht erstmal bei den Kuntzes ein. Weil er seine Wohnung fast abfackelte. Und dann will man natürlich wissen, wie es in Folge zwei weiter geht...


    Die Kleinigkeiten sind klasse: Als Trixie Kuntzes Sohn Murat inmitten der Berliner Hochhäuser auf dem Piano Rachmaninow intoniert und die Oma vom Buletten-Imbiss dazwischen raunzt: "Spiel doch mal was von Rammstein!" Und Fakt ist: Hallervorden, mittlerweile 86, wird mit jeder Rolle besser. Möge er uns (und dem Fernsehen) noch ein paar schöne Jahre erhalten bleiben! Notfalls immer als liebenswert mosernder Opa im Rollstuhl.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…n-sie-doch-mal-bredouille


    Teil 2 - «Sarah Kohr: Stiller Tod»


    Sarah Kohr blutet. Ihr Körper ist lädiert. Sie sitzt auf einer Straße irgendwo mitten im Hamburg. In ihren Händen hält sie eine seltsame Kartusche. Polizisten und sogar Soldaten sichern das Gelände ab. Wenn sie nicht handelt, werden viele Menschen sterben. Sarah Kohr steht auf und klettert in ein Panzerfahrzeug. Dies ist für Giftgaseinsätze konstruiert worden und es ist absolut dicht – für den Fall, dass sich die Kartusche öffnet.


    Der sechste Fall der Sarah Kohr macht keine Gefangenen. Simpel ist die Geschichte. Schnell wird klar, wer hier gegen wen ins Feld zieht. Viel Zeit für komplizierte Charakterzeichnungen wird nicht aufgebracht. Dafür setzt die Inszenierung auf ein für einen deutschen TV-Krimi fast schon irritierendes Tempo und beginnt mit dem Ende. Sarah Kohr hält also eine Giftgas-Kartusche in ihren Armen. Sarin ist der Kampfstoff, der in Hamburg freigesetzt werden sollte. Von wem? Warum? Das sind die Fragen, die im Raume stehen. Die Geschichte springt zwölf Stunden zurück. Irgendwo vor den Toren Hamburgs werden in einer unscheinbaren Halle Giftgas-Granaten vernichtet. Männer mit Maschinengewehren sichern die Tore. Dennoch wirkt das Gelände eher unspektakulär. Und selbst die Sicherheitsmaßnahmen wirken übersichtlich, bedenkt man, womit die Mitarbeiter hier hantieren. Mehr noch als das: Relativ problemlos kann Sebastian Kölling, der Assistent von Dr. Diestel, dem Chef der staatlichen Einrichtung, seiner neuen Freundin Aida seinen Arbeitsplatz präsentieren. Sein Arbeitsplatz, das ist ein hermetisch abgeschlossenes Zelt, in dem Dr. Diestel und er Granaten aus Syrien auseinandernehmen und die chemischen Kampfstoffe trennen. Eine Arbeit, die, wie Sebastian erklärt, zwar gefährlich klingt, so gefährlich aber gar nicht ist, wenn man sich nur an die Sicherheitsvorkehrungen hält. Sicherheitsvorkehrungen, die es mit der Besucherkontrolle allerdings offenbar nicht ganz so ernst nehmen, denn mitten im Zelt kann Aida eine Waffe ziehen und niemand anderen als Dr. Diestel entführen. Inklusive der letzten mit Sarin gefüllten Kartusche.


    Aida heißt in Wirklichkeit Juliane und ist ihrem syrischen Ehemann in den Krieg in seine alte Heimat gefolgt. Dort ist er umgekommen. Juliane ist daraufhin nach Deutschland zurückgekehrt. Keine Frage für Staatsanwalt Mehringer, Sarah Kohrs Chef, dass Juliane den Krieg ihres Ehemannes nun in deutsche Straßen tragen will. Das Problem: Eine Stadt wie Hamburg lässt sich nicht evakuieren und eine Warnung würde Panik auslösen. Also muss Sarah Kohr diskret ermitteln. Egal, welche Regeln sie dafür brechen muss, Mehringer steht hinter ihr. Allerdings hat Sarah ein Problem: Thomas Weißhaupt, ein in die Jahre gekommener Polizeikommissar, für den feststeht, dass eine Islamistin einen großen Anschlag plant und der jeden Hinweis darauf, dass der Diebstahl und die Entführung ganz andere Hintergründe haben könnten, geflissentlich vom Tisch wischt. Und tatsächlich gibt es eine überraschende Querverbindung zwischen dem Sarin und der Stadt Hamburg. Sebastian Kölling wiederholt gegenüber Sarah Kohr die Erklärung, dass die Arbeit in dem Zentrum eigentlich gar nicht so gefährlich ist, wie man meinen mag. Die Stoffe nämlich, die zusammen den tödlichen Kampfstoff ergeben und die Granaten, die sie transportieren, zu einer schrecklichen Massentötungswaffe machen, sind normalerweise in der Kartusche sauber voneinander getrennt. Wenn man bei der Vernichtung der Waffen diese Stoffe ebenso sauber voneinander trennt – sind sie, zumindest für die Fachleute, harmlos. Allerdings gibt es ein Verfahren, das diese Trennung in der Granate unnötig macht und die einzige Firma, die dieses Verfahren beherrscht, sitzt in Hamburg.


    Ob das alles chemisch so funktioniert, wie es in diesem ZDF-Thriller beschrieben wird, oder ob Chemikerinnen und Chemiker am Ende dieses Actionkrachers Tränen der Verzweiflung weinen werden: Es spielt keine Rolle, denn das Drehbuch von Timo Berndt ist viel zu sehr auf Tempo getrimmt als das großartig Zeit bliebe, die alten Chemiebücher aus Klasse 9 aus einer Bananenkiste im Keller zu kramen und nachzulesen, ob das alles so funktionieren kann wie hier behauptet. Es ist egal, denn Sarah Kohr hat ja auch keine Zeit, um sich mit solchen Fragen auseinandersetzen zu können. Sie muss sich beeilen, wenn wir, die Zuschauer wissen ja: In wenigen Stunden wird sie mit einer Giftgaskartusche in ihren Armen auf einer Straße sitzen. Die Frage lautet also: Wie ist sie dorthin gekommen – und nicht: Ist das jetzt aus dem Blickwinkel der Naturwissenschaften heraus betrachtet alles korrekt?


    Dass die Geschichte am Ende tatsächlich zu fesseln versteht, überrascht allerdings schon etwas, denn nach dem rasanten, in dreckigen, grünstichigen Farben inszenierten Prolog, der inszenatorisch Kinoniveau erreicht, erscheint der Überfall der Aida auf das Giftgas-Labor seltsam – amateurhaft. Nicht nur die Art, wie Aida alias Juliane vorgeht – sie kann kaum ihre Waffe ruhig in Händen halten: Nein, da ist vor allem die Frage, wie sie auf dieses Gelände kommt, denn auch wenn sich Sebastian vor seiner neuen Freundin vielleicht wichtig machen will: Er nimmt sie nicht an die Hand und spaziert einfach durchs Eingangstor. Mehrfach wird darauf hingewiesen, dass es vorab einen Identitätscheck gegeben habe, welcher keine Verdachtsmomente rgab. Seltsam, dass die ermittelnde Staatsanwaltschaft keine fünf Minuten braucht, um die wahre Identität der Terroristin zu ermitteln.


    «Sarah Kohr: Stiller Tod» kennt keinen Stillstand, lässt es (in seinem bescheidenen Rahmen) ordentlich krachen und präsentiert eine Hauptdarstellerin in Bestform. Mehr kann man von einem Thriller dieser Art nicht verlangen.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…er-sarah-kohr-stiller-tod

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